Welchen evolutionären Vorteil hat es, sexuell gesehen als Frau dominant zu sein?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es kommt ganz darauf an, welche Art der Dominanz du meinst.

Wenn du soziale Dominanz (das obere Drittel der sozialen Pyramide) meinst, dann wird das Ergebnis ganz anders ausfallen, als wenn du sexuelle Dominanz meinst (das Verhalten bei der Partnersuche und die Rolle im Geschlechtsverkehr).

Zur sozialen Dominanz gibt es zahlreiche Studien. Eine davon (S.L. Brown & B.P. Lewis, 2004) kam zu dem Ergebnis, dass Männer eher sozial-subordinierte Frauen (sowohl für kurz- als auch für langfristige Partnerschaften) den Dominanten bevorzugen.

Zu dem Mix von sozialer und sexueller Dominanz gibt es auch eine Menge Studien. Dort wird dann untersucht, ob Attraktivität, Kosmetik, Weiblichkeit (in den Körperzügen von Frauen), Körpermaße, Alter, etc. sich auf die soziale Dominanz auswirkt. Wie erwartet haben Frauen die in den Punkten auf der grünen Seite der Skala liegen, sowohl im Beruf als auch im Sex im Durchschnitt mehr Erfolg.

Keine mir bekannten Studien hingegen befassen sich mit den Neigungen von Geschlechtspartner und der Einflussnahme von so etwas auf die generelle Stellung der Frau in der Gesellschaft oder ihrem Erfolg im Sexleben. Aber es gibt etwas Indikativeres als jede Studie: Pornos. Ich betrachte Pornos als die größte Feldstudie der Welt. Sie wird crowd-funded und hat damit ein Eigeninteresse, das zu bringen, worauf Menschen nun Mal stehen. Die große Mehrzahl an produzierten Videos war und ist: Männerdominanz und Unterwürfigkeit der Frau. Etwas relativierter ist es bei home-made produzierten Videos: Dort ist meist keine Partei klar dominant. Ich denke daher, dass wenn es wirklich Effekte gäbe, sie doch vernachlässigbar seien. Es gibt einfach viel wichtigere Faktoren, von denen einige oben genannt wurden. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, dass selbst die Brustgröße- & form einen größeren Einfluss haben wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterstudium
bergquelle72  13.08.2021, 10:15

Das mag alles irgendwie richtig sein, liegt aber völlig außerhalb der Evolution, weil alles was du beschreibst nicht in den Genen abgelegt ist. Daher völlig unbeeinflußt durch die evolutionären Gesetzmäßigkeiten.

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Slavatar96  13.08.2021, 13:27
@bergquelle72

Das ist richtig. Ich habe daher mit keinem Wort "evolutionär" oder "für die Sekeltion vorteilhaft" geschrieben, eben um die soziale Stellung und (regionale) Rolle im Partnererwerb in den Vordergrund zu stellen. In meinem letzten Abschnitt deute ich sogar ganz direkt auf die vergleichweise nichtige Rolle von sexuellen Dominanzpraktiken ausgehend von Frauen hin. Schon die visuellen Reize (bspw. Brustgröße) überbieten evolutionär jede Verhaltensänderung, d.h. eine Art von Selektion durch die Wahl von Frauen anhand sozialer Merkmale (wie ein ganz bestimmtes Sexualverhalten) wird schneller unterbrochen, als sich ein genetisches Element dazu bilden könnte.

Ich würde es sogar generalisieren: Jedes menschliche Verhalten, das neu erworben wird, ist kaum/nicht durch natürliche Selektionsprozesse zu erklären. Viel eher ist es sozial/sexuell-selektiv in gewissen Regionen. Aber es wird alleine schon wegen der Migrationsdynamik von Homo sapiens immer bei der Ausbreitung der Merkmale (mittels Durchmischung von Kulturen) unterbunden - es hat keine Chance artspezifisch zu werden.

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Bitte erkläre mir was die Evolution mit dominanten oder devoten Frauen zu tun hat. Eine Vermehrung erfolgt doch durch Geschlechtsverkehr, nicht durch sexuelle Vorlieben eines oder beider Partner

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
KathaHohenfels 
Fragesteller
 10.07.2021, 16:00

Du denkst in dieser Hinsicht meiner Meinung nach zu einseitig, ehrlich gesagt.

Es gibt auch sexuelle Selektion, und das nicht nur bezüglich dem Äußeren, sondern auch bezüglich Verhalten.

Entsprechende sexuelle Vorlieben (Verhalten) können eindeutig zu höherer oder geringer Fitness führen, da der eine vielleicht weniger, der andere mehr Nachkommen hat.

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Ich glaube dass ist total egal. Wer devot ist leider darunter ja nicht psychisch. Anders sieht es aus wenn eine dominante Frau zu devotismus gezwungen wird, das geht gegen ihre nasturrechtliche gewohnheit und macht psychisch kranke mit dem evolutionàren Nachteil weniger Grauzonen Ungerechtigkeiten im Umfeld ertragen zu könnrn

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Allgemein nützliche Themengebiete
KathaHohenfels 
Fragesteller
 10.07.2021, 15:07

Den letzten Satz habe ich irgendwie nicht ganz verstanden, könntest du den noch einmal anders formulieren?

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Xapoklakk  10.07.2021, 15:52
@KathaHohenfels

Eine dominante Frau wird sich niemals mit einen Mann verbinden der sich eine devote Frau sucht. Und außerhalb einer Verbindung von Mann und Frau gibt es keine Evolution.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 10.07.2021, 16:09
@Xapoklakk

"Eine dominante Frau wird sich niemals mit einen Mann verbinden der sich eine devote Frau sucht."

Hm. Aber es könnte ja sein, dass beispielsweise dominante Frau/devoter Mann generell einen größeren Fortpflanzungserfolg haben als die umgekehrte Konstellation...

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jalvi  13.08.2021, 10:31
@KathaHohenfels

Wieso sollte, dass so sein? Die Biologie wird nicht davon beeinflusst ob man Dom oder dev ist.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 13.08.2021, 10:34
@jalvi

ja, aber vllt begünstigte es das Überleben der Kinder...das erhöht ja dann auch den Fortpflanzungserfolg.

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jalvi  13.08.2021, 10:36
@KathaHohenfels

Wieso sollten die Kinder einer dominanten Frau besser überleben?

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 13.08.2021, 10:55
@jalvi

naja, der Mann geht ihr wahrscheinl schon mal nicht fremd, sondern ist ihr sexuell hörig und wird sich dann wohl auch um die Kinder kümmern.

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jalvi  13.08.2021, 10:58
@KathaHohenfels

Omg mein Freund würde mir nie Fremdgehen, das hat was mit Anstand nicht mit Hörigkeit zu tun 🤦

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 13.08.2021, 11:01
@jalvi

aber er würde dich, wenn du dominant wärst und er unterwürfig, vielleicht mehr unterstützen im Haushalt etc, sodass ihr vielleicht mehr Kinder großziehen könntet.

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jalvi  13.08.2021, 11:14
@KathaHohenfels

Er macht mindestens genauso viel im Haushalt wie ich. Und du redest ja von sexueller Dominanz, das hat mit der Rollenverteilung im Alltag nichts zu tun.

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KathaHohenfels 
Fragesteller
 13.08.2021, 11:22
@jalvi

doch, das kann auch in den Alltag hineinreichen, wenn man das Bedürfnis zur extremen, vollkommenen Unterwerfung hat.

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Nicht alles hat einen evolutionären Vorteil.

Verhaltensweisen unterliegen selten den evolutionären Gesetzen, da sie sehr selten genetisch bedingt sind. Somit liegen sie nicht innerhalb dessen, was durch Evolution bestimmt wird.

KathaHohenfels 
Fragesteller
 13.08.2021, 10:14

das stimmt, aber sexuelle Verhaltensweisen unterliegen, so weit ich weiß, dennoch teils der Evolution...

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bergquelle72  13.08.2021, 10:19
@KathaHohenfels

Da muß man jetzt wieder genauer betrachten, was Du jetzt unter "sexuelle Verhaltensweisen" verstehst. Somit ist das Wort "teils" angbracht.

Sexualpraktiken gehören nicht dazu und psychologische Grundeinstellungen wie "Dominanz" oder "Devotion" meinem Vertständnis nach, auch nicht - und darauf bezog sich deine Frage.

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bergquelle72  13.08.2021, 14:40
@KathaHohenfels

Weil sie nicht in denen Genen abgelegt sind. Evolution kann nur das betreffen, was in den Genen verankert ist.

Das ist das Hauptgrundprinzip der Evolution.

Wenn jermand einen Arm verliert (z.B. Unfall, oder weil ihm ein Gegner den mit dem Schwert abgetrennt hat) dann haben die Kinder dann trotzdem zwei Arme. Das ist ja wohl logisch. So ist mit ALLEM, was nicht in den Genen verankert ist.

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Patrickhennes  13.08.2021, 13:41

Der evolutionäre Vorteil liegt eher in der Gesellschaftsklasse in die man hineingeboren wird. Normativ ist das per Gesetz zwar nicht so aber das soziale setzt sich in der Regel gegen den schwächeren durch

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bergquelle72  13.08.2021, 14:50
@Patrickhennes

NEIN das ist falsch und klingt verdächtig schlimm nach Sozialdarwinismus.

"die Gesellschaftsklassen in die man hinein geboren wird" haben keine evolutionäre Funktion. Ja, man hat riesige Vorteile oder starke Nachteile durch das soziale Umfeld und wer Vorteile hat kann besser leben und sich leichter fortpflanzen, aber es entsteht dadzurch keine evolutionäre Regelung. Was soll genetisch davon an die Nachkommen weitergegeben werden? Geld, Wohlstand, Bildung, soziale Gepflogenheiten usw. das wird weitergegeben, aber nix davon steckt in den Genen. Soziale Vererbung ist nicht Bestandteil von genetischer Vererbung.

Es gibt sogar Beispiele in denen negative genetische Vererbung stattfindet bei positiven sozialem Umfeld.

Wenn du interessiert bist, dann kann ich es beschreiben.

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Dominantes oder eher unterwürfiges Auftreten wird viel mehr durch Erziehung als durch Genetik bestimmt.

Wieso sollte es also einen signifikanten evolutionären Einfluß geben?