Seit Abtreibung keine Lust mehr auf Sex?

6 Antworten

"Ich habe oft angst davor nochmal ungewollt schwanger zu werden, obwohl wir verhüten."

Wenn es denn änderbar ist, kann es helfen, wenn du deine Einstellung zum schwanger werden änderst. Nicht dass du sagst, du willst schwanger werden; sondern dass du dir sagst, ok, ich verhüte, wenns aber doch schief geht, dann bekommen wir halt ein Kind und es ist auch gut.

Dann könnte die Sorge, wegen möglichen Verhütungsversagen verschwinden, weil diese Option dann auch als akzeptabel empfunden wird.

Aber keine Ahnung, ob und wie das hinzubekommen wäre.

Deamonia  28.03.2017, 09:25

Das ist mal wieder Typisch Carn... "keine Ahnung ob und wie das hinzubekommen wäre" 

Damit erweckst du (mal wieder) stark den Eindruck, das die Frau dir völlig egal ist, Hauptsache es wird nicht abgetrieben.

2
carn112004  28.03.2017, 10:02
@Deamonia

Da mir dir Fragestellerin ein "Danke" für die Antwort verpasste, ist davon auszugehen, dass das nur in deinem Kopf stattfindet, aber mein Text einen solchen Eindruck nicht hergibt.

Und nein, sie ist mir nicht egal; ich habe versucht eine mögliche Haltung zu beschreiben, die zu einer Reduzierung ihrer Angst führen könnte.

Das ich ihr den Weg zu dieser Haltung hin nicht aufzeigen kann, nicht mal aufzeigen kann, dass es überhaupt einen gibt, hat nichts mit Geringschätzung zu tun, sondern schlicht damit, da wir hier ja mit "Ferndiagnose" beschäftigt sind und ich allein deshalb nichts genaues da sagen könnte.

Und wie genau glaubst du, könnte die Angst reduzierbar sein, wenn sie trotz der Verhütung, die sie anwendet (hat sie bezüglich der thematisch gleichen Frage von vor ca. 2 Monaten geschrieben), regelmäßig am Monatsende ängstlich wegen ein paar Tagen ausbleiben ist?

Ihr sagen, dass die Ängste irrational seien? Da sie selber Verhütungsmittel nicht für 100% sicher hält und Pille einen Pearl von 1 haben kann und Kondom einen von 2 bis 12, ist es nicht einfach begründbar, dass die Ängste irrational sind (kommt ein bischen darauf an, wie sie genau verhütet).

Ihr klarmachen, dass Abtreibungen doch nicht so dramatisch sind, dass man sich deswegen so viel Angst machen muss? Sie fühlt sich in ihren eigenen Worten wegen der Abtreibung "schuldig"; funktioniert also auch nicht unbedingt.

Ihr sagen, dass sie eine Therapie machen soll? Ist ein ziemlich nichtssagender Rat und nebenbei rein zeitlich aufwendig für sie.

Ihr sagen, dass sie Medikamente gegen Unlust nehmen soll? Ok, kann funktionieren; hat nur so einen "Frau will nicht so gern poppen, Frau hat also Fehlfunktion, folglich soll Frau Medikamente gegen ihre Fehlfunktion nehmen"-Touch, der aus ihrer Sicht sich nicht zwingend toll anhört.

Also was ist an dem Hinweis grundsätzlich verkehrt, dass bei einer anderen Einstellung zu ungeplanter Schwangerschaft, sich auch ihre Angst bezüglich Verhütungsversagen änderen kann?

Rein davon betrachtet, wie sie mit ihrer Angst zurecht kommen kann, könnte das eine Option für sie sein.

Ob es eine ist, muss sie - genauso wie die anderen genannten Optionen - für sich selber klären, wir können das per Ferndiagnose nicht.

1
Deamonia  28.03.2017, 10:27
@carn112004

Wie gesagt, du erweckst den Eindruck. Vielleicht hätte ich noch ein "bei mir" einfügen sollen, das mag sein. 

(Ich persönlich gebe übrigens jeder Antwort zu einer Frage von mir ein "Danke", einfach um demjenigen für die Mühe einer Antwort zu danken) 

"Ihr klarmachen, dass Abtreibungen doch nicht so dramatisch sind, dass man sich deswegen so viel Angst machen muss?" 

Ja, genau das! 

"Sie fühlt sich in ihren eigenen Worten wegen der Abtreibung "schuldig"; funktioniert also auch nicht unbedingt."

Doch würde es! Die Schuldgefühle die Frauen nach Abtreibungen empfinden sind nämlich meist eingeredet. Entweder direkt durch Personen im Umfeld, oder indirekt durch die Einstellung der Gesellschaft. 

In Ländern wo Abtreibungen gesellschaftlich akzeptiert sind, fühlen sich viel weniger schuldig, als hier in D z.B. wo es immer wieder Idi*ten gibt, die "Abtreibung ist Mord" brüllen. (Damit bist DU jetzt natürlich nicht gemeint, du bist weniger Radikal, aber so Leute gibt es leider dennoch genug.)

0
carn112004  28.03.2017, 10:44
@Deamonia

"Doch würde es! Die Schuldgefühle die Frauen nach Abtreibungen empfinden sind nämlich meist eingeredet. Entweder direkt durch Personen im Umfeld, oder indirekt durch die Einstellung der Gesellschaft."

Ok; nur wissen wir nicht, ob die bei ihr eingeredet sind. Es gibt auch Frauen, die schaffen es Schuldgefühle zu haben, obwohl ihr ganzes Umfeld ihnen erzählt, wie vernünftig Abtreibung doch sei.

Ich persönlich vermute übrigens, dass es nicht so sehr die Gesellschaft sein muss, sondern eine Kombination aus biologischer Programmierung auf Kindchenschema zusammen mit Ultraschall und bildgebenden Verfahren.

Denn bei einem gewissen Prozentsatz an Frauen (und auch Männer, da aber vielleicht weniger) könnte dieses völlig neutrale und wertfreie Bild:

http://www.babycenter.de/11-wochen-schwanger

bereits ein Kindchenschematrigger sein; womit dass dann "ihr Kind" ist, womit die Abtreibung auch völlig ohne irgendeinen gesellschaftlichen Einfluss belastend sein kann.

Schon fies, wenn moderne Technik in Kombination mit biologischer Programmierung und funktionierenden Augen den völlig irrationalen Gedanken aufkommen lässt, es könnte sich um einen Menschen handeln, ohne dass man das den Abtreibungsgegnern anlasten kann.

0
Deamonia  03.04.2017, 16:08
@carn112004

"Schon fies, wenn moderne Technik in Kombination mit biologischer Programmierung und funktionierenden Augen den völlig irrationalen Gedanken aufkommen lässt, es könnte sich um einen Menschen handeln, ohne dass man das den Abtreibungsgegnern anlasten kann."

Also ich hab mir mein Ultraschallbild damals ziemlich genau angesehen, einfach aus Neugierde. 

Dennoch war die Abtreibung sofort beschlossene Sache, und auch heute, über 10 Jahre später, fühle ich mich deswegen kein bisschen schlecht, schuldig oder was auch immer. 

(Übrigens hat es Frauen früher auch nicht davon abgehalten selbst abzutreiben, oft auch nach der 12 Woche, und wo sie viel mehr ,mitbekommen haben als heutzutage, also was soll dieses "Argument"??)

Selbst das Schamgefühl, überhaupt in diese Situation geraten zu sein, was ich damals empfand, ist heute völlig verschwunden. 

Das schlimmste an meiner Abtreibung war aus heutiger Sicht einer im Internet, der mich angebettelt hat, ich solle nicht abtreiben, sondern das Kind ihm und seiner Frau geben -.-* (Hab damals ziemlich viel gechattet)

Aber Carn, ich muss sagen, mir geht dieses "Gequatsche" von dir "es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch, es ist ein Mensch" echt auf die Nerven. 

Nicht weil du Recht hast, sondern weil das am ende immer dein einziges Argument ist. 

Immer dieses "Lebendes Exemplar der Spezies Mensch". 

Ein Hirntoter ist auch ein lebendes Exemplar der Spezies Mensch, sogar ein voll entwickelter, der keinen fremden Körper braucht um zu leben. Sollen Hirntote also auch so lange am Leben erhalten werden, bis der Körper an Multiorganversagen stirbt? 

0
carn112004  03.04.2017, 17:11
@Deamonia


"also was soll dieses "Argument"??"

Du scheinst zu behaupten, der einzige Grund für schlechtes Gewissen seien Abtreibungsgegner.

Um zu zeigen, dass wir nicht wissen können, ob deine Behauptung stimmt, langt es, eine andere plausible Erklärung für die bei manchen Frauen auftretenden Schuldgefühle zu haben.

Folglich macht dieses Argument Sinn.


Aber wir können natürlich nicht wissen, welcher Teil der Schuldgefühle eingeredet ist und welcher durch anderes bedingt ist, z.b.solche Bilder.


"Nicht weil du Recht hast, sondern weil das am ende immer dein einziges Argument ist."

Es ist das einzig immer anwendbare und nur schwer miss zu verstehende Argument.

Es gäbe noch weitere, z.b. dass die Gleichberechtigung mittels freiem Zugang zu Abtreibung meiner Vermutung nach langfristig im Mittel nach hinten losgeht und das ganze zu weniger Gleichberechtigung führt.

Aber da häufig das "im Mittel" und "langfristig" überlesen wird und dann mit einem "Aber bei mir ist es nicht so, also hast du unrecht." gekontert wird, macht es wenig Sinn dieses Argument zu bringen.


Oder z.b. Abtreibungsbefürworter vermeinen ja immer, dass sie den tapferen Kampf gegen den religiösen Fundamentalismus frauenverachtender Colour führen; also dass durch ihre Aktionen die Aussicht, dass irgendwann wieder religiös begründet Frauen Eigentum des Mannes/des Vaters sind reduziert wird.

Fehler dabei: Religiösen Fanatikern, denen Menschenleben sowieso drecksegal sind, haben vermutlich überhaupt nichts dagegen, dass aufgeklärte Frauen selbstbestimmt abtreiben; denn Weltanschauung wird häufig auf Kinder vererbt, womit wenn die religiös-fanatisch dominierten Frauen Kinder kriegen und die aufgeklärten und selbstbewussten keine, dass eine Verschiebung langfristig zu religiös-fanatisch begünstigt; ihr helft also eventuell gerade denen mit denen ihr euch im Kampf wähnt.

Das Argument löst dann gerne den Gedanken aus, ich würde es für gerechtfertigt halten, Frauen zu unterdrücken, damit "unsere" Frauen mehr Kinder "werfen" als die von "denen"; dabei sage ich nichts dergleichen, sondern weise einfach auf ein Problem hin, dass man halt auch feministisch zur Kenntnis nehmen und berücksichtigen sollte; lohnt sich deshalb kaum, es zu bringen.


Oder, dass an den Einstellungen unserer Gesellschaft zum Geschlechterverhältnis, Umgang mit Sexualität und damit zusammenhängend auch Abtreibung irgendwas grottenfalsch sein muss, wenn unsere das natürliche ach so zelebrierende und sogar Juchtenkäfer schützende Gesellschaft keine andere Lösung entwickeln kann, als dass Frauen Chemiecoktails schlucken und absolut freien Zugang zum Absaugen von "Schwangerschaftsgewebe" haben müssen.



Oder das irgendwas grottenfalsch laufen muss, wenn jahrtausendelang Männer und Frauen es irgendwie hinbekommen haben, Kinder hungernd im Dreck aufzuziehen und nunmehr Frauen darüber grübeln müssen, wie sie denn dem Mann, mit dem sie seit mehreren Jahren Sex haben, es vermitteln können, dass er vielleicht Vater werden könnte, ohne dass das den emotional überfordert und der gleich auf die Couch muss.



Oder das wir uns übers Kücken schreddern aufregen, während wir nicht mal zur Kenntnis nehmen, dass es in manchen Ländern anscheiend eine solche Nachfrage danach gibt, dass etwas im Geburtskanal getötet wird, dass ein Verbot dessen massive Diskussionen und Proteste auslöst.


Kann man alles im Prinzip bringen, nur ist es nicht immer anwendbar und es ist inhaltlich für diese Plattform aufgrund der technischen Umstände eventuell unangemessen.



Ein Hirntoter ist auch ein lebendes Exemplar der Spezies Mensch, sogar ein voll entwickelter, der keinen fremden Körper braucht um zu leben. Sollen Hirntote also auch so lange am Leben erhalten werden, bis der Körper an Multiorganversagen stirbt? "

Nein; aber bevor man den Stecker zieht, soll man wenigstens im Bewustsein, dass es immer noch gerade so ein MENSCH sein könnte, prüfen, ob das Stecker ziehen wirklich eine gute Idee ist.

0
carn112004  03.04.2017, 18:11
@carn112004

"Nicht weil du Recht hast, sondern weil das am ende immer dein einziges Argument ist."

Abgesehen davon, besser ein einziges einigermaßen kohärentes Argument als überhaupt keines und es durch emotionale Empörung ersetzen; das ist nämlich das normale ProChoice-Argumentationsmuster; es ist bei den meisten ProChoicler schon eine Herausforderung irgendeine definierte Position zu irgendwas herauszuholen; ist man nicht ganz vorsichtig und umsichtig beim Nachfragen fängt ganz schnell die beleidigte Leberwurst an.

0

Ich kenne das, hatte ich nach meiner Abtreibung auch, allerdings nicht so lange, da ich mir schnell eine Lösung habe einfallen lassen.

Kondome reichten mir da nicht mehr aus, weil ein gerissenes Kondom schließlich schuld war, aber der Pille habe ich auch nicht recht vertraut, weil es so viele Faktoren gab, die sie außer Kraft setzen können. (Durchfall, Übergeben, andere Medikamente)

Nach jedem Sex hatte ich, trotz Pille UND Kondom nix anderes im Kopf, als meine nächste Periode. (Was übrigens schon der Grund für eine Verschiebung der Periode, und damit noch mehr Panik sein kann)

Also habe ich mich für die 3 Monats Spritze entschieden. Die Vorteile waren für mich einfach unschlagbar: Einmal alle 3 Monate eine Spritze, keine zeitlich getimte Einnahme von Pillen. Der Schutz wirkt sofort, und sicher. Egal ob man krank wird, Antibiotika nehmen muss, sich übergeben muss oder sonst was: Die Spritze wirkt dennoch! 
Außerdem reduziert sich die Periode nach und nach, und hört bei dauerhafter Anwendung nach ca. einem Jahr fast oder ganz auf. (Nach Absetzen setzt sie natürlich wieder ein!)

Die Spritze kostet mich 35€ alle 3 Monate, ist also auch nicht teurer, als die Pille die ich vorher hatte.

@ Lgenr

Also erstmal soviel: eine Abtreibung steckt keine Frau einfach so weg und jede Frau geht damit anders um.

Manche mögen im ersten Moment damit besser umgehen für ihre Gründe es getan zu haben, andere verdrängen es und der Alltag holt sie wieder ein und dann rückt das in weiter Ferne.

Auch wenn viele meinen es sei nicht so, aber psychisch wird das keine Frau vergessen.

Vielleicht solltest du dich mal mit jemand unterhalten, denn wenn in dir die Angst sitzt,nochmal ungewollt schwanger zu werden, dann hängt das auch mit der Abtreibung zusammen.

Dann blockiert dein Körper dich von der Psyche her und dann ist nichts mehr von der Lust vorhanden.

Aber mal ein Gespräch mit jemanden führen und mal über deine Gedanken zu reden, könnte dir helfen, damit es bei euich beiden auch wieder besser klappt.

Das psychische ist das eine und das andere ist die körperliche Verhütung, damit du nicht noch einmal in die Verlegenheitheit kommst.

manu289  15.03.2017, 01:53

Die Lustlosigkeit hängt weniger mit der Abtreibung zusammen denke ich.. Wahrscheinlich eher mit der Angst nochmal Schwanger zu werden 

Ich kann das verstehen - Ich finde Abtreibungen auch immer stressig

Wenn man unsicher ist - kann man sich ja mal beraten lassen bei ProFamilia zb bzgl Verhütungsmethoden  

Für manche ist die Spirale besser - Für manche eher die Pille


0
Pfaffenhofener  15.03.2017, 05:48
@manu289

Du findest Abtreibungen auch immer stressig?

Wie oft um Himmels Willen hast du denn schon abgetrieben?  😲

4
manu289  15.03.2017, 21:15
@Pfaffenhofener

Ein paar mal habe ich abgetrieben 

Ich finde die ganze Prozedur stressig - Du musst ja zur Beratung etc

Die Beratung an sich geht ja schnell über die Bühne aber allein das man da hin muss finde ich nervig - Mein Abtreibungsarzt ist allerdings sehr nett - darum ist der Abbruch selbst nicht das anstrengendste der Welt

Eher das drumherum bis man dann abtreiben kann ist nervig

0
Turbomann  15.03.2017, 23:12
@manu289

@ manu289

Whow, du hast sogar einen Abtreibungsarzt.

Mal ehrlich, warum bist du nicht in der Lage zu verhüten, damit du nicht mehrmals - wie hast du es genannt? - nur einen Zellhaufen" abtreiben musst?

Du kannst das machen so oft du willst, es ist deine persönliche Entscheidung und auch dein Körper, aber solche Aussagen sind schon etwas daneben.

Schon da es Frauen gibt, die Kinder haben möchten und denen es von Natur aus nicht vergönnt ist.

Da muss man weder für noch dagegen sein.

Man muss bei solchen Kommentaren schon überlegen, ob die ernst gemeint sind oder nur aufmischen möchten. Sorry, nur mein Gedanke.

0
manu289  16.03.2017, 00:06
@Turbomann

Schon da es Frauen gibt, die Kinder haben möchten und denen es von Natur aus nicht vergönnt ist.

Immer diese unlogischen Vergleiche - Meine Abtreibungen machen andere Frauen nicht mehr oder weniger Fruchtbar

Ich gehe immer zum selben Arzt - Darum ist er "mein" Abtreibungsarzt - Wieso auch nicht 

Ich habe sehr gute Erfahrung mit diesem Arzt gemacht darum gehe Ich ja immer  zu Ihm

1
DuDa80  28.03.2017, 12:33
@manu289

Eine Abtreibung macht übrigens kein normaler Arzt das weisst du schon Manu oder,....

0
manu289  28.03.2017, 15:55
@DuDa80

Ich hatte bisher Medikamentöse Abtreibungen und die macht der ganz normale Frauenarzt

0
Deamonia  28.03.2017, 10:08

Woher nimmst du dieses „Wissen“?
Ich kenne alleine in meinem Umfeld mehrere Frauen, die das „einfach so weggesteckt haben“ inklusive mir selbst.

Es war mir unangenehm in diese Situation geraten zu sein, aber das war auch schon alles.

Bei mir ist es mittlerweile 14 Jahre her, und ich stell mir sogar manchmal zum Spaß vor, was wäre wenn ich jetzt ein soundso altes Kind hätte, und denke mir jedes Mal mit einem kleinen Lächeln „Gottseidank ist dieser Kelch an mir vorüber gegangen“

Bei meiner Mum ist die Abtreibung ca. 50 Jahre her, und sie bereit es nicht ;)

Bei einer Freundin ist es auch ca. 14 Jahre her, und sie hat mittlerweile eine 4 Jährige Tochter, und ihr macht es ebenfalls nix aus.

Also hör bitte auf, diesen erwiesenermaßen falschen quatsch von Psychischen Problemen nach Abtreibungen zu verbreiten, Frauen die ungewollte Kinder nicht abtreiben leiden nämlich genau gleich häufig an Psychischen Problemen wie Frauen die abtreiben, was beweist, das die Probleme nix mit der Abtreibung zu tun haben.

0
carn112004  28.03.2017, 10:34
@Deamonia

"Frauen die ungewollte Kinder nicht abtreiben leiden nämlich genau gleich häufig an Psychischen Problemen wie Frauen die abtreiben, was beweist, das die Probleme nix mit der Abtreibung zu tun haben."

Nein, das beweist es nicht.

Begründung:

Angenommen es gäbe 200 ungeplant Schwangere;

von denen seien 100 As von ihrer Psyche her so, dass sie eine Abtreibung problemlos wegstecken, aber eine Geburt und Mutterschaft negative psychische Folgen hätte;

die anderen 100 Bs seien von ihrer Psyche her so, dass sie Geburt und Mutterschaft problemlos wegstecken, aber eine Abtreibung negative psychische Folgen hätte.

Von den 100 As treiben nun 90 ab, 10 bekommen das Kind (z.b. wegen gesellschaftlichem Druck, etc.); alle 10 bekommen psychische Probleme; die 90 keine.

Von den 100 Bs bekommen nun 90 das Kind, 10 treiben ab (z.b. wegen gesellschaftlichem Druck, etc.); alle 10 bekommen psychische Probleme; die 90 keine.

Wenn nun jemand das ganze untersucht ohne zu wissen, dass es diese beiden psychisch hinsichtlich Abtreibung/Austragen anders disponierten gäbe, dann würde er folgendes rausfinden:

Von denen die Abgetrieben haben (90 As + 10 Bs) bekamen 10 (die 10 Bs) psychische Probleme deshalb.

Von denen die das Kind bekommen haben (10 As + 90 Bs) bekamen 10 (die 10 As) psychische Probleme deshalb.

Also jeweils 10% psychische Probleme.

Wenn er aber daraus folgert, dass er damit bewiesen hätte, dass die Probleme der 10 mit Abtreibung nicht durch die Abtreibung bedingt waren, ist das natürlich falsch; denn diese 10 hätten ja im Falle des Austragens keine Probleme bekommen.

Was also nur folgerbar wäre, wäre dass allgemein die Wahrscheinlichkeit für Probleme wegen Abtreibung ähnlich hoch ist wie wegen Austragen.

Nicht gefolgert werden kann, dass es keine Probleme wegen Abtreibung gibt.

0
manu289  28.03.2017, 16:59
@carn112004

Im Jahr 2008 wurden zwei systematische Übersichtsarbeiten der neueren wissenschaftlichen Untersuchungen (nach 1989) über das psychische Befinden von Frauen nach einem Schwangerschaftsabbruch durchgeführt. 

Die eine stammt von einer Expertengruppe der American Psychological Association (APA),[37][38][39] die andere von einem Forscherteam der Johns Hopkins Universität in Baltimore.[40] 

Beide kamen unabhängig voneinander zum Schluss, dass die qualitativ besten Studien die These widerlegen, wonach ein Schwangerschaftsabbruch psychische Probleme verursache.

 Eine erwachsene Frau mit einem einzelnen Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon aus nichttherapeutischen Gründen habe nicht mehr mentale Probleme als die Durchschnittsfrau.[37][38] 

Laut dem APA-Bericht, der 2009 aktualisiert wurde, seien Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Störungen nach einem Schwangerschaftsabbruch nicht der Eingriff selbst, sondern die wahrgenommene Stigmatisierung, Notwendigkeit, den Schwangerschaftsabbruch geheim zu halten, geringe soziale Unterstützung für die Entscheidung, niedriges Selbstwertgefühl, verleugnende und vermeidende Bewältigungsstrategien und vor allem vorangegangene psychische Probleme.[37][38]

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsabbruch#Langzeitfolgen

0

Dies ist bei Frauen nach erfolgter Abtreibung gar nicht so ungewöhnlich.

Denn Du hast eine Abtreibung erlebt und würdest alles dafür tun, nicht noch einmal in diese Lage zu kommen. Angst macht einem nicht wirklich Lust.

Und vielleicht steckt auch die Enttäuschung dahinter, dass es zu einer Abtreibung gekommen ist. Um wieder Lust zu bekommen rate ich Dir die Abtreibung aufzuarbeiten. Dies ist kein leichter, aber ein lohnender Weg.

verreisterNutzer  15.03.2017, 23:09

und wie soll ich das am besten aufarbeiten?

0

Gaaaaaaanz langsam rangehen und mehr Zeit verstreichen lassen. Du hast etwas schon beinahe traumatisches erlebt, das vergeht nicht von heute auf morgen, tut mir Leid.

Gruß Than

verreisterNutzer  14.03.2017, 22:43

aber wie viel Zeit braucht es dann noch? Ich dachte ein Jahr ist schon ziemlich lange oder liege ich da falsch und man braucht wirklich mehr Zeit?

0
ThanatosBell  14.03.2017, 22:45
@verreisterNutzer

Das kann ich dir leider nicht sagen. Vielleicht konsultierst du mal einen Psychiater. Der kann sicherlich genauer werden. Immerhin stört dich der Umstand ja offensichtlich.

0
Turbomann  14.03.2017, 23:14
@verreisterNutzer

@ Lgenr

Bei vielen kann es schneller gehen, bei einigen noch schneller und mache kommen nie darüber hinweg oder es kann sie auch noch im Alter einholen, dass sie den Schritt nie vergessen haben.

Du bist doch sicher auch nicht gleich am nächsten Tag als du erfahren hast, dass du schwanger bist, losgerannt und hast diesen Schritt gemacht oder?.

Wieviel Zeit hast du vorher gehabt, wo du du evtl. ständig erst mal Angst gehabt hast, was mache ich, kann ich ein Kind jetzt haben und noch viele Fragen mehr?

Ist dir die Entscheidung leicht gefallen oder spielte hier auch unter Umtänden evtl. ein schlechtes Gewissen mit, aber der Entschluss, das Kind doch nicht zu bekommen, hat überwogen.

Denkst du dein Körper und deine Psyche (deine Gefühlwelt)  sind Roboter und vor dem Schritt fuhr deine Psyche garantiert  ständig auf und ab und das geht auch nicht spurlos an ener Frau vorbei.

Ich habe oft angst davor nochmal ungewollt schwanger zu werden, obwohl wir verhüten

Genau diese Angst lähmt dich und deshalb wehrt sich dein Körper und dann können keine Lustgefühle auftreten.

Du musst etwas Geduld mit dir haben, mit deinem Freund darüber reden und dich mal einer neutralen Person anvertrauen, einen Versuch wäre es allemal wert. Dann wird es dir auch besser gehen und das andere kommt dann auch wieder.

0