Sexuelle "Frühentwicklung"?

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Viele Eltern und andere Personen sorgen sich ja, das ihre Kinder sich zu früh entwickeln und zu früh sexuelle Kontakte haben.

Eine Angst, die völlig unbegründet ist, weil Kinder bereits sexualisiert auf die Welt kommen. Schon Babies und Kleinkinder spielen an sich herum und masturbieren, wenn es ihnen auch nicht bewusst sein mag. Das ist Teil der völlig normalen kindlichen Entwicklung ebenso wie beispielsweise Doktorspiele im Kindergartenalter.

Man muss auch nicht Angst davor haben, dass die Kinder im Internet-Pornozeitalter zu früh Sex haben. Die Jugendlichen haben heutzutage im Schnitt sogar etwas später ihren ersten Sex als in den 80er Jahren.

Wie seht ihr das? Also mit welchem Alter wurdet ihr zum Beispiel aufgeklärt?

Bereits in der Grundschule hatten wir im Sachkundeunterricht das Thema zum ersten Mal dran, natürlich nur die Basics: Unterschied zwischen Mann und Frau, wie ein Kind entsteht. Später auf dem Gymnasium gab es in der 8. Klasse im Biounterricht noch mal Aufklärung, etwas ausführlicher und mit Fokus auf Empfängnisverhütung. Im Ethikunterricht haben wir auch umfangreich darüber gesprochen.

Privat wurde ich nie aufgeklärt. Ich hab meine Eltern nie gefragt. Alles, was ich wissen wollte, konnte ich mir selbst beibringen. In der Schule standen in der Bibliothek etliche Aufklärungsbücher, es gab das Internet und wir haben auch im Freundeskreis Erfahrungen ausgetauscht. Wenn ich das Bedürfnis gehabt hätte, hätten mich meine Eltern aber sicher auch aufgeklärt.

In welchem Alter habt ihr gemerkt, dass ihr entweder nur auf Jungs, nur auf Mädchen oder halt anderes steht?

Ich bin bisexuell. Erste Ahnungen hatte ich mit etwa 16. Damals hielt ich es aber fûr pubertäre Neugier und hielt mich für hetero. Richtig klar war es mir erst mit Anfang 20, kurz bevor ich dann auch meine ersten praktischen Erfahrungen machte.

In welchem Alter findet ihr es o.k., dass man sowas erfahren sollte?

Sobald die Kinder fragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Aufklärung dann, wenn ein Kind fragt.

Der einzige Grund von Bienchen und Blümchen anzufangen, ist das die Gefragten nicht reif genug sind über ein solches Thema zu sprechen.

Kinder werden in Verständnisfragen viel zu häufig unterschätzt.

Es kommt darauf an, wie man die Sache angeht. Ein Kind wird keine Sprache lernen, wenn man es Vokablen und grammatikalische Regeln auswendig lernen lässt, aber Kinder sind durchaus in der Lage mehrere Sprachen zu lernen, wenn man sie einfach mit ihnen spricht.

Es kann verstehen, dass es für ein und die selbe Sache verschiedene Worte gibt und es kann mit der Zeit auch lernen welche Worte in welcher Situation am besten Anwedung finden. Zum Beispiel mit der Mutter japanisch reden und mit dem Vater griechisch.

Und ganz ähnlich ist es ja mit dem Kennenlernen von Sexualitäten. Viele der Leute, die anscheinend nicht früh genug gelernt haben, dass mit Sexualität nicht zwangsläufig Live-Vorführungen aus dem Kamasutra gemeint sind, können nicht differenzieren. Das Kennenlernen von Sexualität im Kindergartnkontext hat nichts mit Kopulation zu tun. Es geht lediglich darum, dass es eben andere partnerschaftliche Beziehungen als Mama und Pappa gibt.

Und so wie ein Kind begreifen kann, dass es für Schmetterling auch die Worte Butterfly oder Pappilon gibt, und wo diese anzuwenden sind, kann es auch begreifen, dass es neben Vater und Mutter als Eltern auch Eltern gibt wo beide Väter oder beide Mütter sind.

Kinder sind nicht beschränkt, man beschränkt sie nur, indem man ihnen eigene beschränkte Sichtweisen vorgibt.

So sehe ich das.

Wann ich genau aufgeklärt wurde, weiß nicht mehr. Ich denke im großen und Ganzen im Sexualkundeunterricht in der Schule. Und ich entsinne mich dunkel an ein Gespräch mit meinem Vater, wahrscheinlich als ich in die Pubertät kam.

Worauf ich stehe, habe ich auch in der Pubertät herausgefunden, mit 14/15.

Welches älter findet ihr ok wo man so was erfahren sollte? Über sex aber auch über Sexualitäten?

Wie gesagt über die Biologie der Sexualität kann man mit Kindern reden, wenn sie danach fragen. Es ist meiner Meinung nach unsinnig dann mit irgenwelchen Märchen aufzuwarten. Wenn sie nicht danach fragen ist wahrscheinlich der Zeitpunkt für ein Gespräch sinnvoll, wenn die Kinder geschlechtsreif werden, bzw. etwas früher. Ich würde sagen mit 10/11 Jahren. Damit sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sind, das ihnen klar ist was sie tun und welche Folgen es haben kann.

Über Sexualität kann man mit Kindern immer sprechen. Aber wenn man es tut, sollte man halt darauf achten, dass man nicht wertet. Die Notwendigkeit von LGBT-Kindergärten ist ja nicht darin begründet, dass Kinder über die Möglichkeiten aufgeklärt werden müssen, sondern dadurch, dass Kindern halt viel Bullshit eingepflanzt wird. Sachen wie das ist Bäh, Teufel, Hölle, widerlich, unnatürlich, macht man nicht, gibt es nicht, wenn du so bist, bist du nicht mehr mein Kind und so weiter. Diese Konditionierung auf eine Ablehnung alles Fremden und der Weitergabe der eigenen Abneigungen, und damit der Herabsetzung anderer Menschen, ist das Problem.

Toleranz im Umgang mit Menschen mit denen man in einem Haus, einer Stadt oder einem Land und auf der Welt zusammenlebt, kann man nicht früh genug beibringen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one

Ich wurde damals im Freundeskreis "aufgeklärt", ich war da so in der 5. oder 6. Klasse, also 11 oder 12 Jahr alt. Erste "Kussspiele" wie Flaschendrehen haben wir in der 5. schon gespielt.

Heute passiert das alles wesentlich früher. Dank Internet ist auch Pornografie ein ständiger Begleiter und schon in der Grundschule verschicken die Schülerinnen und Schüler Hardcorepornos mit ihren Handys. Somit ist eine frühzeitige Aufklärung durchaus sinnvoll, damit die Kinder lernen, dass das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat und die Mädchen nicht sofort nach der ersten Periode schwanger werden. Wenn ich so in den Verwandten- und Bekanntenkreis schaue, ist auch das Alter des "ersten Mals" wesentlich früher als zu meiner Zeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ich wurde nicht aufgeklärt von meinen eltern und hatte ab dem 12. Lebensjahr sexuelle Erfahrungen gesammelt.

Das Kinder sich früher entwickeln heutzutage hat eigentlich wenig mit der Aufklärung zu tun, als mit den Hormonen.

Eltern und andere Personen sorgen sich ja, das ihre Kinder sich zu früh entwickeln und zu früh sexuelle Kontakte haben

Verständlich. Die fangen auch zu früh und vollkommen ahnungslos an. Teenie Mütter ist ein Beispiel dafür was raus kommt. Wäre ich mit 12 oder 13 angekommen und hätte meiner Mutter gesagt, das ich Sex habe oder gar schwanger bin, die hätte mich gefragt ob bei mir noch alles richtig tickt im Oberstübchen!

Also mit welchem Alter wurdet ihr zum Beispiel aufgeklärt?

Also wir hatten in der 4. Klasse im Sachkundeunterricht sowas wie Aufklärung. Aber da wurde über Sex in dem Sinn nicht gesprochen, eher was passiert in der Pupertät mit Mädchen und mit Jungen.

Aufgeklärt hab ich mich selber mit ca. 13 Jahren durch Dr. Sommer aus der Bravo :)

Meine Eltern waren etwas konservativ was das Thema Sex angeht und ich war auf einer katholischen Schule, wo man erst ab der 8. Klasse in Bio Sexualkunde hatte (oder sowas ähnliches), und da wussten wir im Grunde schon (fast) alles.

In welchem Alter findet ihr es o.k., dass man sowas erfahren sollte?

Also ich finde ab 12 sollte man anfangen die Kinder aufzuklären. Wenn sie es nicht bis dahin über das Internet selber tun.

welchem Alter habt ihr gemerkt, dass ihr entweder nur auf Jungs, nur auf Mädchen oder halt anderes steht?

Also ich wusste es schon recht früh, mit ca. 11 oder 12 Jahren. Man fand einen Sänger/Schauspieler süß und war leicht verknallt. Da gab es auch eine Art "Freund" mit dem ich damals "zusammen" war, das lief aber nur ein paar Monate und außer Händchenhalten und einem Küsschen auf den Mund (ohne Zunge natürlich) lief da nix.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Persönliche Meinung und Ansicht