Wirkung von Nikotin im Gehirn und Folgen?

2 Antworten

Es bindet an Acetycholinrezeptoren, korrekt. Aber da es kein Acetylcholin ist, kann es nicht von der Acetylcholinesterase abgebaut werden und die Rezeptoren werden so ständig stimuliert. Es erfolgt also eine Dauererregung der Postsynapse.

Fritzelchen1 
Fragesteller
 06.12.2017, 21:07

Und das hat welche Folgen? Welche Organe werden denn dann dauererregt?

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Also ich glaube die Wirkung auf das Gehirn ist ein bisschen kompliziert. Das wichtigste ist, dass es zur verstärkten Ausschüttung von Dopamin (dem sogenanten "Glückshormon" führt) und daher abhängig macht.  Außerdem bindet es an die Ganglien (Schaltstelle zwischen zwei Nerven) des vegetativen Nervensystems.

In geringer Dosis wirkt es aktivierend, in höherer Dosis aber auch hemmend.

Hier gibt es einmal das sympathische ("aktivierende"), dies führt zur Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin. Hierdurch steigt zum Beispiel die Herzfrequenz und der Blutdruck.

Dann wirkt es aber auch auf das parasympathische Nervensystem, dieses sorgt unter anderem für eine gesteigerte Verdauungstätigkeit und eine Beruhigung.

Fritzelchen1 
Fragesteller
 06.12.2017, 21:11

Und warum erschlaffen zunächst die Muskeln? Wie ist dies zu erklären?

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typ2015  06.12.2017, 21:52
@Fritzelchen1

Das liegt daran, dass Nikotin auch an den nicotinerger Acetylcholinrezepter bindet, dieser befindet sich am Muskel. Es kommt zunächst zu einer Erregung am Muskel, wie bei Acetylcholin. Während der Bindung kommt es zum Austausch von Ionen zwischen der Muskelfaser und dem synaptischen Spalt. Das Nikotin führt dazu, dass das Verhältnis von Ionen zwischen Muskelfaser und Extrazellulärraum durcheinanderkommt und der Muskel dann erschlafft. Einfach gesagt XD

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typ2015  06.12.2017, 21:55

Kompliziert: Für die Muskelerregung werden sogenannte
spannungsaktivierte Natriumkanäle benötigt. Diese benötigen immer ein
ganz bestimmtes Potential (also Ionenverhältnis zwischen
Extrazellulärraum und Muskelfaser) damit sie aktiviert werden können.
Das Nikotin führt dazu, dass es zu einer dauerhaften Potentialanhebung
kommt, sprich: das Ionenverhältnis umgekehrt wird und diese Kanäle somit
nicht mehr aktiviert werden können. Deshalb kommt es zunächst zu einer
Erregung, und daraufhin zu einer Erschlaffung des Muskels.

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