Ab wann gilt man als "sozial schwach"?

4 Antworten

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Die Frage ist berechtigt, aber es gibt keine feste Definition für den Begriff, daher keine Antwort.

BAb 60% des mittleren Einkommens oder darunter gilt man als armutsgefährdet. Für einen Singlehaushalt wäre das ein Nettoeinkommen von etwa 1080 € je Monat. Aber auch solche Zahlen helfen nur bedingt, weil man in einigen Landstrichen gut mit dem Betrag leben kann, während man etwa in München oder Baden-Baden Probleme haben dürfte.

Sozial schwach ist keine offizieller Begriff, sondern eine Bezeichnung, die den Begriff Armut beschönigend und Ursachen verschleiernd umschreiben soll. Diese "soziale Schwäche" soll der Grund sein, aus dem die Armen ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen und weshalb sie überhaupt arm sind. Damit wird Armut als individuell und selbstverschuldet gekennzeichnet.

Dieser Begriff verkehrt Ursache und Wirkung.

"Sozial schwach" ist ja eher ein umgangssprachlicher Begriff. Am besten oder ehesten kann man hier sicherlich von einem niedrigen Bildungsniveau sprechen, was dann viele Dinge wie z.B. ein niedriges Einkommen nach sich zieht.

Soziale Schwäche hat zunächst mal nichts mit wirtschaftlicher Not zu tun. Sozial schwach ist man, wenn man sich nirgendwo einfügen kann.