Wie viel Geld für Whiskey?
Hallo.
Ich trinke gerne Whiskey, gebe dafür aber nicht mehr als 30€ pro Flasche aus. Ich kenne aber auch Leute, die einen Whiskey für weniger als hundert Euro nicht trinken würden.
Ich wüsste gerne, wie viel ihr so für Whiskey ausgebt, und was ihr so für Whiskey unter 30€ empfehlen würdet.
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
6 Antworten
Aus meiner bescheidenen Sicht bekommst Du in der Range von knapp unter 30,-- bis 50,-- oder auch knapp darüber eine große Zahl sehr gut trinkbarer, teils auch wirklich exzellenter Abfüllungen.
Empfehlung macht aber nur Sinn, wenn Du ein wenig Auskunft gibt: Welche magst Du bisher. Eher trocken, eher süß, kräftig, mild, sherrylastig, wie sieht's mit rauchigen aus?
Ein paar Infos dazu, dann liefere ich auch Tipps.
Ich habe um die 100 Flaschen zu Hause. Würde meinen, die Mehrzahl liegt zwischen 35,-- und 55,--. Einige liegen aber auch darüber, allerdings sind aktuell keine dabei, die im Einkauf dreistellig waren.
Ich kenne den unterschied zwischen Whiskey und Whisky. Ich habe eben nur eines geschrieben, weil es einfacher ist. Und weil ich Whiskey bevorzuge, am liebsten Jack Daniels (obwohl ein Scotch auch ganz gut ist) schreibe ich meist die Variante mit e
Dann wird es eher eng. Weil: Im Bereich der Bourbons gibt es viel weniger Auswahl als bei den Schotten. Und gute werden dann auch schnell teuer.
Aber hier mal ein paar, die recht lecker sind und bezahlbar: Wild Turkey 101, Buffalo Trace, Maker's Mark, Four Roses, Knob Creek.
Alle unter 30,-- und gut trinkbar. Auch für mich, obwohl ich eher nicht so auf Bourbons stehe.
Ok, Danke. Ich will einfach auch mal was anderes als Jack Daniels probieren. Und wie sieht's bei Irischem oder Scotch aus?
Irish Whiskey:
Alles von West Cork kann ich empfehlen. Teeling macht sehr leckere, habe 3 oder 4 probiert und war nie enttäuscht. Connemara macht - ungewöhnlich für Irland - rauchigen Whiskey. Wenn man rauchig/torfig mag, einen Versuch wert. Teuer, aber ausgesprochen lecker: Redbreast. Ein leckerer, leichter zum guten Preis aus Nordirland: Bushmills Single Malt 10y. Viel besser noch wäre der 16y, aber auch ziemlich teuer.
Schottland: Schwierig, weil es soooo viele gibt. Aber ein paar um die 30, die ich lecker finde, wären: GlenGarioch Founder's Reserve, Highland Park 10y (leicht rauchig), Singleton of Dufftown 12 y, Glenkinchie 12 y, Old Pulteney 12 y, An Cnoc 12 y, Clynelish 14 y, Oban 14 y (leicht rauchig), Bunnahabhain 12 y, Glenfarclas 105...
Ich empfehle, mal an einem Tasting teilzunehmen. Das erweitert den Horizont. Gibt es oft auch bei Volkshochschulen.
Ich kaufe manchmal lokal, wenn der Preis stimmt, aber auch immer wieder im Versand, z.B. in NL bei drankdozijn.nl. Super Angebote gibt es manchmal bei whiskysite.nl.
In DE: whic.de, homeofmalts.com und deinige weitere bekannte Shops. Selten lohnt sich mal ein Angebot bei amazon, aber da kaufe ich tendenziell nicht oft und nicht gerne.
Ein höherer Preis eines Whiskys ist nicht immer gleichzusetzen mit besserem Geschmack. Erstens sind Geschmäcker ohnehin sehr verschieden und zweitens setzt sich der Preis eines Whiskys aus anderen Gründen zusammen:
Da wäre zum einen die Reifezeit in einem Fass. Ein Whisky der nur 5 Jahre in einem Fass gelagert hat ist natürlich günstiger als einer der 25 Jahre gereift ist. Zum einen nimmt das Fass ja Platz weg (Lagerkosten), zum zweiten kann es 25 Jahre lang für keinen anderen Whisky verwendet werden (Fasskosten), zum dritten gibt es die Angel Share, das heißt, Whisky verdunstet immer etwas - je länger er also lagert, desto weniger ist letztendlich im Fass, zum vierten muss die Qualität der reifenden Whiskys immer wieder überprüft werden, somit entsteht manueller Aufwand beim probieren aus einem Fass.
Ein weiteres Kriterium sind z. B. spezielle Reifeprozesse, die manuellen Aufwand erfordern, z. B. bei einem Double Matured muss wird nach einer gewissen Anzahl an Jahren der Whisky nochmal in ein anderes Fass umgefüllt um nachzureifen
Dann gibt es limited Editions - heißt der Whisky ist von vorn herein auf eine bestimmte Flaschenanzahl beschränkt - hier spielt der Begehrlichkeitsfaktor eine Flasche haben zu wollen, eine nicht unerhebliche Rolle, die den Preis nach oben treibt
Was aber wem besser schmeckt, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Natürlich gibt es Qualitätsmerkmale. Ein Maltwhisky (besteht ausschließlich aus gemälzter Gerste) hat eine viel höhere Qualität als ein Grain in den alles reingemixt werden darf.
Aber auch innerhalb des Malts gibt es dann wieder Kategorien, die sich auf den Preis auswirken:
Ein normaler Malt (auch Blended Malt genannt) kann aus Whiskys verschiedener Destillerien bestehen, während ein Single Malt nur aus einer einzigen Destillerie Whisky verwenden darf. Ein Single Cask darf sogar nur aus einem einzigen Fass abgefüllt werden. Und ein Cask Strenght ist deswegen teurer, da es sich um eine Fassabfüllung handelt, das heißt er wird nicht mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt, wie alle anderen, sondern es handelt sich 1:1 um das, was im Fass gelagert wurde.
Also Du siehst es gibt viele Kriterien für den Preis eines Whiskys.
Gibt halt trotzdem Leute, die sagen "So ein Billigwhisk(e)y für 50€ kommt mir nicht über die Lippen". Kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Ja, gibt's. Es gibt auch Menschen, die meinen, Wein unter 25,-- sei nicht trinkbar. Das ist aber nicht meine Meinung.
Jemanden, der sowas sagt, kann man getrost als Spinner abtun. Solche Leute würde ich liebend gerne im Blindtest sehen. Im Bereich 30-60€ gibt es exzellente 'Alltagswhiskys'. Davon ab ist die Preisentwicklung in letzter Zeit abartig. Beispiel: Der Glen Scotia 25 war noch vor kurzem für ca. 200€ zu haben. Dann erhielt er eine Auszeichnung auf einer Messe. Ergebnis: Vom einen auf den anderen Tag ging der Preis gegen 500€! Ist er jetzt plötzlich 2,5 mal so gut? Wohl kaum. Besonders bei den Whiskys jenseits der 18 Jahre kennen die Preise derzeit nur den steilen Weg nach oben.
Abschließend meine Favoriten unter den bezahlbaren Whiskys in wilder Folge:
Bunnahabhain 12
Talisker 10 (leicht getorft)
Port Charlotte 10 (getorft)
Ardbeg 10 und An Oa (getorft)
Laphroaig 10 (getorft)
so ist es! Bei Talisker 10 würde ich das "leicht" aber weglassen - das ist schon ne ordentliche Torfbombe.
Dann haben wir da verschiedene Definitionen 😉. Der Talisker ist mit 5-7ppm im new make im Vergleich zu den anderen genannten Kandidaten mit 35-55ppm eher schwachbrüstig, was den Rauchgehalt angeht. Ein Ardbeg riecht weit intensiver nach ausgebranntem Lagerfeuer am Morgen. Beim Laphroaig kommt noch die phenolische Krankenhausnote hinzu, an der sich die Geister scheiden.
hm, ok also sowohl der Talisker 10 als auch der Laphroaig 10 sind zwei meiner Lieblinge - aber ich würde nicht sagen dass der Talisker so viel weniger Torf hat - natürlich der Laphroig hat einiges mehr aber ich würden den Talisker nicht als leicht getorft bezeichnen, wobei der Talisker Storm natürlich nochmal etwas mehr hat. Aber als "leicht" getorft würde ich eher so etwas wie den OBAN 14 bezeichnen - auch einer meiner Lieblinge.
Kann mich nicht bewusst erinnern, mal einen Oban 14 getrunken zu haben. Hole ich im Oktober vor Ort nach! Aber laut Internetquellen soll der nur 1-2ppm haben. Ist also auf dem Papier sehr nahe am Talisker. Aber letztendlich ist das vom eigenen Empfinden abhängig. Hatte vor einer Stunde einen Talisker Distillers Edition. Kommt mir persönlich stärker getorft vor als der 10er.
Dann viel Spaß in Oban mach auch gleich die Führung mit ist sehr interessant und danach kannst Du für 1 € pro Whisky die Whiskys des Hauses probieren - ich weiß natürlich nicht wie es aktuell mit Corona ist
Danke, habe ich schon vor drei Jahren durch 😉. War meine allererste Distillerietour in Schottland. Nett, aber es gibt bessere. Die wirklich beste und allumfassende Tour bietet nach meinem Kenntnisstand Balvenie. Kostet aber auch 'ne Mark. Ansonsten kann ich so gut wie jedes Warehouse Tasting empfehlen. In der Nähe von Glasgow z.B. bei Deanston.
Und vor 3 Jahren dann keinen OBAN 14 probiert? Ist doch die Standardbottle aus dem Haus
Habe ich wahrscheinlich. Aber wiegesagt, die bewusste Erinnerung fehlt. War sicherlich zu geschockt vom unverschämten Preis für die distillerieexklusiven Abfüllung...
Aber auch den kannst Du da für 1 € verkosten.
Und des Weiteren brauchst Du den ja nicht dort kaufen der Barkeeper war auch ganz blass als ich ihm die deutschen Preise auf dem Handy gezeigt hab
Ich schätze, Du verwechselst jetzt die Distillers Edition mit der distillerieexklusiven Abfüllung. Letztere gibt es dort (oben in der Bar) nicht für 1€. Die Flasche kostet ja bereits um die 200 Pfund, und ist wirklich nur vor Ort zu bekommen.
Ach so ja gut die kenn ich nicht meinte tatsächlich die Destillers Edition.
kommt ganz auf den Whisky an - bis jetzt waren 2-3 Flaschen über 100 - in der Regel um die 50
am liebsten Single-Malt a´bunadh um die 60%
Bretonischer Whiskey GALLEG , kostet etwa 21,-€ 0,7 l . Sehr weich !
Die Franzosen können das durchaus. Armoric ist z.B. ein echt leckerer Whisky aus der Bretagne.
auchbekannt : EDDU - Whisky de ble noir , Finistere .
Ich habe übrigens nichts gegen Franzosen, aber die sollen mal lieber ihren Champagner und Bordeaux Herstellen. Und den äußerst exquisiten Triple Sec
Ab 50€ wird aber nicht mehr gemixt , keine Cola und kein Eis !
Der Whisky liegt 10....25 Jahre im Fass, um seinen besonderen Charakter anzunehmen. Ein Whiskyliebhaber will genau diesen Duft und Geschmack. Warum sollte ich 40....80,-- für einen Whisky mit Charakter ausgeben, um ihn dann mit Cole zu "töten"?
Weil das gepanschte Zeugs ohnehin immer gleich schmeckt. Dafür reicht auch der Whisky für 8,90 € von Aldi.
Bei Aldi kauf ich nur Rum. Wobei der Silverstone gar nicht mal so schlecht ist. Aber ganz ehrlich, es ist schon ei Unterschied, ob deine Whiskey Cola mit Jack Daniels für 25€ oder mit 8€ Whisk(e)y gemacht wurde. Ubd Lynchburg Lemonade sowieso nur mit Jack Daniels, Triple Sec und Sprite.
es ist schon ei Unterschied, ob deine Whiskey Cola mit Jack Daniels für 25€ oder mit 8€ Whisk(e)y gemacht wurde
Nein, genau das ist nämlich nicht der Fall, den Ausschlag gibt nämlich nur die Cola. Wobei zun Panschen selbst JD zu schade ist.
Also ich schmecke da den Unterschied. Obwohl ich jetzt nicht einmal unbedingt sagen will, mit Jack Daniels wäre es besser. Der passt einfach besser in eine Lynchburg Lemonade. Oder eben einfach pur/mit Eis
Oder eben einfach pur/mit Eis
Tja ist auch so ein gepansche. Pur und auf Zimmertemperatur, allerhöchstens mit ein paar Tröpfchen Wasser.
Durch das Eis wird das Getränk gekühlt, das schadet dem Aroma. Immer Zimmertemperatur, das gilt nicht nur für Whisky.
Eben das kühle ist es ja, weshalb man das Eis dazutut. Vielleicht macht das ein Whiskey kenner nicht, ein Genießer macht es schon.
Ein Genießer ist eine Person, die etwas genießt. So, und wie genießt man Whiskey?
Das habe ich oben schon erklärt. Direkt hier drunter hat "Mediachaos" es auch noch erklärt.
Aber genau diese Antwort ist falsch. Man genießt etwas nämlich so, wie es einem am besten schmeckt. Wenn man Whisk(e)y also am liebsten mit Cola mischt, dann genießt man ihn auch so. Und wenn man ihn mit Hustensaft am besten findet, dann genießt man ihn mit Hustensaft (🤢)
Das ist auch im Grunde richtig. In der Frage geht es allerdings darum wieviel man für einen guten Whisky auszugeben bereit ist. Damit ist nur Whisky gemeint, nichts Zusammengepanschtes. Denn zum Panschen reicht der Aldi Whisky für 8,95 €, denn die Cola, der Hustensaft oder was auch immer macht den Geschmack aus, nicht das Zeugs was damit aufgefüllt wurde.
Wer natürlich einen teuren Whisky zusammenpanscht, kann das natürlich tun wenn er zuviel Geld hat.
Ich schmecke schon den unterschied zwischen Whiskey Cola mit teurem oder billigem Whiskey. Wobei ich Jack Daniels eher nicht mit Cola mische...
Bei Whiskys in Fassstärke ein paar Tropfen Wasser vielleicht, aber sonst nichts. definitiv.
Ergänzung: Du schreibst "Whiskey" in Deiner Frage. Das ist die Schreibweise für Bourbon oder Irish Whiskey. Meinst Du ganz konkret diese oder meinst Du welchen aus Schottland und dem Rest der Welt, wo man ihn typischerweise Whisky ohne das "e" schreibt?