Ahnen Forschung vor Karl dem Großen?

3 Antworten

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Der Stammbaum der Karolinger ist gut erforscht und den wirst du bei Ancestry finden. Die Ahnen waren Hausmeier der Merowinger ab Pippin den Älteren 622-639. Dieser scheint aus einer Nebenlinie der Merowinger abzustammen, was jedoch in der Zwischenzeit von einigen Historikern bezweifelt wird.

Diese mögliche Abstammung findest du ebenfalls im Internet. Wenn du also etwas vorhandenes aufzeichnen möchtest, wäre es sinnvoll selbst zu recherchieren, damit du auch weißt, welche Ahnen nachgewiesen sind und wo es nur eine Vermutung ist.

Bei nicht adeligen Menschen wird es erst mit der Einführung der Kirchenbücher vollständiger. Kirchenbücher gab es vereinzelt schon im frühen 15. Jahrhundert. Papier war teuer und daher wurde nur das für den jeweiligen Pastor wichtige an Anlässen wie Taufe, Hochzeit und christliche Beerdigung erwähnt, wenn der Priester es für wichtig genug erachtete. Im 16. Jahrhundert wurde es wegen der Reformation wichtiger und so wurden die Eintragungen vollständiger, jedoch gingen viele Daten durch den 30jährigen Krieg wiederum verlohren.

Die Vornamen wurden bis in diese Zeit noch als wichtiger angesehen und Nachnamen konnten jeder Zeit problemlos ersetzt werden. Bekanntestes Beispiel ist der Erfinder des Buchdrucks: Johannes Gutenberg. Dessen Eltern waren Friele Gensfleisch und Else Wirich.

Erst Napoleon legte in allen von ihm regierten Ländern fest, dass der Nachname ein fester Namensteil ist und unveränderlich. Die Schreibweise änderte sich dennoch öfter. Erst nach der flächendeckenden Einführung von Standesämtern im Deutschen Reich 1876 wurde nach und nach die genaue Schreibweise festgelegt.

Nachtrag:

Vor der jeweiligen Einführung der Kirchenbücher gibt es auch schon eine Möglichkeit weitere Ahnen zu finden, jedoch sind die Daten zu den Namen bei nichtadeligen Familien sehr lückenhaft. Oft gab es Brandkassen, für die als Versicherung gezahlt werden musste. Diese waren regional tewilweise verpflichtend und da findet man zumindest immer den jeweiligen Besitzer bzw. Pächter des Bauernhofes. Auch die Pachtabgaben wurden namentlich registriert und lokale Volkszählungen mit Namenangaben gab es ebenfalls. Sehr wichtig waren die Meierbriefe, damit wurde das Recht einen Hof zu bewirtschaften vom Vater auf den Sohn und wenn dieser schon verstorben sein sollte, auf den Enkel vererbt.

Woher ich das weiß:Hobby
Neugier4711  30.06.2023, 07:04

Ein herzliches Dankeschön für den Stern.

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Karl der Große war ein notorischer Womanizer mit zahlreichen Nachkommen, bekannt und unbekannt

die Wahrscheinlichkeit einer Verwandtschaft ist also gar nicht so klein, bringt aber gar nichts

was nützt es dir schon, wenn du die Zehennägel vom ihm geerbt hast?

du kannst mit standesamtlichen Unterlagen anfangen, dann in Kirchenbüchern - leider ist ein großer Teil davon im 30-jährigen Krieg verloren gegangen - somit hört in den meisten Fällen spätestens zu diesem Zeitpunkt die Ahnenforschung auf

da seine Gebeine unauffindbar sind, ist eine DNA-Analyse ebenfalls ausgeschlossen

Das geht vermutlich mal gar nicht. Es sei denn deine Vorfahren waren adlig. Da würde man evtl. was finden. Die Daten von Ottonormalverbraucher gibt es frühestens seit dem 12. Jhrd. , eher etwas später. Ab diesem Zeitpunkt gab es einen Erlass (Papst?)wonach alle Menschen im Westen in den Kirchenbüchern registriert werden mussten. Es gab ja keine Standesämter und nur die Adeligen kannten ihre Geburtstage, weil sie ihre eigenen Listen führten.