100mm federweg auf 120-150mm erweitern?

5 Antworten

Es gibt Räder, bei denen man schon was am Federweg verändern kann.

Allgemein bedeutet eine Veränderung des Federwegs aber auch immer eine Änderung der Rahmengeometrie und das kann zu einer Beeinträchtigung der Stabilität des Rahmens führen.

Wenn der Rahmen bricht, hat man keine Garantie beim Hersteller und keine Ansprüche bei der Versicherung mehr, wenn man nicht vorher die Erlaubnis des Herstellers einholt. Die wird aber eher selten erteilt.

Die Veränderung von 100 auf 120 mm Federweg kann noch einigermaßen gut funktionieren. Allerdings stellt sich die Frage, ob das so sinnvoll ist.

Auf 130 mm oder gar 150 mm würde ich keinesfalls erhöhen, weil dann die Änderung des Federwegs (v. a. prozentual betrachtet) zu extrem ist.

Ich würde wirklich nur Ändern, wenn der Hersteller es erlaubt.

Andernfalls gibt es ja auch MTBs mit mehr Federweg zu kaufen (auch einige Hardtails).

Ausschlaggebend für Deine Frage sind Nachlauf und Einbaulänge der aktuell
eingebauten Gabel. Da der Nachlauf schlecht zu ermitteln ist reichen auch
Lenkwinkel und Einbaulänge (Die Begriffe wie Lenkwinkel, Einbaulänge, usw.
entnimmst Du Google). Das ist das Erste, was Du ermitteln müsstest. Nötig dafür sind ein Maßstab, ein Winkelmesser, eine Wasserwaage und sehr genaues Messen.

Jetzt braucht man noch Hintergrundwissen! Der Lenkwinkel, wie allgemein hier beschrieben, beeinflusst des Lenkverhalten, je steiler, je agiler (von
67°…70° spurtreu / von 70°…71,5° neutral / von 71,5°…73° agil
). Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass der Einbau einer 20mm längeren Gabel den Lenkwinkel um 1°verändert/flacher macht. Misst man also eine aktuellen Lenkwinkel von 71,5° (findet man häufig vor) würde man nach Anzug von 1° noch mit 70,5° in dem neutralen Bereich sein. 70° und tiefer sind nicht anzustreben, da das Bike zum Gradeausläufer wird. Es sei, man strebt es an, Bsp. Downhill-B..

Jetzt muss man sich eine Gabel im Fachhandel suchen, die nicht mehr als 20mm aufbaut (muss nicht zwangsläufig das Mehr des Federwegs sein, gibt auch schlanke Gabelausführungen). Das ist im Internet nicht schwer, da fast immer die Einbaulänge angeben wird. Man muss natürlich die Maße der alten Gabel zum Einbau berücksichtigen.

Zur Garantie! Den Verlust hört man häufig, immer im Zusammenhang wenn
"Fachleute" nicht weiter wissen! Sicher verliert man die! Ich wurde
schon mal der Garantie verlustig weil ich eine Jo Eddy-Rahmen neu lackiert
hatte. Die Momente mehr, die im 1°/mm-Bereich auf Steuer-, Ober- und Unterrohr wirken sind im sehr kleinen Nm-Bereich. Außerdem, wer würde einen Garantieanspruch mit einer nicht ursprünglich eingebauten Gabel stellen?

Einschränkung! Bei Fahrern mit sehr hohem Gewicht, auch speziell bei
Carbon-Rahmen würde ich von der Maßnahme abraten.

Tips, wenn ich nach dem Einbau mit dem Fahrverhalten nicht zufrieden bin:

-leichtes Erhöhen des Negativfederwegs

-dickeren HR-Reifen aufziehen ( Nebeneffekt Erhöhung Durchschlagschutz und Gripp

Zur Diskusion gestellt!

Es ist genau so wie mein Kollege im Shop gesagt hat! Die Geo ändert sich dramatisch, der Lenkwinkel wird flacher und das Ding wird sich wie ein Panzer fahren. Dazu noch die höheren Kräfte auf Steuer- und Unterrohr. 

Und da es sich um ein Hardtail handelt, wird es auch noch mies aussehen.

Ich würds nicht machen.

Was versprichst Du dir denn von so einer Änderung?

Na die im Fahrradladen haben schon Recht! 

Was erhoffst du dir denn davon? Weils cooler aussieht? Denn komfortabler wird das Fahren dadurch nicht. Wofür eine Federgabel ja auch gar nicht gedacht ist. 

Totaler Quatsch beim Hardtail. Wozu soll das gut sein? Du hast ein schönes Fahrrad, verunstalte es nicht!