Angst vor Fachinformatiker Ausbildung?
Hallo,
ich bin am überlegen eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zu beginnen, doch ich habe etwas angst davor.
Also, ich habe bereits schon etwas programmieren gelernt, na ja, was heißt gelernt, eher etwas aus YouTube-Videos abgetippt und ein bisschen davon im Kopf behalten.
Aber ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man sich das alles merken soll, es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten und Wörter in der Programmierung. Wie kann ich mir das vorstellen? Und wenn ich so Sachen lese wie "Frontend", "Backend" oder "Fullstack"... da gibt es ja Tausend Möglichkeiten und was auch ein Aspekt ist, würde ich im Nachhinein meine Firma wechseln, komme ich dann mit den Aufgaben in der anderen Firma klar?
Hat da wer Erfahrung?
5 Antworten
Hey,
du brauchst, für die Berufsschule sicher keine großen Vorkenntnisse. Wenn du bei deinen bisherigen Kontakt mit Code soweit den großteil verstanden hast, hast du auf jeden Fall schon eine kleine Basis auf die sich aufbauen lässt - evtl. mehr als manch andere.
Als nächstes solltest du auf jeden Fall Logisch denken können, damit man später Anforderungen besser in Code umsetzen/übersetzen kann.
Dein jeweiliger Betrieb und die Berufsschullehrer/-innen werden dich sicher bei Schwierigkeiten unterstützen.
Zu der Sache mit den Merken - das wird schon klappen, wenn du bisher Fächerübergreifend alles im Kopf behalten konntest, wirst du das später auch.
Genauso wird es in der Berufsschule auch Dinge geben, von denen man mal was gehört haben sollte, die man später im Beruf aber nicht mehr braucht.
Bei der integration in dein Arbeitsumfeld wird dir dein Betrieb zur Seite stehen und wenn du einmal wechseln möchtest - bist du sicher noch Erfahrener wie vor deinem Berufsleben, außerdem hast du dort ja dann auch eine Einarbeitungsphase - meistens.
Und da du die Frage hier schon jemand anderen Gestellt hast, tu es nicht fürs Gehalt. Mach das worauf du Bock hast. Du musst nicht einen anderen Ausbildungsberuf nehmen weil man damit evtl mehr Geld verdienen könnte. IT-Fachkräfte werden überall gebraucht und gesucht, weshalb man am Schluss sicher die Wahl hat wo es hingeht und genau an diesen Punkt kannst du mit dem Gehalt ansetzen, wenn du willst.
Mit freundlichen Grüßen,
Nico
Vorweg ersteinmal generell:
Die Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung setzt nur einen Schulabschluss voraus.
Generell reicht da schon ein Realschulabschluss.
Alles, was Du hier erwähnst, was Dir Angst macht, wird Dir Schritt für Schritt beigebracht und erklärt.
Denke an Deine Schulzeit, Englisch oder Mathematik.
Überlege Dir was Du alles in den letzten drei Jahren in diesen beiden (oder jeden beliebigen anderen) Fächern gelernt hast.
Aus damaliger Sicht wäre das auch unübersichtlich viel mit vielen Begriffen, die Dir nichts sagen.
Zum Thema andere Firma:
Firmen wissen was für Leute sie einstellen.
Wenn Du Dich als Berufseinsteiger bewirbst, weiss die Firma was Du kannst und wird Dich in Deine Aufgaben einarbeiten.
Eine Einarbeitungsphase gibt es eigentlich immer.
Es erwartet Dich nirgendwo eine Barriere wo Du denkst "Uff, da fehlen mir jetzt X Jahre Erfahrung".
Diese Frage musst Du dir selber beantworten. Aus meiner Erfahrung ist Programmieren eine Passion, es fließt durch Blut und Mark. In einer Softwarefirma wird oft mit Lösungen gearbeitet, die sich die Firma selber programmiert hat um den Ablauf zu optimieren.
Stell dir das nicht so vor wie in einem Google Großraumbüro vor, meist herscht eine freundliche Atmosphäre, weil Programmierer verstehen sich und arbeiten gern im Team.
Ein Zauberwort um 100 Punkte zu sammeln ist SQL. Beweise, dass dir das geläufig ist und erwähne es, das kann wie bei mir dazu führen, dass der Personaler der IT Firma mit den Spruch kommt: „Sie können am Montag anfangen".
Eine Schilderung wie es mir ergangen ist:
Am ersten Tag musste ich die Handbücher der verwendeten Softwareumgebung in englisch studieren und ad Hock eine neue Sprache lernen, die ich vorher noch nicht kannte und arbeitete mich in das System ein.
Am zweiten Tag bekam ich dann die Aufgame einen Windows Taschenrechner nachzuprogrammieren. Zu Mittag hab ich einen passablen Taschenrechner abgeliefert und lernte die Arbeitsweise mit Messages (Pipe). Dabei habe ich die Feinheit eingebaut, die Buttons automatisch anzuordnen zu lassen beim Start per Code, das habe ich mir auch VB6 angewöhnt und scheint ihm ganz gut gefallen zu haben. Am Nachmittag perfektionierte ich das Programm mit Inputs von meinem Chef, ich habe dann die Buttons in Klassen unterzeilt wegen der Farbe.
Am dritten Tag sagte er zu mir: „Herr Porpaczy, ich muss sie ins kalte Wasser werfen" und fing produktif ab den Projekten zu arbeiten, die Arbeit ging leicht von der Hand, weil wie bereits erwähnt die Firma da sich ein System programmiert, wo man in sehr schneller Zeit ein Formular für Ein- und Aurgaben erstellen kann und das dahinter liegende SQL Statement gleich eingegeben werden konnte.
Meine Aufgabe war es Druckerroutinen für Rechnungen und Lieferscheine zu coden mit meinem Arbeitskollegen, der ein notorischer Zigarettenschnorrer war. Es machte Spaß und wir haben mit der Extreme Programming Methode (Wir wechseln und am Keyboard ab) was zusammengeschustert. Als der Chef sich als er wiederkam unsere Arbeit überflog interessierte er sich nicht dafür, dass es das tut was es soll und überflog nur den Quelltext, drüchte STGR+A -> ENTF und sagte wir sollen es nochmal machen. Wir waren in der halben Zeit fertig und der Code sah sichtlich besser aus.
Lass dir eines gesagt sein, sei nicht zu erfinderisch was Innovationen angeht die dir einfallen, oft bist Du dann allein mit dem Dings beschäftigst und dich in was verrennst. Such dir wenn Du als Softwareentwickler einen Job bekommst ausgleichende Hobbys: Sport, Kunst, Musik aber Du bist den ganzen Tag am Computer und solltest am Feierabend ausspannen und dich von der Arbeit ausruhen. Oft sitzt man bis spät in die Nacht an einer Aufgabe und die kognitiven Fähigkeiten lassen nach. Hier sollte man aufhören und am nächsten Tag weitermachen, man ist wieder fit und macht weniger Fehler.
Viel Erfolg.
@GF Mike, ich entschuldige mich und bemühe mich künftig, diese Plattform seriös zu halten.
SQL ist sicher kein zauberwort und auch nicht für jede Anwendung nötig. Es gibt keine Zauberformel, das wichtigste ist kreativität und logisches Denken.... der rest ergibt sich eigentlich von selbst.
Bin mehr so der Systemintegrator, aber meine Kollegen klauen den ganzen Tag Quellcode von anderen oder von sich selbst.
Über 13 Jahre in der Firma. Knapp über Mindestlohn. Absolute Lachnummer. Bin aber krank und ansonsten wäre ich arbeitlos.
Ich komme durch kein Bewerbungsgespräch. Man merkt mir deutlich an, dass ich Schlippsträger hasse wie die Pest. Habe den jetzigen Job nur bekommen, weil ich den Chef vorher persönlich kannte.
Ja, man kann mich schwerst depressiv nennen.
Kannst Du gut lügen in Bewerbungsgesprächen? Das Gelaber der Marketingfritzen lächelnd abnicken? Dann hast Du gute Chancen.
Den Dolch kannst Du ihnen später in den Rücken stecken, aber das Drehen nicht vergessen!
Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 2.200 und 2.900€
Kommt natürlich auf die Aufgaben und das Unternehmen an.
Zudem hat man natürlich viele Möglichkeiten sich weiterzubilden.
13 Jahre in der Firma und knapp überm Mindestlohn? Euer Betrieb kratzt entweder an der Insolvenz, oder dein Chef ist ein riesen Aloch.
Das lernst du alles im Betrieb und in der Berufsschule. Du brauchst absolut 0 Programmierkenntnisse. Die Berufsschule fängt bei 0 an.
Darum heißt es ja schließlich "Ausbildung" und nicht "Weiterbildung"
Darf ich fragen was du als Systemintegrator verdienst?