An Veganer: wie habt ihr die Disziplin gehabt, das durchzuführen?

8 Antworten

Disziplin ist nicht alles im Leben, aber es hilft

Am besten Du isst mehr Gemüse

Bei mir geht das so: Bei mir gibt es z.B. einmal pro Woche Spinat. Das ist zwar nicht unbedingt mein Lieblingsgemüse, aber es ist eine für mich annehmbare Regel. Den Spinat gibt es gut gewürzt mit Zwiebel, einer ordentlichen Gemüsebrühe und etwas Zitronensaft. Allerdings macht Spinat auch satt. Und dann gibt es noch viele andere Gemüse zum Essen für die Woche: Zum Beispiel Blumenkohl, Brokkoli, Paprika, Rosenkohl ... etc. oder auch mal etwas mit Obst: Äpfel, Bananen, Orangen ... etc. Alles schaffe ich auch nicht! Und natürlich esse ich auch manchmal nur Chips oder Erdnüsse und komme abends müde von der Arbeit, aber dann kommt es tatsächlich darauf an Disziplin zu haben und trotzdem ordentlich zu kochen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fitness Ernährung Philosophie Psychologie Astrologie

Indem du deine Sichtweise änderst. Wahrscheinlich bedeutet für dich vegane Ernährung (und sei es nur unterbewusst) Verzicht. Wenn man davon weg kommt dann geht eine dauerhafte Umstellung sehr gut.

Und wenn doch Mal die Gelüste die Oberhand gewinnen gibs doch mittlerweile genug Ersatzprodukte durch die man sich testen kann 😉

Ich hatte mit der Umstellung z.b. null Probleme, da es für mich kein Verzicht ist. Ich muss nämlich auf nichts verzichten und dabei noch nicht Mal groß auf Ersatzprodukte zurück greifen da es sich sehr gut ohne geht.

Ich bin nicht wirklich diszipliniert. Wäre ich diszipliniert, dann würde ich keinen (Haushalts-)Zucker konsumieren, regelmäßig Sport machen, regelmäßig für die Schule lernen usw. Disziplin ist also etwas, an das ich noch arbeiten muss.  

Ich habe mich darüber informiert wie tierische Produkte entstehen und das kann (und will) ich nicht mehr einfach ignorieren. Dazu gibt es Dokumentationen wie "Dominion" und "Earthlings", die man sich anschauen kann. Die Tierindustrie ist grausam und das möchte ich nicht unterstützen. Wie gesagt, kann ich dieses Leid nicht mehr einfach ignorieren. Ich sehe also das Leid hinter den Produkten und möchte sie deshalb nicht konsumieren. Ich brauche auch keine Disziplin dafür.

Steht auf dem Tisch vegane Schokolade oder irgend eine andere Süßigkeit habe ich oftmals nicht die Disziplin diese nicht zu essen, ich esse sie also. Doch wenn es sich um unvegane Schokolade handelt kommt es für mich gar nicht in Frage diese zu essen, ich habe auch nicht den Drang diese zu essen, ganz im Gegenteil. Mittlerweile ekel ich mich vor tierischen Produkten / Produkte, die tierische Inhaltsstoffe enthalten. Für mich sind unvegane Produkte einfach kein Essen mehr.

Aber ich esse auch vegane Ersatzprodukte und da gibt es mittlerweile echt mega leckere Produkte. Also Alternativen zu Fleisch, Fisch, Kuhmilch und Kuhmilchprodukte, Eier, Honig usw. Mittlerweile gibt es fast alles in vegan. Habe ich Lust auf Quarkbällchen/Mutzen, dann mache ich mir vegane Mutzen, habe ich Lust auf ein Thunfisch-Baguette, dann mache ich mir ein veganes Thunfisch-Baguette usw. Denn ich habe nicht aufgrund des Geschmacks aufgehört tierische Produkte zu konsumieren, sondern aufgrund des Tierleids. Ich habe nicht das Gefühl auf irgend etwas verzichten zu müssen.

In dieser Antwort habe ich einige meiner veganen Lieblingsprodukte aufgelistet und auch Rezept-Blogs und weitere Empfehlungen. Vielleicht ist das ja auch interessant für dich:

https://www.gutefrage.net/frage/vegan-werden-3#answer-445171035

Ich war genau in deiner Situation, obwohl ich vorher Fisch nie großartig mochte. Heute weiß ich, woran das lag:

Mir haben bestimmt die Nährstoffe aus dem Fisch gefehlt. Denn der Körper bekommt Hunger auf das, dessen Nährstoffe er benötigt. Dabei könnte es sich um Jod, Selen, Omega 3 oder, weil du auch Eier erwähnt hast, Vitamin D handeln.

1. Bezüglich Jod würde ich schauen, ob dein Speisesalz jodiert ist. Du solltest auch den Fisch durch Algen ersetzten, welche einen ähnlichen Geschmack haben. Bedenke, dass Fische nur so jodhaltig sind, weil sie selber Algen essen.

2. Genauso ist es beim Omega 3. Dafür kannst du Mikroalgen Öl zu dir nehmen, was es auch in Kapselform gibt. Oder du isst geschrotete Leinsamen, Chiasamen oder Sacha-Inchi Samen. Leinsamen gibt es auch als Öl, wobei du es nicht erhitzen darfst. Omega-3 findet man auch in veganen Fischstäbchen auf Basis von Soja, die auch noch erstaunlich "originalgetreu" schmecken.

3. Selen findet man besonders viel in Paranüssen oder in Champignons. Man kann Selen sich auch künstlich zuführen. Bedenke auch, dass 98% aller Nutztiere in Deutschland Selen auch künstlich zugeführt bekommen. Also entweder man selber tut es, oder die Tiere tun es für einen.

4. Vitamin D bildet der Mensch überwiegend aus dem UV-Licht der Sonne. Gerade im Winter haben deshalb viele Deutsche einen Vitamin-D-Mangel. Allerdings gibt es wenige Lebensmittel, z.b. bestimmte Kaltwasserfische oder Eier, welche auch Vitamin D enthalten. Du musst entweder mehr Zeit an der Sonne verbringen oder das ganze künstlich zuführen.

Ich bin zwar nur Vegetarier, aber ich kann dir trotzdem ein paar Tipps geben.

Lass nicht gleich von heut auf morgen alles Fleisch und alle tierischen Produkte weg. Du brauchst eine Eingewöhnungszeit, wenn du deine Ernährung dauerhaft umstellen willst. Fang am Besten erst einmal mit Fleisch an. Lass zum Beispiel alles bis auf Geflügel weg. Dann kannst du deinen Konsum von Geflügel nach und nach reduzieren. Irgendwann lässt du Fleisch eben komplett weg. Genau das Gleiche machst du dann auch mit Milchproduktion und Eiern.

In dieser Zeit kannst du dich natürlich auch schon an Ersatzprodukte wagen und mal herumprobieren, was dir so schmeckt. Seit ich vor fast zwei Jahren Vegetarier geworden bin ist so unglaublich viel Neues und vor allem auch Gutes auf den Markt gekommen, da ist sicher etwas für dich dabei.

Wenn du in einer etwas größeren Stadt lebst ist essen gehen in der Regel auch kein Problem, da dort vermehrt Vegetarisches und Veganes angeboten wird.

Überstürz einfach nichts und lass es langsam angehen. Ernährungsumstellungen funktionieren auf lange Sicht einfach nicht, wenn man sich in einem kurzem Zeitraum drastisch einschränkt.

Und selbst wenn du "nur" Vegetarier wirst oder "nur" deinen Fleischkonsum verringerst ist das schon eine sehr gute Sache. Jeder von uns trägt seinen Teil bei.