Ähnlichkeiten zwischen dem Postmodernismus und Marxismus?

1 Antwort

Worin - wenn überhaupt - unterscheiden sich die jeweiligen Ansichten?

Postmodernismus ist plastischer dabei, wer als Herrscher und wer denn als Beherrschte/r gilt.

Beim Marxismus ist genauer definiert wer was ist.

Beide sind aber nicht geschlechterreflektiert.

Gemeinsam haben beide, dass sie grundlegend patriarchal sind, ihre "Kritik" an Normen wird aus androzentrischer Sichtweise gebildet. Daher muss die Frage gestellt werden, inwiefern sie überhaupt was kritisieren.

Beides sind keine revolutionären Ansichten. Marxismus ist eher rebellisch und Postmodernismus pseudorebellisch.

Der Postmodernismus zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass er auch den Marxismus ablehnen kann, eben weil er selber sehr plastisch dabei ist wer nun als Über- und Untermensch, Normal und Asozial gilt usw.

Marxismus zählt eher zum Kommunismus oder ist Kommunismus mMn. bloß ein Synonym.

Postmodernismus kann von kommunistischen wie kapitalistischen, von links und rechts benutzt werden, ist aber sehr wahrscheinlich eher für kapitalistische und rechte Organe und Personen attraktiv.

Was ist aus jeweiliger Sicht an der anderen zu kritisieren?

Aus marxistischer Sicht am Postmodernismus: die Plastizität, er ist ein reines Wergzeug und kann sich je nach AnwenderIn auch gegen marxistisches richten

Und aus postmoderner Sicht am Marxismus: typischerweise dasselbe was Kapitalisten dagegen sagen würden.

Ps: ich zähle weder zum einen noch zum anderen.

Woher ich das weiß:Recherche
Rakey269 
Fragesteller
 23.10.2021, 16:15
Beide sind aber nicht geschlechterreflektiert.

Sind sie nicht? Die Postmodernen kritisieren durchaus fixe Geschlechterrollen. Beim Marxismus spielt das Geschlecht keine große Rolle, denn dort wird in erster Linie in Klassen unterteilt. Beziehungsweise gilt im Marxismus der Grundtenor, dass wenn man sich über Klassen hinwegsetzt, somit auch Geschlechternormen/Geschlechterunterschiede fallen werden.

Postmodernismus kann von kommunistischen wie kapitalistischen, von links und rechts benutzt werden, ist aber sehr wahrscheinlich eher für kapitalistische und rechte Organe und Personen attraktiv.

Warum soll er besonders attraktiv für "rechte" Personen sein?

Und aus postmoderner Sicht am Marxismus: typischerweise dasselbe was Kapitalisten dagegen sagen würden.

Z.b?

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FloreVence  23.10.2021, 18:11
@Rakey269
Sind sie nicht? Die Postmodernen kritisieren durchaus fixe Geschlechterrollen. Beim Marxismus spielt das Geschlecht keine große Rolle, denn dort wird in erster Linie in Klassen unterteilt. Beziehungsweise gilt im Marxismus der Grundtenor, dass wenn man sich über Klassen hinwegsetzt, somit auch Geschlechternormen/Geschlechterunterschiede fallen werden.

Der Postmodernismus ist wie ich erwähnte ein Werkzeug. Es hängt stark davon ab wer ihn benutzt, dann kann er natürlich auch Geschlechternormen kritisieren. Er kann sie aber auch festigen und die Überwindung der Geschlechternormen als überholt darstellen.

Und beim Marxismus ist es wie du selber feststellst, so, dass das Geschlecht einer Person bzw. Arbeitskraft ignoriert wird oder Frauenemanzipation nachrangig ist und kein Hauptanliegen. Unterschiede verschweigen ist auch ein Nährboden für Unterdrückung und noch einer ist der, die ältesten Unterdrückungsstrukturen nicht zu erst abschaffen zu wollen. Zu denen zählt auch der Speziesismus.

Warum soll er besonders attraktiv für "rechte" Personen sein?

Weil diese sehr gerne verkehren, sich selbst viktimiersiern und euphemisieren. Der Postmodernismus setzt denen dabei keine Grenzen, sondern öffnet ihnen Türen.

Z.b?

Kapitalisten nennen als Begründung, dass Kommunismus nicht funktioniere, einerseits die Vormacht des Kapitalismus (es funktioniert bzw. hat sich durchgesetzt) und andererseits Menschenrechtsverletzungen unter kommunistisch(vorgebender) Diktatur. DDR wird auch mit rangezogen.

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Rakey269 
Fragesteller
 24.10.2021, 08:03
@FloreVence
Weil diese sehr gerne verkehren, sich selbst viktimiersiern und euphemisieren. Der Postmodernismus setzt denen dabei keine Grenzen, sondern öffnet ihnen Türen.

Ist das nicht etwas zu pauschal ? Wo viktimisieren sie sich denn als?
Nehmen wir beispielsweise einen liberal- konservativen. Also ein Wirtschaftsliberalen. Oder einen Libertären, der nun auch „rechts“ ist.

Solche Rechte können beispielsweise NICHT vom Postmodernismus Gebrauch machen, da sie individualistisch veranlagt sind. Bei denen gibt es schlicht kein Täter-Opfer Denken in dem Sinne. Weil sie eben Verfechter der Eigenverantwortung sind.

Deshalb würde ich den Postmodernismus eher den Linken zuschreiben, da hier wieder das Gruppendenken herrscht. Stichwort: In-group, Out-group. “Wir” gegen “Sie”.

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