Aktivitätsphase und Ruhephase eines Buchfinks?

2 Antworten

Das obere Diagramm zeigt sehr schön, dass der Buchfink bei Sonnenaufgang aktiv ist. Die Spitzen deute ich mal als Lärmpegel, ergo piepst er da ziemlich herum.

Beim unteren Diagramm hatte er zwei normale Tag/Nachtphasen. Das war wahrscheinlich um zu testen ob der Buchfink überhaupt piepst. Könnte ja sein, dass man einen Stummen erwischt, das würde den Test kaputt machen. Nach diesen zwei Tagen hat man die Beleuchtung konstant gelassen. Am Dritten Tag war der Buchfink wohl ziemlich verwirrt. Am vierten Tag hat er sich der Situation angepasst und hat wieder deutlich Lärm gemacht.

So fern man den Test mit mehreren unterschiedlichen Buchfinkerichs gemacht hat, kann man daraus schließen, dass Vögel eine innere Uhr haben auf die Sie hören. Wobei die letzten Tag im unteren Diagramm auch zeigen, dass mit der Zeit wohl diese innere Uhr aus dem Takt gerät. Würde mich interessieren ob nach 3 Wochen immer noch so klare Balken zu erkennen sind.

Die "innere Uhr", die Thomas schön beschrieben hat, läuft weiter, auch wenn der Hell-Dunkel-Rhythmus entfällt (B). Das zeigt, dass der innere (neuronale) Rhythmusgenerator "selbsterregend" ist und von sich aus eine ca. 24-Stunden-Schwingung erzeugt.

Das bietet dem Tier eine Orientierung im Tagesverlauf und die Möglichkeit, seine Lebensvorgänge an den Tagesverlauf anzupassen.

In B, rechts, beginnt die Uhr sich zu der echten Zeit zu verschieben, da der Vogel singt, obwohl es noch dunkel ist (vgl. A Balken = Dunkelphase). Das zeigt, dass diese innere Uhr natürlich in ihre Umgebung eingebunden ist. Sie ist zwar ein endogener Oszillator, benötigt jedoch von Zeit zu Zeit äußere "Zeitgebersignale", wie eben den Sonnenaufgang, um sich mit ihnen zu synchronisieren.

Entfällt der äußere Zeitgeber experimentell, läuft die innere Uhr zwar weiter, beginnt sich aber gegenüber der echten Zeit zu verschieben. LG