Ab wann gilt man als Narzisst oder als Betroffener einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung?

5 Antworten

Kann auch mangelndes Selbstvertrauen sein. Zu wenig Liebe. Egozentrische Erziehung.. Was auch immer es sein mag, bist Du mit einer Diagnose denn glücklicher?

Oder möchtest Du die Absolution - ich kann ja gar nicht anders, ich bin ja krank! Dann bestünde noch die Möglichkeit, dass Du wie ich ein fauler Arsch bist.

Kassius95 
Fragesteller
 05.04.2018, 01:48

ja mit einer Diagnose wäre ich deutlich glücklicher, da Narzissmus ja doch sehr verachtenswert ist und meinem Bruder die Chance auf Liebe entgehen würde

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die aufgezählten Punkte haben mit Narzissmus nichts zu tun, sondern eher mit Komplexen - innerer Unzufriedenheit Selbsmitleid und Flucht durch gesteigerter
Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit.

Der klassische Narzist - liebt und bewundert nur sich. Alles was er macht ist gut und
muss von den anderen auch so empfunden sein.
Der Narzist ist eitel bisweilen arrogant und hat mit Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft wenig am Hut - es sei denn es würde sein Ansehen enorm aufwerten und sich hieraus Vorteile ableiten.

Kassius95 
Fragesteller
 05.04.2018, 01:45

Und was ist mit dem Drang der beste in einem bestimmten Bereich zu sein und die Aufmerksamkeit zu bekommen. Beziehungsweise ständig von Großartigen Leistungen, idealer Liebe zu träumen, wobei der Drang danach wohl stark mit Selbsthass zu tun hat und dem Gefühl nicht gut genug zu sein?

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Liger  05.04.2018, 01:48
@Kassius95

Der Narzist lebt diesen Traum - während in Deinem Beispiel diese Person nur davon träumt und gegensätzlich lebt - das ist der entscheidende Unterschied.

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Kassius95 
Fragesteller
 05.04.2018, 01:55
@Liger

Und was wenn so eine Person, also die ich beschrieben habe es schafft in einem Bereich mit der Beste zu sein, macht ihn dass dann zu einem Narzissten?

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Liger  05.04.2018, 02:03
@Kassius95

nein - dann hat diese Person - (falls Du es nicht selbst bist????) eben Super-Erfolg
in diesem Bereich und ist Beste.
Somit sind Supersportler - alle Olympia-Goldmedaillengewinner - Top-Formel 1 - Fahrer -hervorragende Mediziner - oder Ingenieure - und tausend andere Top-Leistungsträger - Personen, noch lange keine Narzisten.

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Persönlichkeiten (Charaktere) variieren von Mensch zu Mensch,von gemütsarm bis hyperthym,von paranoid bis anklammernd-abhängig.

Die Abweichung von der "Norm" besteht nicht im Vorhandensein des Merkmals selbst,sondern immer in dessen Ausprägung bzw.Prägnanz.

Das heisst,wir alle haben immer alle Merkmale,mal mehr,mal weniger ausgeprägt.

Pathologisch wird es dann,wenn der Betroffene unter Leidensdruck gerät oder aber mit seinem sozialen Umfeld nicht mehr klar kommt.

In der Psyche ist es fast ausgeschlossen, Störungen gegeneinander scharf abzugrenzen. Stell Dir das vor wie bei einem Uhrwerk,wo jedes Zahnrädchen in ein anderes greift und sie gegenseitig miteinander agieren.

Sollte Leidensdruck von Seiten Deines Bruders in irgend einer Art und Weise vorhanden sein,würde ich ihm dazu raten,sich einem Psychiater oder Therapeuten vorzustellen.

Alles Gute!

Es kommt auf die Ausprägung an, Narzissten handeln so, wie sie eben handeln, weil sie mit sich selbst im Hadern sind, sie kritisieren sich sehr scharf und haben sehr wenig Selbstvertrauen, was durch andere Menschen kompensiert werden sollen, weshalb sie sich nach außen so unwiderstehlich geben.
Es sind innen gebrechliche Menschen die sich nach außen hin hinter einem Schleier der Großartigkeit zu verstecken versuchen.

Genaue Erkenntnis kann nur ein Psychologe geben. Aber hört sich narzisstisch an.