Abtreibung- Was stimmt jetzt?

7 Antworten

Das sind Horrormärchen von extremen Abtreibungsgegnern.

Ein Schwangerschaftsabbruch findet zu einem Zeitpunkt statt, wo einzelne Extremitäten gar nicht identifizierbar sind. Das müßte dann ja auch ohne Sicht und bei  Stochern im Dunkeln, geschehen. Der Embryo ist von Eihäuten und Fruchtwasser umgeben, die in dem Stadium mehr sind als der eigentliche Embryo. Die gesamte Fruchtanlage wird durch einen recht kleinen Schlauch abgesaugt, ohne daß man einzelne Körperteile überhaupt identifizieren könnte.

Diese Horrorbeschreibung, die du da gefunden hast, könnte so möglich gewesen sein, bevor Kaiserschnitte zur Routine OP in der Geburtsmedizin wurden.

Das nennt man Embryotomie oder Fetotomie. Ihre Anwendung war immer ein absoluter und dramatischer Notfall, die ultima Ratio, während einer Schwangerschaft oder Geburt und hatte mit einem gewollten Abbruch nichts zu tun. In der Regel war der Fötus durch eine zu lange Dauer der Geburt bereits abgestorben und die Mutter in Lebensgefahr.
Das Abtreibungsgegner ein Notfallszenario in einen völlig anderen Zusammenhang stellen und so für ihre Zwecke mißbrauchen, finde ich skandalös.

Dackodil  18.10.2015, 09:54

Nachtrag: heutzutage wird bei einem abgestorbenen Fötus eine vaginale Geburt eingeleitet. Wenn das aus irgendeinem Grund, z.B. absolute Geburtshindernisse nicht geht, wird auch in solchen Fällen ein Kaiserschnitt durchgeführt.
Es gibt heute also keinen Grund, einen Fötus zu zerstückeln.

Kaiserschnitte mit einer reellen Überlebenschance für die Mutter gibt es erst, seit Antibiotika flächendeckend verfügbar sind, also seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Vorher wurden zwar auch immer mal wieder in höchster Not Kaiserschnitte durchgeführt, die Überlebenschance für die Mutter war aber eher Glückssache.

So, nun bin ich ein bißchen vom Thema abgekommen, trägt aber vielleicht ein bißchen zum Verständnis des ursprünglichen Themas bei.

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Das stimmt schon so und kannst du auch so schreiben. Ob der Fötus Schmerz empfindet, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.

annemarie37  17.10.2015, 21:05

Nein, das stimmt so überhaupt nicht, ist kopiert aus extremen Anti-Abtreibungs-Websites.

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Wie wäre es, wenn du einfach sachlich die Fakten beschreibst und als Quelle nicht irgendwelche Abtreibungsgegner-Schriften benutzt?

MajinDiana 
Fragesteller
 17.10.2015, 18:49

Bisher hab ich leider kaum sachliche Fakten gefunden, die die Prozessur Detailliert erklärt. Bin dann zufällig immer auf Seiten von Abtreibungsgegnern gestoßen

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  • Du fällst da wohl auf Propaganda aggressiver Abtreibungsgegner herein. Die allermeisten Abtreibungen in Deutschland finden statt, wenn der Embryo nur wenige Millimeter groß ist und keiner Bewustsein oder Schmerzempfinden hat. 
  • Bis zur 12. Woche hat ein Embryo mit Sicherheit KEIN Bewusstsein, keinerlei Gefühle wie Angst und kein Schmerzempfinden. Anhaltspunkte nach Entwicklung: erste Motorik (16. SSW), Schmerzreizweiterleitung (ab 24-28, SSW), Bewusstsein (nicht vor 30. SSW) und Schmerzempfinden (35.-37. SSW)
  • Bedenke, dass Abbrüche in Deutschland nur bis zur 14. SSW erlaubt sind und weit überwiegend sogar bis zur 10. SSW stattfinden.

Wie alt seid ihr denn? Ich finde die Formulierungen etwas krass..... Vlt kannst du auch mal einen (Frauen)Arzt fragen, wie das wirklich abläuft und ob das Kind etwas spürt....