An alle Mathematik Studenten (vorrangig rwth aachen)

3 Antworten

Hallo,

studiere Physik und das an der Uni München, aber trotzdem meine Erfahrungen zur Mathematik (und nein, die Mathematik-Volreungen, die ich hatte, waren nicht die Höhere Mathematik-Volresungsartigen).

Vom Grundsatz her, geht es in der Mathematik, i.Ü. auch in der Physik darum, die hinter einer Definition, bzw., einem mathematischen Ergebnis steckende Idee zu verstehen. Das klappt natürlich nicht immer, denn man kann ja nicht alles verstehen.

Mathematiker werden vermutlich verstärkt auf Beweisen und den Beweis-Ideen herumreiten, ich habe es aber während 4 Semester Mathematik für wichtiger gehalten, die Idee des Satzes zu verstehen, weil die behalte ich auch langfristig, gleichwohl ich als Physiker rechentechnische Beweise, bzw., elegante Herleitungswege usw. sehr schätze.

Anders als in der Physik oder in der E-Technik üblich, ist das Mathematik-Studium wohl bundesweit praktikums-frei ausgelegt.

Wie auch eine Kommentator schrieb, wird dir während des Studiums die Zeit fehlen, denn man ist ja immer noch ein Mensch, und bei allem Interese - das ist auch wichtig.

Die Mathematiker sind, was ich auch aus eigener Erfahrung berichten kann, z.T. cleverer als wir in der Physik. Es schmerzt mich das zuzugeben, aber während man mathematik ohne Physik betreiben könnte, könnte man Physik eben nicht ohne Mathematik betreiben.

Vom Grundsatz her, würde ich aber die Kurswahl im Master, bzw., im fortgeschrittenen Bachelor-Studium eher angewandt gestalten. ich habe das in Physik auch so gemacht, und lerne theoretische/mathematische Physik lieber autodidaktisch.

Der Aufwand ist individuell sehr verschieden. Ich bin in der Physik als einer der gnaz ganz wenigen fast ohne Vorbereitung durch die vier Semster Mathematik gekommen mit einem 1er Schnitt. Sich die Beweise dann aus den Fingern zu pfriemeln in der Klausuren - naja, bin froh, dass ich's hinter mir habe. Aber vermutlich sind Mathematiker da mit z.T. ganz anderen Kallibern beschäftigt.

Verglichen zu einem Freund von mir der Lehramt Sozialkunde und WiWi studiert und einer Freundin, die Germanistik studiert... Komm', der Vergelcih ist unsinnig. Dafür beschäftige ich mich mit den Gesetzen der Natur und der Mathematisierung der Wirklichkeit, während andere mit Werther mitleiden. Geh mal, reine Lernzeit, von 30-40h pro Woche aus.

Zu den Frauen: Was bei den Mathematikern an der LMU alles rumläuft, darf sich schon sehen lassen. Und da sind's auch mehr Weiblein als Männlein.

Geld ist nicht alles im Leben - aber Mathematiker, Physiker, und Kompanie haben gute Berufsaussichten, die durch eine geeignete Sschwerpunktsetzung noch verbessert werden können.

VG, dongodongo.

Ich habe Mathematik studiert, promoviert. Das Studium ist nicht schwer wenn man einigermaßen begabt ist. Es ist auch nicht mit so viel Arbeit verbunden wie etwa Chemie. Anteil der Lehrämtler ist hoch, 80-90%, darunter meist >50% Damen. Von reiner Mathematik wie ich es gemacht habe kann ich nur abraten - kann man nicht viel mit anfangen. Ein Kommilitone war 2 Jahre arbeitslos, trotz 1er Abschluss (den übrigens fast alle haben). Würde es nicht noch einmal studieren.

nadinchen7592 
Fragesteller
 05.06.2014, 05:49

Arbeitslos? Ich hab gelesen, dass die Chancen auf dem Arbeitsmarkt hervorragend sind... Und das Mathematiker überall gesucht werden... Das verwirrt mich jetzt irgendwie total!

0
1) wie schwierig ist ein Mathematik Studium wirklich? Können es wirklich nur Hochbegabte Überflieger schaffen oder auch normalintelligente, die einfach Spaß am Knobeln und logischem denken haben? Ich hatte Mathe LK - ein 1er Überflieger war ich nie, aber um großen und ganzen hatte ich gute Leistungen und hatte auch kein Problem, mich mal einen nachmittag lang hinzusetzen und mir eine Lösung zu erarbeiten, etc...

Mathematik wird nicht umsonst zu den schwierigsten Studiengängen gezählt, aber natürlich sind die Absolventen nicht nur hochbegabte Überflieger, sonst gäbe es ja fast keine Absolventen. Das zuletzt von dir genannte ist wichtig.

3) macht ihr Praktika? Wenn ja, wo?

Wann denn? Für sowas habe ich keine Zeit.

4) verglichen zu euren Freunden, die etwas anderes studieren... Wie aufwendig würdet ihr ein Mathematik Studium einschätzen?

Aufwendig, aber keine andere Welt im Vergleich zu beispielsweise Elektrotechnik, was ein Kumpel von mir studiert.

5) sind mehr Mädchen oder Männer in dem Studium vertreten?

Bei den Bachelorn sind es bei uns ein bisschen mehr Frauen. Weil viele Module zusammen mit Lehramtsstudenten (insbesondere an meiner Uni Grundschule) besucht werden, was natürlich hauptsächlich Frauen studieren, sind die Männer dort etwa 10 - 15 Prozent.