AfD wählende Schwester zu Weihnachten ausladen?

11 Antworten

Wenn es nur darum geht, dass sie AFD gewählt hat und ihr gleich deswegen sie aus der Familie ausschließt, dann habt ihr beide ein gravierendes Problem und nicht wirklich sie.

Wenn sie euch deutlich schlecht behandelt ist das was anders...Aber wenn das nicht so ist, habt ihr beide zu viel Fernsehen geschaut. 😂

Klärt das am besten unter euch...

Wie ich damit umgehen würde?

Mir ist es total egal was die Leute wählen. Ich wähle seit meines 18. Lebensjahr nicht mehr.

Seehofer hat es gut beschrieben:

Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.

Ich denke, ihr solltet euch mehr um wichtiges kümmern..

Das Problem in ähnlicher Weise hatte ich auch mal. Mein Freund ist (vielleicht war) AfD Wähler. Er hatte nicht dieses Gedankengut, sondern wollte damit nur seinen Protest zeigen. Er hatte während und nach Corona die Schnauze voll vom Staat.

Mich hat er damit verrückt gemacht eine Zeit lang bis ich ihm die Meinung gegeigt hab. Ich hab gesagt, wenn du mich mit dieser Thematik nicht in Ruhe lässt war es das. Seitdem gibt er Ruhe und diese Thematik ist nicht mehr auf dem Tisch. Was er wählt ist seine Sache.

Ihr könntet denen als Familie sagen, das Thematiken rund um Politik und AfD am Weihnachtstisch nichts zu suchen hätten. Halten sie sich dran ist alles ok, halten sie sich nicht dran dürfen sie wieder gehen oder gleich daheim bleiben. Denn wenn die anderen kein Gesprächsverlangen danach haben dann sollten sie sich dran halten und nicht umgekehrt.

Am besten ihr sprecht euch in der Familie aus vorher. Sie per se nicht einladen halte ich für unfair. Immerhin kann man denen die Chance geben sich am Riemen zu reißen.

Sie gehört genauso zur Familie, es ist auch ihre Familie. Spart das Thema Politik aus (klärt das vorher) und geht mit der Situation erwachsen um.

Ein Gedanke ... Ihr seid homosexuell und erwartet Toleranz (mit Recht), die euch innerhalb der Familie auch zuteil wird. Ihr müsstet genauso tolerant anderen und ihren politischen Überzeugungen gegenüber sein, denn das fällt genauso in die persönliche Entscheidungsmacht, wie die Wahl des Partners. So lange niemand direkt angegriffen wird, sollte man die gleiche Toleranz an den Tag legen.

Es besteht ja auch die Möglichkeit, sich menschlich etwas anzunähern, wodurch sich Überzeugungen ecentuell etwas relativieren könnten.

Es ist Weihnachten und da könnt ihr euch alle der Oma zu liebe für ein paar Stunden über neutrale Sachen unterhalten und nicht über Politik. Omas leben nicht ewig, niemand weiß ob sie nächstes Jahr Weihnachten noch am Leben ist.

Unterschiedliche Weltanschauung gibt es vermutlich in fast allen Familien.

Ich würde an eurer Stelle vorschlagen, dass ihr zwei beispielsweise an Heiligabend dabei seid, am ersten Feiertag wieder fahrt und am zweiten Feiertag dann ja die Schwester samt Partner vorbeikommen kann. So, dass die Oma alle ihre Enkel an den Feiertagen sieht, aber gleichzeitig ihr euch nicht diesen Menschen aussetzen müsst.

Ich finde, wenn man von euch verlangt, den beiden gegenüber mit dieser Ideologie tolerant zu sein, ist das der Inbegriff des Toleranzparadoxon. Sie vertreten eine Ideologie, laut derer ihr zwei einen geringeren Wert als andere Menschen haben sollt. Eine Ideologie, die es zumindest nicht weiter schlimm oder sogar begrüßenswert finden würde, wenn ihr nicht länger existiert. Ich denke, da ist es völlig in Ordnung, wenn ihr mit den beiden nicht freundlich lächelnd in Pseudo-Harmonie unterm Tannenbaum sitzt...

isilang  05.12.2023, 11:06
 So, dass die Oma alle ihre Enkel an den Feiertagen sieht, aber gleichzeitig ihr euch nicht diesen Menschen aussetzen müsst.

Jedem steht es frei, selbst nicht zum Fest zu erscheinen, wenn man einen Teil der Familie nicht sehen möchte. Das sehe ich grundsätzlich so. Mit einem echten Nazi würde ich wohl auch nicht am Tisch sitzen wollen und ggfs. fernbleiben.

Bisher wissen wir nur aus Sicht des FS, dass der Mann ein Nazi sein soll. Aber ob dies so zutrifft oder ob er und die Schwester "lediglich" AfD-Wähler sind, die sich z.B. für kontrollierte Zuwanderung aussprechen, wissen wir nicht.

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HappyMe1984  05.12.2023, 12:11
@isilang

Wer die AfD wählt oder auch nur okay findet, spricht sich für eine Partei aus, die vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall für Rechsextremismus eingestuft wurde und in deren Reihen sich wirklich etliche Personen befinden, die ganz klar dieser Ideologie anhängen. Die Zeiten, in denen man Menschen zugestehen konnte, da vielleicht einfach diese politische Ausrichtung nicht zu erkennen und diese Partei aus anderen, nachvollziehbareren Gründen gut zu finden, sind nun wirklich endgültig vorbei.

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isilang  05.12.2023, 12:27
@HappyMe1984

Das sieht ein stetig wachsender Teil der Wähler anders. Die AfD ist noch immer eine demokratisch gewählte Partei und damit ist sie zu akzeptieren (ganz egal, wo man sich politisch selbst verortet). Also die Zeiten sind keinesfalls vorbei. Ganz im Gegenteil - es ist zu erwarten/befürchten, dass die Zeit der AfD erst noch beginnt. Jeder Versuch, diese Partei zu bekämpfen, generiert neue Wählerstimmen.

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HappyMe1984  05.12.2023, 13:01
@isilang

Nein, dass eine Partei "demokratisch gewählt" wird, befreit sie absolut nicht vom Vorwurf rechter Ideologie oder sogar dem Bestreben, die Demokratie, die sie gewählt hat, abzuschaffen. Himmel, das ist doch nun wirklich basic Geschichtswissen, wie die NDSAP an die Macht kam, oder?

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isilang  05.12.2023, 13:13
@HappyMe1984

Eine demokratisch gewählte, im Bundestag vertretene Partei ist zu respektieren. So lange es kein Verbot gibt, sollte jeder von Hetze gegen diese Partei und gegen Wähler absehen. Dies wäre undemokratisch der darüber hinaus ist es kontraproduktiv.

Der Vorwurf, dass ausnahmslos jedes Mitglied der AfD rechtsextremes Gedankengut vertritt, ist nicht zu halten. Es gibt einen Teil, das ist unstrittig. Es gibt auch innerhalb anderer Parteien gegensätzlich ausgerichtete Flügel. Von daher hinkt natürlich auch dein Vergleich mit der NSDAP, die geschlossen hinter der Ideologie stand.

Das ewig gleiche Gerede. Man macht eine solche Partei in heutigen Zeiten nicht unschädlich, indem man sie bekämpft. Die AfD steht für das Versagen der aktuellen Regierung und der Zeit der Groko. Hätten diese ihren Job besser gemacht, dann würde sich die AfD nicht im zweistelligen Prozentbereich bewegen. Außerdem wird die Politik der Ampel eher besser, wenn sie unter Druck und Angst vor einem erstarken der AfD ihre Komfortzone verlassen und auch das nicht präferierte Wählerklientel beachten muss. Diese würden in Teilen gern ihr Kreuz woanders setzen.

Himmel, das ist doch nun wirklich basic Geschichtswissen, wie die NDSAP an die Macht kam, oder?

Komm mal runter.

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HappyMe1984  05.12.2023, 13:14
@isilang

Die AfD ist ein Verdachtsfall laut Verfassungssschutz! Weißt du, was das bedeutet? Hör auf, die zu verharmlosen!

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isilang  05.12.2023, 13:17
@HappyMe1984

Das tue ich nicht. Und sage mir nicht, was ich tun soll.

Komm runter!

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HappyMe1984  05.12.2023, 14:06
@isilang

Okay, zur Erklärung: Unser Grundgesetz sieht - aus historischen Gründen, ist schließlich als direktes Resultat aus der Nazi-Zeit entstanden - die Möglichkeit, Parteien gründen und mit diesen bei Wahlen antreten zu dürfen, als extrem hohes, sehr stark geschütztes Gut. Logisch, denn ohne ein breites Spektrum an Wahlmöglichkeiten funktioniert eine demokratische Wahl ja nicht.

Eine Partei zu verbieten, hat somit extremst hohe Hürden und ist ein sehr, sehr langwieriger Prozess, der ein enormes Maß an Beweisen erfordert, dass diese Partei wirklich eine akute Gefahr für den Fortbestand unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung (FDGO) gemäß Grundgesetz darstellt.

Dafür, ein Auge auf die Parteienlandschaft zu haben und solche Fälle rechtzeitig zu erkennen, ist der Verfassungsschutz zuständig. Der schaut sich in erster Linie einfach an, was die Parteien und ihre Mitglieder so ganz offen tun. Also, ohne Spionage, ohne geheimdienstliche Mittel, ohne eingeschleuste V-Leute oder so. Einfach nur, was sie in aller Öffentlichkeit nach außen machen, sagen, wofür sie stehen und sich einsetzen. Bei allen Parteien, völlig egal, welche politische Richtung.

Wenn ihnen dabei wiederholt Dinge auffaleln, die nicht zur FDGO und somit nicht zu den Grundsätzen unseres Grundgesetzes passen, ist der erste Schritt, dass sie diese Partei als internen Prüffall einstufen. Das bedeutet, dass sie anfangen, hier genauer hinzuschauen. Dabei dürfen sie aber immer noch ausschließlich öffentlich zugängliche Quellen auswerten! Also immer noch nur das, was für jeden find-, hör- oder lesbar ist.

Wenn sie dabei zu dem Schluss kommen, dass wirklich sehr, sehr vieles darauf hindeutet, dass dort Machenschaften laufen, die eine Gefahr für die FDGO darstellen, können sie eine Partei als Verdachtsfall einstufen. Das müssen sie dann auch öffentlich machen. Und ab diesem Moment können sie dann auch geheimdienstliche Mittel einsetzen, um genauer zu ermitteln, wie groß diese Gefahr sich darstellt.

Hierbei sollte man dann unbedingt bedenken, dass bereits dieser Schritt ein sehr, sehr großer ist, denn wie gesagt, das Gründen und "Betreiben" von Parteien ohne staatliche Einmischung oder Einschränkungen ist und bleibt ein enorm hohes Gut im Grundgesetz!

Der nächste Schritt als Folge der Auswertung der Arbeit des Verfassungsschutzes bei solchen Verdachtsfällen wäre dann die Einstufung als "gesichert extremistisch". Das ist der Punkt, wo der Verfassungsschutz zu dem Schluss gelangt ist, dass ausreichend Beweise für ein Verbotsverfahren vorliegen.

Dieses Verfahren führt dann allerdings nicht der Verfassungsschutz selbst, sondern reicht diese Erkenntnisse dann an die antragsberechtigten Stellen weiter. Den Antrag stellen können nur der Bundestag, der Bundesrat und und die Bundesregierung. Das Verfahren an sich führt dann das Bundesverfassungsgericht. Die NPD hat es übrigens fast geschafft, verboten zu werden, dort wurde das Verfahren geführt. Das Bundesverfassungsgericht hat sich nur deshalb dagegen entschieden, sie zu verbieten, weil sie damals als "zu klein" galt, um wirklich eine realistische Gefahr für die FDGO darzustellen, nicht etwa, weil sie nicht rechtsextrem genug war oder so...

Um also ein Verdachtsfall zu werden, muss man wiederholt und über längere Zeit immer wieder mit Äußerungen, Forderungen und Verstrickungen auf vielen Ebenen und durch viele Personen in einer Partei öffentlich (!) auffallen und dabei eben Standpunkte vertreten, die sich außerhalb der FDGO bewegen. Das sind keine harmlosen Fehltritte oder etwas unbedachte, zu flappsige Äußerungen oder "Mausrutscher".

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isilang  05.12.2023, 22:46
@HappyMe1984

Warum erzählst du mir das? Das weiß "man" und es berührt nicht das, was ich bemerkt habe. Es geht hier gar nicht um einen Parteiausschluss, sondern um das Recht auf die persönliche Wahl der Partei und die Akzeptanz dieses Persönlichkeitsrechts.

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