Alltag in den 70er Jahren?

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Bezogen auf Deutschland West:

- Lebensmittel wie Schweinefleisch ware durch extreme Massenproduktion qualitativ sehr schlecht. Mancher riesiger Braten war nach der (richtigen!) Zubereitung nur noch ein kleiner faseriger Klumpen.

- Mütter bekochten Ihre Familien mit Fertigsoßen, Tütenpudding und Geschmacksverstärker (Fondor und Maggiwürze)

- In Grillbüchern aus den 1970ern stehen als Zutaten für Spiesse wahrhaftig Dosenpilze und Kartoffeln aus dem Glas in den Rezepten.

- Wenn gegrillt wurde, dann nur marinierter Bauchspeck oder Bratwurst. Die Rauchwolke über dem Grillplatz glich größenmäßig einem Mehrfamilienhaus. Eine Grillkultur wie heute gab es damals noch nicht

- TV hatte nur 3 Programme (in Grenznähe empfing man noch 2 Holländer!)


- Ein Farbfernseher kostete 1975 mehrere Monatsgehälter eine normalen Arbeiters

- bis Ende der 1970er hatte kaum jemand ein Farb-TV

- Im TV liefen viele Spielfilme. Meist solche 50er Jahre Schmonzetten mit Rock Hudson, Jack Lemon oder anderen Hollywoodgrößen.

- Ein Eis (Mini-Milk) kostete 5 Pfennig. Ein beliebtes Kindergetränk war "Dreh und Trink" (heute ungeniessbar) Das Eis "Brauner Bär" ist heute 40% kleiner als früher.

- In den Strassen parkten Autos mit teilweise handtellergroßen Rostlöchern.

- Das Benzin war bleihaltig und weil es keine Abgasuntersuchung gab, hat jeder selbst an seinem Motor herumgeschraubt. In Großstädten wie Düsseldorf stanken die Strassen nach unverbranntem Benzin und Dieselruß.

- Es war ganz normal in einem 20 Qm-Raum mit 4 Leuten zu rauchen, wenn Kinder darin anwesend waren.

- Im Radio gab es noch echte Rockmusik. SWF 3 (heute SWR 3) spielte den ganzen Tag Progressive Rock und Hardrock.

- Playmobil war in den 70ern grad neu und bei Kids extrem beliebt. Es gab auch noch eine Konkurenz zu Playmobil, die nannte sich "PlayBig". Das waren sehr trashige Figuren von nur mässiger Haltbarkeit.


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In den 1970er Jahren wurden Kassettenrecorder und Kassetten erschwinglicher. Durch die Einführung von Chromband und gegen Ende der 1970er Jahre auch Reineisenband hatte die Kassette HiFi-Qualität. Ein Kassettenrekorder war damals auch der häufigste Wunsch an Weihnachten oder Geburtstag. Man hatte damit beim Radio mitgeschnitten oder aus seiner Plattensammlung ein Mixtape erstellt.

Um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch bei jüngeren Zuhörern attraktiv zu machen startete der Südwestrundfunk 1975 mit SWF3 einen Sender der rund um die Uhr Rock- und Popmusik spielte. Kein anderer öffentlich-rechtlicher Radiosender hatte damals bei den jüngeren Zuhörern gegenüber Radio Luxemburg so hohe Einschaltquoten. Da SWF3 auf UKW sendete war die Klangqualität besser und deshalb wurde von diesem Sender häufig auf Kassette die Musik mitgeschnitten.

Im Fernsehen gab es nur 3 Programme: ARD, ZDF sowie jeweils das dritte Programm der einzelnen Rundfunkanstalten. Wer das Glück hatte in einer Stadt oder Gemeinde am Bodensee zu wohnen konnte damals zusätzlich auch das österreichische und Schweizer Fernsehen empfangen. Da gab es noch keine Verschlüsselung. Ausserdem gab es damals noch den Sendeschluss um 1 Uhr Mitternacht. An Sonn- und Feiertagen gab es meistens erst um 12 Uhr mittags wieder Fernsehprogramm. Während der sendefreien Zeit sah man nur das Testbild. Hier noch ein kleiner Auszug was es an Fernsehsendungen gab: 1970 ging der erste Tatort auf Sendung. 1971 startete die Sendung mit der Maus. 1971 startete die Sendung disco mit Ilja Richter. 1972 ging der Musikladen auf Sendung. In den beiden Sendungen wurden zum ersten Mal Musikvideos gezeigt falls der Künstler nicht auftrat. Das war damals eine Sensation. 1974 startete Am laufenden Band mit Rudi Carrell. 1976 ging das Satiremagazin Extra 3 auf Sendung.

Ab der Fußball WM 1974 war der Absatz von Farbfernsehern höher als von S/W Geräten.

Ferngespräche waren damals sauteuer und wurden nach Minuten berechnet, ein Ortsgespräch kostete 23 Pfennige egal wie lang das Gespräch war. Es gab noch keine Flatrates, die Bundespost hatte das Monopol.

Ich bin zwar noch in den 70er geboren und habe die Jahre dann natürlich nicht miterlebt, weil ich noch ein Kleinkind war, ich kann daher nur erzählen, was mir meine Eltern und andere, die die Zeit miterlebt haben, erzählt haben und was ich von Fotos und aus Filmen kenne.

Von den Autos war der Käfer z. B. beliebt oder der Opel Manta, der in den späten 80ern/den frühen 90ern zur Zielscheibe für Spott und Witze wurde. 

Zur Kleidung: Bis ca. 1972 ging die Hippizeit, die in den 60ern angefangen hatte. Die Haare waren lang, die Kleidung bunt und weit. Später kam die Discozeit, Schlaghosen waren in (wurden vorher in der Hippizeit aber auch schon getragen), Männer trugen zum Teil auch Plateauschuhe, Männer trugen Dauerwellen oder Tollen, hatten lange Koteletten. Krawatten waren sehr breit. Die normal gekleideten aber hatten auch meist längere Haare, oft wurden ganz enge T-Shirts getragen. Für mich sah vieles an der Kleidung wie aus der Altkleidersammlung aus. 

Thema Arbeit: Damals konnte man noch mit einem guten Hauptschulabschluss noch Berufe, wie z. B. Bürokaufmann ohne Probleme lernen. Mit einem Realschulabschluss fand man ohne Probleme eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Zum Gymnasium gingen in der Regel nur Kinder, die studieren wollten und das waren meist auch Kinder aus Akademikerfamilien. Erst zum Ende der 70er Jahre gingen auch vermehrt auch Kinder aus Arbeiterfamilien oder aus dem Mittelstand zum Gymnasium, so dass es Mitte der 80er Jahre schon viel mehr Abiturienten gab.

In vielen FAmilien ging auch nur der Mann arbeiten, während die Frauen Hausfrauen waren. Aber es gab auch da schon viele Frauen, die selbst arbeiteten, aber damals war das Verdienst ein Zusatzverdienst, während heutzutage ja einer keine Familie mehr allein ernähren kann, es sei denn, er ist Topverdiener.

In manchen Familien war es noch üblich, dass sich z. B. Geschwister das Badewasser teilten. 

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Kind Mitte der 80er Jahre alte Fotos von meinen Eltern aus den 70ern gesehen habe, es war ein sehr krasser Unterschied. 

Hallo :)

Die bekanntesten Autos waren der Käfer, der Golf 1, Opel Kadett B und C, Rekord C und D (ab 1977 auch Rekord E), Ford Fiesta, Taunus, Granada und Escort sowie der BMW 02 und der Mercedes Strichachter bzw. W123 aus Deutschland. Importierte Modelle mit großem Erfolg waren der Fiat Ritmo, der Citroen CX oder der Peugeot 504, ab Ende der 70er kamen auch die ersten Japaner nach Deutschland, beliebt war vorallem anfänglich Mazda (323 oder 616, aus dem danach der 626 hervorging). 

Über die 70er-Jahre-Kleidung informieren am besten zeitgenössische Fernsehsendungen wie die "disco" mit Ilja Richter oder die ZDF-Hitparaden.

1 In den 70ern hat zb nur einer gearbeitet und die Frau sich um die Famielien Erziehung gekümmert auch gab es maximal nur 3 tv Programme die auch nicht um die Uhr lieven.Udn zum Sendeschluß gab es noch die Deutschlandflagge bzw das Deutschland ,Lied !

2 Man hat mit seiner familie fiel unternommen egal ob es zb wandern wahr oder zb ein Ausflug zb in einem nicht weit entfernten Freizeitpark war Auch gab es keine pcs Auch wurde mit den Kindern mehr gespielt als   später.Oder man ging noch als Familie schwimmen. Selbst mit den Nachbarn verstand man sich meistens außer vielleicht sie waren schon im Renten alter.Viele Haben zb im Bergbau gearbeitet.Da es  noch einen Zechen bomm gab und in fast jeder Stadt.Der Nachteil war und ist bis 1985 das es starke Umwelt Verschmutzung gab Leider  wurde  noch viel ungesundes und viel fettiges gegessen zb wen man bei der oma war sah oft das essen so aus  Fettiege suppe dan Hautmahlzeit mit Fleisch und dann noch ein deser und 2 stunde später oft Kuchen vielleicht aber  auch nur bei denen die den krieg mitgemacht hatten.

Im Osten war es nicht so einfach was einkaufen zu könne den da gab es noch die DDR.Wo immer wieder Menschen sich  unmögliches zum flüchten ausgedacht hatten.Es gab wohl auch schon den Todesstreifen wo man erschoßen werden konnte wen man da flüchten wollte..

BenniXYZ  11.12.2016, 18:38

Im Osten haben auch die Frauen freiwillig und gleichberechtigt Geld verdient. Woher hast du denn solche komischen Informationen? Wir hatten funktionierende Kinderbetreuung ab Babyalter und ein einheitliches Schulsystem mit kostenlosen Schulbüchern und Hortbetreuung. Nicht so einen Kauderwelsch wie heute. Wo man in jedem Bundesland andere Schulbücher benötigt.

Unsere Eltern hatten keine Angst, daß ihnen die Kinder am Spielplatz abhanden kommen könnten.

Es gab kein großes Gefälle zwischen armen und reichen Familien. Kinderreiche Familien oder Alleinerziehende wurden staatlich unterstützt. Kinder waren kein Armutsrisiko. Im Gegenteil. Wer mit 20 Jahren noch kein Kind hatte, mit dem stimmte womöglich etwas nicht. Mit 36 konnte man locker Großmutter/Großvater sein.

Na gut, für Bananen, Schallplatten aus dem Westen oder Jeans brauchte man Beziehungen oder Westverwandschaft. Ein Brötchen kostete 5 Pfennig. Die Wurst färbte sich nach 2 Stunden grau, an den Radieschen war Erde, der Blumenkohl hatte Läuse. Heute sagt man dazu Biogemüse.

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