Muss Freundin mit Fingernägeln helfen?
Ich habe eine Freundin, die sich komplett fertig macht, weil sie süchtig danach ist, sich die Fingernägel mit den anderen Nägeln zu schrotten, heißt krass gesagt, sie reißt kleine fetzen von ihren Nägeln ab, und es tut ihr weh aber sie ist so süchtig, dass sie immer an den Fingern blutet und es trotzdem nicht lassen kann. Ich kann das ganz schlecht sehen, wie meine Freundin sich selbst unbewusst verletzt, weil sie sich bei mir immer ausheult, und ich so gerne irgendwas tun würde! Sie fragt immer ob ich Ideen hab, aber dann hab ich keine und dann hat sie einen Traurigkeitsanfall und fängt wieder mit ihren Fingernägeln an!
Ich meine, es ist nicht so, als ob ich nicht helfen will, aber es macht mich fertig, weil sie immer sagt, dass sie ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt, und noch nicht mal die Sucht wegbekommt. Außerdem würde sie ja nicht mädchenhaft genug aussehen ohne lange Fingernägel.....
6 Antworten
Da die Ursachen für soetwas zumeist psychische Gründe hat und dann häufig keine bloße Sucht mehr, sondern ein krankhaftes Verhalten ggf. sogar selbstverletzendes und damit bewusstes Verhalten darstellt sollte sie das mit dem Hausarzt besprechen. Dieser wird sie ggf. an einen Psychotherapeuten überweisen damit man die Ursachen herausfinden kann.
LG Trinity
Mit Abknabbern von Fingernägeln hatte ich in der Pubertät auch zu tun. Es war nichts, was ich wollte - ich hab's einfach automatisch getan bzw. tun müssen, auch wenn es mir peinlich war. Mein Vater drohte mir, schlecht schmeckende Sachen ('Gänsedreck') draufzuschmieren - das war natürlich Unfug, zeigt aber, wie verzeifelt die Lage war.
Irgendwann war plötzlich Schluss. Jetzt habe ich völlig normale Fingernägel.
Seit ich mich mit Symptomen und den zugrundeliegenden Ursachen befasse, bin ich auf die Möglichkeit gestoßen, dass der Körper mit Nägelknabbern eine Unterversorgung an bestimmten Stoffen anzeigt. Es ist wie eine Art Heißhunger. Wenn dich das interessiert, schreibe ich gern etwas dazu.
Was die Sucht nach der Zwangshandlung betrifft, so gibt es eine andere Substanz, die deiner Freundin fehlt. Behebt man den Mangel, wird es besser.
Auf psychologischer Ebene kannst du da lange herummachen: solange der Grundzustand fortbesteht, nützt alles nichts und man kann viel Geld ausgeben.
Das ist, wie du richtig erkannt hast, eine Form der Selbstverletzung. Davon loszukommen und bessere Methoden zur Problembewältigung zu erlernen, ist nicht einfach. Als Freundin kannst du da nur sehr begrenzt etwas unternehmen, denn das ist eine Aufgabe für einen Psychologen.
Wenn sie darüber klagt, dass sie ihr Leben nicht auf die reihe bekommt, hilft es nicht, wenn du das für sie übernimmst. Man kann Leute nicht drängen zum Psychologen zu gehen, denn wenn der innere Leidensdruck noch nicht groß genug ist, ist man noch nicht bereit für eine Therapie. Das kannst du ihr genau so sagen.
Wenn sie dich fragt, ob du Ideen hast, nimm sie in den Arm und sage ihr, dass es ihr Leben ist, dass sie genau eines hat und es schaffen wird, es selbst hinzubekommen. Der richtige Ansprechpartner ist ein Psychologe, und das weiß sie, also wird sie dorthin gehen, wenn sie so weit ist. Bis dahin kannst du in ihrer Nähe sein, aber ihr Leben kannst du nicht für sie hinbekommen.
Gibt bestimmt Nagellack für sowas, der super schlecht schmeckt.
Andernfalls kann man vielleicht mit ihren Einverständnis Suggestion anwenden.
Okay. Vielleicht ist es nicht das Problem, sich verletzen zu wollen, weil wir Menschen Wesen sind, die den Schmerz nutzbar machen können.
Vielleicht könnt ihr eine für das Fleisch sanftere Methode mit weniger Konsequenzen herausarbeiten, mit dem eigene Treiben sich über einen grenze zu bringen.
So habe ich mich ja auch schon immer gefragt, warum Schmerz nicht in der Schule dran kommt, denn zu welchen Leistung er uns treiben kann, ist bekannt.
Welche Grenze wir in uns selbst überwinden, dem unaufhaltbaren eine höher Grenze zu geben, die uns übersteigt.
In dem Sinne würde ich mich nicht verstümmeln. Aber mit dem lieben von Schmerz, erlaubt man sich selbst, Grenzübergänge zu sein, um unter diesen zu Wandeln.
Diesbezogen sehe ich folgendes. Zum einen kann sich selbst dazu treiben, über dem Grad, wo sie aufhören sollte, weiter zu machen. Sie hat Das Chaos im Griff, sich selbst im Feuer rein zu waschen, wo Schwäche fallen wird, weil nur Stärke sich selbst im Schwachen spalten kann.
Zum anderen sehe ich jedoch, das sie es nicht liebt, über ihre Grenze zu stehen, und eigentlich den Veränderer zerstören will, ohne in dieser Kraft eine Schöpfung einer neuer Quelle ans Licht zu holen.
Sie sieht sich selbst als schlecht an, das schlechte an ihr zu überspielen, statt es als Nahrung zu sehen für den Geist, der im Schmerz und Leidenschaft dazu, emporsteigt.
Sie will daher sich nicht stählern und zum Schwert werden, sondern zerschnitten werden und schwinden. Sie will nicht scharf sein, richten und es sterben lassen, sondern das leichte Leben sein, während etwas anders einen heißen brennenden Morgen ankündigt.
In dem Sinne, sie will nicht leiden, tut sich aber weh? Sie tut sich gern weh, weil sie darin nicht leidet? Ist auffällig, nicht wahr? Das der Inhalt im Gefäß austreiben will, während neuer Einfluss kommt.
Sie sollte sich dringend professionelle Hilfe suchen. Diesen Zwang hat sie nicht grundlos.
Was sagen denn ihre Eltern dazu dass sie sich selbst verletzt?
Naja, sie macht es unbewusst und merkt erst nachher dass sie sich verletzt. Ihr Eltern sagen dazu nichts, weil sie es iwie geschafft hat, ihr Hände immer zu verstecken und sie lebt nur bei einem Elternteil. Ihr Eltern leben eigentlich in einem Haus aber ihr Vater ist öfters auf Reisen wegen seiner Arbeit
Na ja, aber spätestens beim Essen sieht man es doch und ganz ehrlich, sie kann ihre Hände nicht für immer verstecken. Sie muss mit ihren Eltern darüber reden und gemeinsam mit ihnen nach einem Therapieplatz suchen.
Hab ich ihr vorgeschlagen, aber sie denkt sie bekommt es alleine hin, ich hab ihr gesagt dass sie es nicht schafft und auch wirklich nett, aber sie will einfach nicht. Soll ich vllt jemandem sagen, was sie sich unbewusst antut oder denkt ihr ich sollte sie erst dazu bringen in therapie zu gehen?
Du solltest es definitiv ihren Eltern sagen, denn wie man sieht, schafft sie es nicht alleine.
Ja aber sie macht das ja nicht mit dem Mund sondern auch mit scheren und anderen scharfen Sachen, sogar während des Unterrichts oder wenn sie Fernsehen guckt, immer wenn sie grad nichts zu tun hat mit den händen