1. Klasse ohne Aufsicht?
Mein Sohn besucht 1.Klasse einer Grundschule. Seine Klassenlehrerin ist seit dieser Woche schon zum 2. Mal krank. Nun ist eine Lehrerin für 2 Klassen verantwortlich. Sie unterrichtet in der Nachbarklasse und schaut hin und wieder in die Klasse meines Sohnes. Ist das rechtlich okay?
5 Antworten
Hey!
Wenns die Umstände nicht anders zulassen. Meine Schwester hatte das selbe mal. Ich denke nicht, dass etwas schlimmes passiert wenn die Dame hin und wieder nachsieht ob alles in Ordnung ist. Sollte die Klasse aber von Haus aus etwas „aufgedrehter“ sein würde ich gucken welche Klasse eher eine dauerhafte Aufsicht benötigt.
Mit freundlichen Grüßen
Es ist zumindest problematisch. Aber was soll die Schule machen? Es gibt bundesweit zu wenig Grundschullehrer/innen (auch wegen der schlechteren Bezahlung verglichen mit den Gymnasiallehrern) und deshalb findet man auch keine Vertretungslehrer. Eltern sollten mit der Schulleitung sprechen und gemeinsam überlegen, was man machen könnte. Ich denke da an pädagogische Hilfskräfte aus anderen Berufen oder an pensionierte Lehrerinnen, die vielleicht bereit wären, zwischendurch mal auszuhelfen. Auch eine Mutter eines Grundschulkindes wäre vielleicht für ein paar Stunden Aushilfe zu gewinnen. Natürlich müsste auch zuvor Frage der Bezahlung und der Versicherung (insbesondere Unfall- und Haftpflichtversicherung) geklärt werden.
Nein, überhaupt nicht. Sollte etwas passieren,.... Es muss eine Lehrerreserve vorhanden sein, notfalls muss die Direktorin oder der Direktor die Klasse übernehmen. In der Grundschule geht das gar nicht.
Ja, in Österreich, bei uns ist so etwas nicht erlaubt. Und in einer 1. Klasse finde ich es verantwortungslos.
Ws wäre schön, wenn es so eine Reserve gäbe, ich kenne keine Schule in meiner näheren Umgebung , die derzeit über diesem Luxus verfügt.
Eine Klasse muss sich beaufsichtigt fühlen, das heißt Mitbetreuungen sind nicht optimal , aber rechtlich zulässig. Die Aufsichtspflicht ist durch eine Mitbetreuung hinreichend gewährleistet.
Schulleitungen können leider keine zusätzlichen Lehrkräfte schnitzen und ich kenne kein Kollegium, das personalmäßig nicht am Limit ist oder unterbesetzt.
Auf dem Markt sind keine freiverfügbaren Lehrkräfte zu holen. Zusätzliche Vertretungslehrer gibt es nicht. Das Lehrkräfte gerade Mangelware sind, hat sich wohl mittlerweile rumgesprochen. Vertretungen muss durch die Lehrerschaft abgedeckt sein. Die Schulleitungen stehen oft genug selbst als Vertretung in den Klassen. Jeder Lehrer macht derzeit 1-2 Vertretungsstunden wöchentlich (unbezahlte Überstunden).
Die Schulleitung hat die Wahl zwischen Unterrichtsausfall (dann betreut ihr eure Kinder selbst zu Hause) oder Mitbetreuung (das findet kein Lehrer toll, wenn er 2 Flohhaufen gleichzeitig bespaßen muss).
Es ist die Wahl zwischen Pest und Colera!
Rechtlich gibt es keine genauen Regeln dazu, wie genau die Beaufsichtigung zu erfolgen hat, also wie lange zB eine Gruppe von Kindern unbeaufsichtigt sein darf. Am Ende muss die Schule nur dafür sorgen, das nichts passiert. Das bedeutet für dich erst mal nur, dass du keinen rechtlichen Anspruch darauf hast, dass eine Aufsichtsperson da dauerhaft präsent ist, wenn aber etwas passiert, könnte man der Schule Fahrlässigkeit vorwerfen. Hilft dir wahrscheinlich nicht weiter. Sprecht mit der Schule (vielleicht finden andere Eltern das auch nicht ok), äußert eure Sorgen und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Nur meckern und der Schule Vorwürfe machen bringt nicht viel. Dann wird gemauert und letztendlich macht die Schule das ja nicht aus Spaß sondern wird personell auf dem Zahnfleisch gehen.
Bist du Lehrer oder Lehrerin?