Alkoholexzess - Ist das alles, was Eltern tun können?
Folgende erfundene Situation, um die Frage zu verdeutlichen:
Ein Jugendlicher (der das gesetzliche Mindestalter für Alkoholkonsum erreicht hat) betrinkt sich (an einem Wochentag, er hat noch Schule wohlgemerkt) so stark, dass er sich auf der Toilette übergeben muss. Seine Mutter bekommt das natürlich mit und ist, verständlicherweise, stocksauer. Am nächsten Tag sieht der Jugendliche, dass seine Mutter jeglichen Alkohol, den er sich gekauft hat, weggenommen hat. Natürlich ist das zu seinem Schutz, aber der Jugendliche ist, auch verständlicherweise, stocksauer. In seiner Rage denkt sich: „Pff, glaubt die wirklich, dass ich jetzt weniger trinke oder gar ganz mit dem Trinken aufhöre?! Pah, im Gegenteil: Dadurch werde ich noch aggressiver und werde heimlich nur noch mehr trinken!“
Soweit die Ausgangssituation.
Im Ernst: Natürlich ist sowas gar nicht cool. Erstens der exzessive Konsum, in dem Fall sogar Binge-Drinking, also Trinken mit dem Sinn, schnell betrunken zu werden, zweitens unter der Woche, wo am nächsten Tag um 7:45 Uhr Schule ist. Aber ist den Alkohol wegzunehmen, sagen, dass man aufhören soll und dass es Strafen geben wird, wenn das nochmal passiert und sich Sorgen machen wirklich das Einzige, was Eltern tuen können? Weil man kann ja nicht 24/7 auf seine Kinder aufpassen. Man kann dem Jugendlichen ja nicht Handy, Geldbeutel etc. entziehen. Und selbst wenn man das macht, kann er zu Freunden gehen und die kaufen ihm was. Wenn man ihm dann wieder verbietet, rauszugehen, schränkt ihn das massivst ein und dann wird er sich im Extremfall rausschleichen und so weiter und so weiter…
Man kann es nicht verhindern. Man kann es nur so schwer wie möglich machen.
Oder?
Trinkt er denn öfter so viel oder war es nur das eine Mal? Das geht aus deiner Frage nicht eindeutig hervor.
Nehmen wir mal an, er trinkt jeden zweiten oder dritten Tag ausschließlich Bier, würde sich aber nur ein Mal in der Woche betrinken.
7 Antworten
Hallo!
Du bist also ein 17-Jähriger mit einem videospielsüchtigem Sohn. In der heutigen Zeit fangen die Kids teilweise schon mit zwei Jahren mit daddeln an. Das ist – da ich nicht annehme, dass dein Sohn schon älter ist – das richtige Alter, um mit Aufklärung über die Gefahren des Alkohols anzufangen. Das garantiert nicht, dass er nicht Alkohol probiert, ist aber neben deinem Vorbild, keinen Alkohol zu trinken die einzige Möglichkeit, etwas dazu beizutragen, dass er erst mit 21 ab und zu mal etwas Alkohol genießt und auch nicht so früh Vater wird wie du.
Willst du bestimmt nicht hören aber: Du schadest nicht deiner Mutter. Die könnte auch drauf sch***. Das schadet nur dir selbst. 🤷♀️
Dein Leben, dein Schulabschluss, deine Zukunft.
Du kannst jetzt selbst entscheiden: Benehme ich mich mit 16 lieber wie ein bockiges Kind oder benehme ich mich einfach erwachsen?
Geh zu deiner Mutter, sag ihr, dass es kacke war und du deine Lektion gelernt hast. Bringt doch jetzt nichts bockig zu sein. Deine Aktion war halt dumm.
Mach einen Deal mit deiner Mutter. 1x die Woche ein Bier mit Kumpels und ansonsten nur am Wochenende.
Ich denke mir, wenn ein Kind bei dem Thema so reagiert, dann ist schon in der Erziehung vorher etwas schief gelaufen.
Meine Mum hat mich mit 16 beim Kiffen erwischt und hat klar und deutlich von ihren Ängsten erzählt und das sie es nicht gut findet bzw auch nicht möchte das ich es mache. Ich habe versucht ihr zu verdeutlichen das ich damit Verantwortungsvoll umgehen würde.
Ich habe das alles sehr ernst genommen und bestimmt nicht gedacht jetzt erstrecht oder deswegen mehr. Ein Grund aufzuhören war es aber trotzdem nicht. Also Ja, mehr als dem Kind beiseite stehen kann man als Elternteil meistens nicht.
P.S. hätte meine Mutter mein Gras gefunden, hätte ich vollstes Verständnis dafür gehabt, hätte sie es weg geschmissen ^^
Der Jugendlich aus deiner Story würde sicher auch nicht zugucken wie seine kleine Schwester mit 12 die Vodkaflasche ext ;-)
Dann kann der Teenie das aber wenigstens seiner Mutter mal so sagen und auf "etwas" Verständnis hoffen. Auch Eltern waren mal Jung. Am Wochenende mal vollgas zu geben ist ja auch vertretbar. Aber bestimmt nicht in der Woche.
Beim Alkohol vergisst man nämlich auch schnell wieder seine Vorsätze :-P
Sinnvoller ist es, ihm klarzumachen, was für Konsequenzen sein Handeln haben wird. Wozu es führen wird.
Man kann ihn letztendlich nicht zwingen, er muss selber umdenken.
"Man kann dem Jugendlichen ja nicht Handy, Geldbeutel etc. entziehen."
Natürlich kann man das.
Abgesehen davon sollte man das Gespräch suchen, Ursachen für die Sauferei versuchen herauszufinden, Konsequenzen klarmachen.
Letztlich bleibt noch Jugendamt und Suchtberatungsstelle.
Ja, man könnte das. Aber was würde das bringen? Was, wenn das Handy von dem Jugendlichen für wichtige Tätigkeiten, z.B. schulisch oder andernweitig gebraucht wird? Auch den Geldbeutel braucht man immer. Und wenn man das wegnimmt, wird der Jugendliche nur noch wütender, isolierter gegenüber den Eltern und einfallsreicher.
Ja, man kann das. Aber ich finde wirklich was bringen tut es nicht. Im Gegenteil.
Geldbeutel braucht man nicht immer. Ausweis vielleicht und Ticket für den Bus. Der Rest wird einkassiert.
Handy für schulische Zwecke: daheim unter Aufsicht verwenden, Ende.
Wenn der Jugendliche so durch ist, dann gibt es halt auch Einschränkungen. Und ja, ein richtiger Alkoholiker wird seine Wege finden. Man sollte deswegen aber nicht das Verhalten unterstützen.
Danke für deinen Kommentar!
Ja, natürlich will der Jugendliche der Mutter nichts böses. Also es sind keine falschen Absichten, nur falsche Gedanken im Spiel. Als Teenager will man halt „cool“ sein, dazugehören, sich beweisen, seine Grenzen austesten, bestimmen…
…Und seine Dickfälligkeit und den Fehler erkennt und bereut man erst dann, wenn man übel vor der Kloschüssel hängt…
Zumindest sollte es so sein…