8 N Regel Chemie?

 - (Formel, Reaktion, Stoff)

3 Antworten

Moin,

also diese Regel ist ziemlich doof.

Zunächst einmal gilt sie beileibe nicht für alle Hauptgruppenelemente (bis auf Wasserstoff), da zum Beispiel auch alle Metalle aus den Hauptgruppen da nicht mitspielen. Und das sind immerhin mit Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, (Francium), Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, Radium, Aluminium, Gallium, Indium, Thallium, Zinn, Blei und Bismut eine ganz überwältigende Mehrheit im Vergleich mit den paar Elementen, wo die Regel ansatzweise stimmt.

Ansatzweise, weil auch bei den Nichtmetall-Elementen Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff, Schwefel, Selen sowie den Halogenen Fluor, Chlor, Brom und Iod, auf die man die Regel anwenden könnte, das ganze nicht ausschließlich stimmt!

Oder frag doch mal deine Lehrkraft, wie sich ihrer Meinung nach die »8 – N-Regel« mit Verbindungen wie Schwefelhexafluorid (SF6), Phosphorpentaoxid (P4O10) oder selbst der guten alten Schwefelsäure (H2SO4) verträgt (um nur drei von einer ganzen Reihe von Ausnahmen zu nennen)?!

Wie auch immer. Die Regel bezieht sich darauf, dass du mit ihr relativ schnell ermitteln kannst, wie viele Atombindungen die Atome von NICHTMETALLEN aus den Hauptgruppen ausbilden werden.

Dabei schaust du dir an, wie viele Außenelektronen (= Valenzelektronen) ein Atom des entsprechenden Elements hat. Die Anzahl kannst du direkt aus der Hauptgruppennummer ablesen.

Beispiele:

  • Kohlenstoff (C), 4. Hauptgruppe: vier Valenzelektronen.
  • Stickstoff (N), 5. Hauptgruppe: fünf Valenzelektronen.
  • Sauerstoff (O), 6. Hauptgruppe: sechs Valenzelektronen.
  • Fluor (F), 7. Hauptgruppe: sieben Valenzelektronen.
  • Phosphor (P), 5. Hauptgruppe: fünf Valenzelektronen.
  • Schwefel (S), 6. Hauptgruppe: sechs Valenzelektronen
  • usw.

Und dann kannst du feststellen, dass zum Beispiel Kohlenstoff durch die Rechnung

8 – Anzahl der Valenzelektronen = Anzahl der auszubildenden Atombindungen

wohl vierbindig sein muss, weil 8 – 4 = 4 ist.

Dementsprechend ist Stickstoff dreibindig (8 – 5 = 3), Sauerstoff zweibindig (8 – 6 = 2) und Fluor einbindig (8 – 7 = 1)...

Aber wie gesagt, das gibt dir höchstens eine grobe Orientierung, denn die Regel gilt höchstens für die Atome der Nichtmetalle der zweiten Periode (C, N, O und F) relativ streng (allein bei den Stickoxiden gibt es mehr Ausnahmen als Fälle, wo die Regel zutrifft).

Die Regel ist doof, aber das schrieb ich ja bereits...

LG von der Waterkant

Anna682 
Fragesteller
 14.04.2024, 11:51

Vielen Dank!

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Betrachtet man nur einfache Moleküle machen die Edelgase keine Bindungen (8-8=0), Halogene 1 Bindung (8-7=1), Sauerstoff und Schwefel 2 Bindungen (8-6=2), Stickstoff und Phosphor 3 Bindungen (8-5=3) und Kohlenstoff 4 Bindungen (8-4=4).

Allerdings kommt man schnell an de Grenzen dieser einfachen Regel, weil zB Schwefel zwar H2S und Cl2S bildet (H-S-H und Cl-S-Cl), aber auch SO2 (O=S=O) und sogar SO3.

Auch gibt es ein paar EdelgasVerbindungen, mit Fluor, Chlor und Sauerstoff.

Bevarian  13.04.2024, 12:54

Eigentlich ist das doch das Schöne an Regeln: keine Regel ohne Ausnahme! ;))) (Wobei hier die Ausnahmen eher überwiegen...)

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Spikeman197  13.04.2024, 13:09
@Bevarian

Jain...

Ich finde das wichtig zu betonen, dass es nur anfangs, bzw. bei einfachen Verbindungen funktioniert. Sonst ist schon ein halbes Jahr später, wenn man zB Schwefelsäure hat, die Verwunderung groß!

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Wenn Dein Element 4 Außenelektronen (n=4) hat, dann benötigt es halt noch 8-n = 4 Bindungspartner, um seine Außenschale aufzufüllen.

Ein wenig unglücklich formuliert, weil es Mehrfachbindungen nicht berücksichtigt - von den Metallen mal ganz abgesehen...

Anna682 
Fragesteller
 14.04.2024, 10:07

Woher weiß ich wieviele Elektronen es hat?

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Bevarian  14.04.2024, 16:33
@Anna682

Die ersten 3 Perioden mußt Du schon auswendig lernen und die Elemente den Hauptgruppen zuteilen können!

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