Warum werden viele Taten nicht angezeigt?

5 Antworten

Oftmals will das Opfer sich einfach nicht dem Verfahren aussetzen. Grund dafür sind meistens scham, oder mangelnde Erfolgsaussichten, sodass dann eben einige für sich festlegen, dass es den Aufwand nicht Wert ist.

Der Faktor Scham ist hierbei aber besonders hervorzuheben. Habe jetzt schon ein Paar Antworten gelesen, wonach die Polizei offenbar Sexualdelikte nicht ernst nimmt, oder gar Opfer unter Druck setzt. Ich vermute einfach subjektive Wahrnehmung dahinter. Es ist nunmal leider nötig, dass die ganze sehr sehr unangenehme Geschichte mit allen Details nötig ist, um ein beweissicheres Verfahren zu führen.

Dieses Erfragen von Details wird eben häufig als unangenehm empfunden beziehungsweise als Gefühl, dass man nicht ernst genommen wird.

Wenn dann noch dazu kommt, dass es aus Sicht des Opfers wenig kaum/keine Hinweise auf die Identität des Täters gibt (denn es kann ja durchaus sein, dass Ermittlungen zu Hinweisen geführt hätten, aber ohne Anzeige wird das natürlich nichts), dann treffen eben einige die Entscheidung sich dieser Belastung nicht aussetzen zu wollen.

Die Befragung bei der Polizei ist oft sehr unangenehm für die Frauen, oft werden sie noch unter Druck gesetzt, um "abzuchecken", um sie nicht jemandem was anhängen wollen...

Und dann ist es doch nach wie vor so in unserer Gesellschaft, dass viele Männer Frauen so sehen: Höherwertig, je weniger sie berührt wurde - und bei einem Übergriff scheint sie weniger wert zu sein, so unschuldig sie daran auch sein mag. Der Täter lacht sich ins Fäustchen und die Frau muss noch beschämt sein, wenn sie über die Tat spricht.

Welchen Schaden hat das Geschäft davon und d warum zeigt die Frau niemanden an?

Uh, weil der Täter nicht mehr zu identifitizieren ist? Du beantwortest dir die Frage doch selbst mit deinem geschilderten Szenario. Im Übrigen ist es bei Diebstahl genauso, wenn der Täter unerkannt flüchtet, kann man ihn schlecht anzeigen...

Weil viele Frauen sich dann auf der Polizeiwache nicht ernst genommen fühlen. Häufig werden sie dort NOCH EINMAL gedemütigt