Als Hitler das rosa Kaninchen stahl - Film?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Gut! (Begründung) 50%
Schlecht! (Begründung) 33%
Geht so (Begründung) 17%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Gut! (Begründung)

Ich fand ihn gut, denn zum einen wird die Zeit - meiner Ansicht nach - gut dargestellt, und zu einem großen Teil auch aus einer nicht-deutschen Sichtweise heraus (Schweiz, Frankreich). Und zum anderen fand ich auch angenehm, dass es primär um die geflohenen Personen und ihre Gedanken geht, und nicht so sehr um die Handlungen in Deutschland selber. 

Geht so (Begründung)

Der Film war gut, aber mir hat die Herangehensweise nicht ganz gefallen. Ich wüsste jetzt zum Beispiel nicht, wie man das zweite Buch als Film noch anbauen sollte. Anna ist im Film eher ein typisch modernes Kind und nicht eines, was in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einer reichen Familie der Oberschicht aufgewachsen ist. Es wurden viele Szenen hinzugefügt, um die Ausgrenzung von Juden und die Gefahr von Hitler deutlicher zu machen. Darum geht es im Buch zwar auch, aber es schwebt ja eher über allem.

Man hätte den Film besser wie das Buch auch aus der Perspektive von Anna spielen lassen sollen, mit ihr als Erzählerin. So sagen halt einige Charaktere im Verlauf immer wieder das, was sie im Buch eigentlich denkt, was meist aber leider sehr untypisch für den Charakter selbst ist und deshalb etwas zusammenhangslos wirkt. Am besten hat mir der Vater gefallen, am schlechtesten die Mutter, weil sie viel zu fröhlich und aufgedreht ist.

Vermutlich war es die Absicht, auf die Art den Film und das Thema realer und aktueller wirken zu lassen und nicht, als ob diese Ereignisse schon lange in der Vergangenheit liegen. Super Idee, aber irgendwie hat es für mich nicht ganz gepasst. Aber ich mag das Buch bzw. die Triologie auch sehr, vielleicht bin ich deshalb so kritisch.

Gut! (Begründung)

Die eindrucksvolle Geschichte einer jüdischen Familie, die es gerade noch geschafft hat, den Nazis zu entkommen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Nazi-Gräuel nicht im Vordergrund standen, im Hintergrund aber stets präsent waren. So tauchen "die Nazis" im Film nur einmal explizit auf, und zwar in Gestalt von Hitlerjungen. Ein sehr geschickter dramaturgischer Kniff, der gleichzeitig die Brücke zu dem jüdischen Kind schafft, dem Hitler "das rosa Kaninchen stahl". Die Bedrohung, der Schatten, den das Nazitum wirft, der Holocaust, all das ist jedoch im ganzen Film deutlich spürbar.