An was glauben Satanisten?

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Von Experte MagisterSamael bestätigt

Eine kurze Erklärung des Satanismus:

Es gibt, wie in anderen Religionen auch, verschiedene Formen des Satanismus‘. Man unterscheidet dabei in zwei Arten: den traditionellen und den modernen Satanismus.

Der traditionelle Satanismus, oder auch der theistische Satanismus, legt den Glauben an den Gott und Satan aus dem Christentum als wahr aus. (Der Name 'traditioneller Satanismus' ist zwar nicht unbedingt korrekt, aber der theistische Satanismus, was eher der Okkultismus und Luziferianismus ist, wird oftmals so genannt und bei dem Namen 'traditioneller Satanismus ist klar, was gemeint ist) Allerdings werden hier nicht Gott, sondern Satan oder andere Gottheiten oder Dämonen verehrt.

Dabei steht auch eine bestimme Philosophie im Vordergrund. Wo den Menschen im Christentum viele Dinge verboten sind, weil sie als „Sünde“ gelten, ist der Mensch laut dem Satanismus frei und darf diese „Sünden“ begehen. Sie werden sogar als positiv dargestellt.

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Der moderne Satanismus unterscheidet sich dahin gehend, dass er atheistisch ist. Sprich, hier geht allein um die Philosophie. Satan, Gott und andere christliche oder traditionell satanische Dinge werden hier nur als Symbol verwendet. Die Philosophie aus dem traditionellen Satanismus wurde aber größtenteils übernommen oder als Grundlage verwendet.

Im modernen Satanismus gibt es zwei mir bekannte Organisationen: die Curch of Satan (CoS), welche auf der satanischen Bibel von LaVey beruht. Und der satanische Tempel (TST -> The Satanic Temple), welcher keine Schrift, sondern lediglich 7 Grundsätze und etwas Literatur als Grundlage hat.

Fangen wir mal mit der Philosophie der Church of Satan an. Diese wurde in den 60er Jahren von Anton Szandor LaVey gegründet, als dieser auch die satanische Bibel verfasste. Darin beschrieb er ganz gut die Philosophie des Satanismus‘ und legte so den Grundsatz für die CoS.

Die Ideologie des Satanismus ist sehr Human. Der Mensch wird als das angesehen, was er ist. Mit all seinen Bedürfnissen, Gefühlen und Instinkten. Dies ist ein klarer Kontrast zur christl. Kirche, die Bedürfnisse und Gefühle wie Hass, Neid, Lust oder Völlerei verschmäht und als „(Tod)sünden“ ansieht. Dabei sind diese nur menschlich und nicht kontrollierbar. Der Satanist dagegen akzeptiert das und verschmäht es nicht. Und das kann nicht selten sogar zum positiven führen. Außerdem hat man seine Gefühle besser unter Kontrolle, wenn man sie akzeptiert, als wenn man auf Teufel komm raus versucht, sie zu vermeiden. Denn irgendwann werden sie ausbrechen. Der Mensch ist eben nur ein Tier. Und das wird im Satanismus erkannt und anerkannt.

Neben den Werten des Humanismus steht auch die Stärke und Rebellion im Rampenlicht. Satan hat sich in der Bibel gegen Gott aufgelehnt, obwohl er unterlegen ist. Er hatte die Stärke dazu. Er hat erkannt, was für ein Tyrann Gott ist und versucht, etwas dagegen zu unternehmen.

Satan ist darum das Symbol für die Rebellion gegen die Tyrannei und Stärke.

Stärke ist auch ein wichtiger Punkt in der satanischen Bibel. Nur die Harten kommen in den Garten.

Das bringt mich auch zu einem der wichtigsten Punkte der Philosophie der CoS: Die Selbstverehrung. Satanisten sehen den Menschen und vor allem sich selbst als ‚göttlich‘ an. In erster Linie soll man auf sein eigenes Wohl achten und sich selbst verehren. Der wichtigste Feiertag der CoS ist auch der eigene Geburtstag. Vor allem die Selbstverwirklichung ist wichtig. Darum nimmt der Satanismus (jedenfalls die CoS) keine politische Position ein oder hat bestimmte Musik (jede Musik kann satanisch sein). Denn es geht um das Individuum. Die Ansichten und der Geschmack von einem selbst ist am wichtigsten. Man soll das beste selbst werden und seine Persönlichkeit und Kreativität frei entfalten. Das ist wohl einer der wichtigsten Punkte des Satanismus'.

Das bedeutet nicht zwingend, dass man ein A-loch sein darf; Leuten einfach so Leid zufügen ist verboten (es sei denn, diese Person hat einem zuerst Leid zugefügt), sondern das bedeutet nur, dass man primär auf sich selbst achten soll.

Wie soeben angedeutet ist Rache nach der CoS erlaubt und sogar befürwortet. Jemand, der einem Leid zufügt, dem darf man auch Leid zufügen. Gerechtigkeit ist ein hohes Gebot im Satanismus und da es ja keinen Gott gibt, der diese bringen kann bzw. sie gar nicht bringen würde, muss man das eben selbst in die Hand nehmen. 

Es ist ok und sogar richtig, seine Feinde zu hassen, anstatt seine Liebe an sie zu verschwenden. Wenn man versucht, die zu lieben, die man eigentlich hasst, verlernt man, wirklich zu lieben.

Liebe und Hilfe ist denjenigen entgegen zu bringen, die sie verdienen. Man sollte sie nicht an Undankbare oder Leute, die einen nur ausnutzen, verschwenden.

Und das bringt mich zum letzten und sehr wichtigen Punkt: die Kritik an der christl. Kirche.

Wie ich schon erwähnt habe, ist die satanische Ideologie meistens das Gegenteil der christlichen. Und damit geht auch eine sehr berechtigte Kritik an der christl. Kirche einher. So wird die christl. Ideologie kritisiert, sowie die Vorstellungen aus der Bibel.

Ich habe hier schon geschrieben, dass Gott ein Tyrann ist und Satan als Symbol für gute Werte steht. Und die Quelle dafür ist nichts Geringeres als die Bibel. Wenn man sich mal ausschaut, was Gott und was Satan in der Bibel so taten und sagten, fällt auf, dass Gott eigentlich ziemlich böse ist und Satan gegen dieses Böse nur Rebelliert hat.

Falls du mehr und detaillierter über den Satanismus erfahren willst, kann ich dir empfehlen, die satanische Bibel von Anton S. LaVey zu Lesen: https://cdn.preterhuman.net/texts/religion.occult.new_age/Satanism/Die%20Satanische%20Bibel%20-%20Anton%20Szandor%20Lavey.pdf

(Diese Bibel ist eben nicht eine wie im Christentum, wo Geschichten erzählt wird, sondern da wird die Philosophie erklärt und fest gelegt, für was der Satanismus bzw die CoS steht.)

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Der TST, eine Organisation, die 2013 in den USA gegründet wurde, unterscheidet sich da nur in einigen Dingen, ist aber auch in vielen Dingen gleich; schließlich ist es die gleiche Religion: der Satanismus.

  • Der humanistische Gedanke, dass der Mensch frei ist und sich nicht an religiöse Regeln halten muss, um nicht zu „sündigen“ bleibt gleich.
  • Auch das Symbol Satan als Rebell bleibt gleich und hat eine tragende Rolle in der Philosophie des satanischen Tempels. (Dieser Punkt steht beim TST im Vordergrund)
  • Wie auch bei der CoS steht das Christentum im Fokus, da dieser (gerade in der USA) dominiert und einige unterdrückt.

Einige Dinge sind aber auch anders:

  • Das Streben nach Stärke wird vom TST nicht gelehrt.
  • Auch der Gedanke, dass man zuerst auf sich selbst Acht geben sollte, ist in der Philosophie des TST nicht so stark vertreten. Man sollte zwar schon auf sich selbst achten, allerdings ist das nicht das höchste Gebot.
  • Wo Rache bei der CoS ein wichtiger Punkt ist, lehrt der TST, dass man allem und Jedem mit Empathie gegenübertreten soll.
  • Im Gegensatz zur CoS ist der TST eine aktive Organisation, welche sich vor allem in den USA engagiert.

Wenn du mehr über den TST wissen willst, kannst du dich auch auf ihrer Website weiter mit dieser Organisation befassen: https://thesatanictemple.com

Ave Satanas!

Der Satanismus wurde in der Walpurgisnacht 1966 von Anton Szandor LaVey definiert und zwei Jahre später mit der Satanischen Bibel erstmals manifestiert.

Traditionelle Interpretationen und Zuweisungen gibt es schlicht nicht. Aufgrund des Namens wurde der Satanismus schon seit Jahrzehnten, relativ früh nach seiner Entstehung mit Teufelsanbetung gleichgesetzt, auch wenn dies weit voneinander entfernt liegt.

Lass dir von niemandem etwas anderes einreden!
Näheres dazu im Buch "The Invention of Satanism".

Die Teufelsanbetung ist ein Okkultistisches Ritual. Der Satanismus distanziert sich klar vom Okkultismus (und teils umgekehrt).

Die Philosophie des Satanismus ist relativ simpel:

Du solltest anderen tun, wie du möchtest, dass sie dir tun, aber wenn deine Höflichkeit nicht erwidert wird, sollten sie mit dem Zorn, den sie verdienen, behandelt werden.

Der Satanist sieht sich selbst als Gott und möchte mit dieser Ansicht dem christlichen Satan folgen: Satan wollte sich Gott auch nicht unterordnen und tun und lassen können, was er möchte. Er wollte selbst kein Gott werden, sondern schlicht frei sein.

Genau das Gleiche wollen wir Satanisten auch. Wir unterwerfen uns niemanden und sehen uns als höchstes Tier in unserem Leben. Wir genießen es zu "sündigen" und leben unsere Triebe. Fehler, die wir begehen, schieben wir nicht anderen und/oder einem unbeweisbaren Gott zu, sondern sehen ein, dass wir für all unser Handeln selbst zuständigt sind.

Im Satanismus werden auch einige Rituale aufgegriffen, diese dienen aber stets der Selbstreflexion in Form des Psychodramas.

Richtig angewendet, kann ein Ritual die Psyche anregen und vor allem das Unterbewusstsein stimulieren, sodass besondere Energien freigesetzt werden, die man im Normalfall nicht besitzt.

Heute gibt es verschiedene Satanische Organisationen. Die größte, die Church of Satan wurde wie bereits gesagt 1966 von LaVey gegründet und vertritt jenen Satanismus, der 1968 in der Satanischen Bibel manifestiert wurde.

Dieser Satanismus ist generell Atheistisch und im Ansatz Sozialdarwinistisch aufgebaut und verabscheut andere Menschen, die einen selbst behindern. Satanisten der Church treten jedem mit Respekt gegenüber, sofern sie auch Respektvoll behandelt werden. Sollte es jedoch so sein, dass sie keinen Respekt erfahren, werden sie ihn sich besorgen.

Sie leben mit all ihrer Macht auf ihre Selbstverwirklichung hin.

Dann gibt es noch den Temple of Set, der an Satan glaubt (ihn aber nicht anbetet!). Die Philosophie ist im Grundsatz gleich, aber Rituale sind ausschweifender.

Als kleinere aber nennenswerte Organisation gibt es noch The Satanic Temple, mit der die Church ihre Probleme hat. Der TST verschandelt "unserer" Meinung nach die Church und ihre Philosophie komplett.

Man muss nur im Internet recherchieren und findet zahlreiche Stellungnahmen unserer, aber auch derer Seite.

Ich hoffe ich konnte helfen und stehe selbtsverständlich für Rückfragen zur Verfügung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelanges Mitglied der Church of Satan

Satanismus ist keine einheitliche Religion sondern es gibt mehrere Strömungen des Satanismus. Die satanische Bibel stammt von der Church of Satan welche dem modernen oder Atheistischen Satanismus folgt und nicht an die Existenz von Satan glaubt sondern ihn eher als Symbol oder Metapher verwenden. Dann gibt es noch die theistischen Satanisten welche an Satan als Gottheit glauben und ihn mithilfe von Mantras, Meditationen , Rituale und Symbole verehren.

Es ist von Satanist zu Satanist unterschiedlich was dieser glaubt da es keinen einheitlichen Satanismus gibt. Satanismus ist etwas sehr individuelles und jeder Satanist findet seinen eigenen individuellen Weg. Satanismus ist auch etwas dass sich durch die Satanisten weiter entwickelt. Es entstehen neue Strömungen, Bewegungen, Ansichten und Meinungen und dadurch ist der Satanismus nichts starres dass jemand für sich pachten könnte. Niemand kann sich damit Brüsten den Satanismus erfunden zu haben und Satanismus benötigt weder Propheten noch irgendwelche Gurus .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ie Church of Satan vertritt einen atheistischen Standpunkt, dem zufolge es keinen allmächtigen, gütigen Schöpfergott gibt. Die Figur Satans wird als Archetyp gedeutet, mit dem sich der einzelne Satanist identifizieren kann.
Die Mitglieder praktizieren rituelle Magie, die jedoch nicht als Anrufung übernatürlicher Wesen verstanden wird, sondern als therapieähnliches Psychodrama zur Selbstbeeinflussung der Emotionen der Beteiligten, so dass deren Wunscherfüllung gefördert wird. Nach Aussage der Church of Satan bewegt sich diese Magie allerdings stets im Rahmen der Naturgesetze und stellt keine übernatürlichen Kräfte dar. [1] Laut dem amerikanischen Religionswissenschaftler Hugh Urban verbinden sich in der Church of Satan religiöse Rituale mit burlesker Religionsparodie. [2]
Die neun satanischen Grundsätze [3]
Satan bedeutet Sinnesfreude anstatt Abstinenz
Satan bedeutet Lebenskraft anstatt Hirngespinste
Satan bedeutet unverfälschte Weisheit anstatt heuchlerischem Selbstbetrug
Satan bedeutet Güte gegenüber denjenigen, die sie verdienen, anstatt Verschwendung von Liebe an Undankbare
Satan bedeutet Rache anstatt Hinhalten der anderen Wange
Satan bedeutet Verantwortung für die Verantwortungsvollen anstatt Fürsorge für psychische Vampire
Satan bedeutet, dass der Mensch lediglich ein Tier unter anderen Tieren ist, manchmal besser, häufig jedoch schlechter als die Vierbeiner, da er aufgrund seiner „göttlichen, geistigen und intellektuellen Entwicklung“ zum Bösartigsten aller Tiere geworden ist
Satan bedeutet alle sogenannten Sünden, denn sie alle führen zu physischer, geistiger oder emotionaler Erfüllung
Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals gehabt hat, denn er hat sie all die ganzen Jahre über am Leben erhalten

https://de.wikipedia.org/wiki/Church_of_Satan