3000 Brutto Gehalt als Maschinenbauingenieur unverschämt?
Habe gerade mit einem Kollegen per WhatsApp geschrieben, er ist seit paar Wochen schon fertig mit seinem Master in Maschinenbau (FH) Fachrichtung nicht nachgefragt jedenfalls liegt der Schnitt so bei 2,6 und er hat auch paar Praktika gemacht, aber kriegt meistens nur so Angebote wie 3000 Brutto monatlich, manchmal sogar leicht darunter. Ist das nicht irgendwie wenig, ja, unverschämt ? Da kriegen ja viele nach der Ausbildung sogar deutlich mehr, ist dieser Ingenieurmangel nur erfunden ? Er selbst hat die Stelle für 3.000 monatlich jetzt angenommen, obwohl er unter 3.500 nicht arbeiten wollte, aber was anderes hat er nicht gefunden.
9 Antworten
Das ist viel zu wenig für nen Master und hart an der Grenze für nen mittelmäßigen Bachelor in ner kleinen Klitsche. Würde da Arbeitserfahrung suchen und nach 2-5 Jahre schleunigst das Weite suchen. Weil Wertschätzung wird zu einem kleinen Teil auch durch Gehalt ausgedrückt.
Was hat er jetzt, Master oder Bachelor?
Das ist halt das Einstiegsgehalt. Als Absolvent kannst Du eigentlich noch nicht so wirklich etwas und das Unternehmen muss Dich erst noch anlernen / ausbilden.
Bei guter Leistung ist aber gerade am Anfang sehr schnell auch eine Steigerung drin.
Ich hab damals auch für weniger Angefangen, als ich eigentlich wollte. Nach einem Jahr hatte ich dann schon mehr, als ich ursprünglich geplant hatte.
Abgesehen davon sind in dem Metier Monatsangaben unüblich.
Das Jahrsgehalt zählt. Und dann wäre es mir egal, ob 14 Monatsgehälter a 3000 oder 12 a 3500.
Master habe ich aber auch geschrieben und ja 36.000 Jahresgehalt war halt das Angebot ich habs auf einen Monat gekürzt
Das ist nicht viel,wenn man in einer Großstadt lebt.
45% Abzug ergibt 3000/100*45=1350 Euro bleibt 1650 Euro
Regelsatz 410 Euro pro Monat für Sozialfälle , alleinstehend.
bleibt 1240 Euro pro Monat für Miete,Auto,Urlaub usw.
sind pro Jahr 1240*12=14880 Euro
in Köln sollen die Mieten bei 10000-15000 Euro pro Jahr liegen.
Hier ,20 km von Münster entfernt,kostet eine 50 m^2 Eigentumswohnung neu 120000 Euro.
Fazit: Viel bleibt da nicht übrig und man muß sich mal überlegen,ob man überhaupt noch arbeitet.
In München,Frankfurt ist das wohl nicht mehr als Sozialhilfe.
Ist immer die Frage nach der Firmengröße, der Stelle, wie er sich verkauft.
Bedarf besteht das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Für was hat er Praktika gemacht? Die lohnen nicht. Bevor die Abschlussarbeit fertig ist bewerben. Uninetzwerk verwenden und Google wlw oder was auch sonst einem hilft. Firma suchen, anschreiben und klare Ansage über des Gehalt machen.
Nun sowas ist auch stark abhängig vom Wohnort und der Firmengröße. Mal Beispiele aus dem IT-Bereich, auch hier ließt man von Werten wie 30k mit einer Ausbildung, 36k mit einem Bachelor oder 40-45k mit einem Master, bei Konzernen im Automobilbereich oder Chemiebereich in München, Bawü oder Banken in Frankfurt ggf. sogar mehr.
Hier im Norden bei den ganzen 10-15 Mann Läden sieht das aber anders aus. Mit einer Ausbildung steigt man gern mit 24k p.a. ein und auch mit einem Bachelor oder gar Master sind gerne mal nicht über 30k drin.
Am Ende regeln sich die Gehälter meist über die Mietpreise, denn die bestimmten maßgeblich zu wie wenig die Leute bereit sind zu arbeiten. Und der Arbeitgeber zahlt natürlich nicht mehr als er muss, er handelt wirtschaftlich, sucht keine Freunde, die er durchfüttert, sondern will den Arbeitnehmer bzw. dessen Arbeitskraft als Dienstleistung möglichst günstig einkaufen und möglichst teuer verkaufen.
Wer mehr will, für den bedeutet das meist umziehen, größere Betriebe oder selbstständig machen. Denn auch ein wesentlich höheres Gehalt wäre nach der Definition noch unverschämt. Wenn für meine Arbeit den Kunden im Jahr gut 400k berechnet werden, dann ist es am Ende egal ob ich 24k kriege oder 80k kriege, die Verhältnisse stimmen so oder so nicht, auch wenn man sich mit einem überdurchschnittlichen Gehalt seltener beschwert, wirklich gut weg kommt kaum ein Angestellter.
Mal ganz davon ab, dass eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium nun nicht so eine Leistung ist und die Tätigkeiten oft die selben sind und massive Unterschiede dazwischen auch wieder fragwürdig sind. Wenn jemand das gleiche tut oder gar schlechter arbeitet aber eine tolle Masterarbeit geschrieben hat, ist er damit für das Unternehmen mehr wert?