Lesben: Vor welchen Herausforderungen steht Ihr?
Ich habe mit Coming-Out und familiärer Ablehnung zu kämpfen gehabt, beides habe ich hinter mir, Gott sei Dank! Das Einzige, mit dem ich jetzt zu tun habe, da ich seit 2021 geoutet bin, ist Diskriminierung und Gewalt, insbesondere meine Angst vor sexuellen Übergriffen durch einen Mann, der es mir übel nimmt, dass ich lesbisch bin.
2 Antworten
Auch mich begleitet die Angst vor sexuellen Übergriffen, da ich mit 13 fast von einem damals 16-jährigen Bekannten missbraucht worden wäre.
Triebtätern ist jedoch der Kleidungsstil der Frauen egal. Und eher selten sind Vergewaltigungsopfer wie die Klischee TV-Prostituierte gekleidet.
Als Herausforderung für Lesben sehe ich das aber nicht.
Weder im Verwandten- & Bekanntenkreis noch in der Schule/Arbeit und unserer katholischen Kirchengemeinde habe ich mit Ablehnung zu kämpfen gehabt. Überall wurde es als das normalste der Welt akzeptiert.
Das einzige Mal, dass ich aufgrund meiner sexuellen Orientierung sowas wie Ablehnung/Anfeindung erfahren habe, war, als mein Dienstwagen "Verpiss dich, lesbische Bullen Schl*mpe" beschmiert wurde.
Die einzige Herausforderung für meine Partnerin und mich ist, wenn wir verreisen. Wir reisen sehr gerne und sehr viel, auch in mehrheitlich muslimische/arabische Länder, wo es für Homosexuelle nicht so einfach ist.
Unsere Eheringe bleiben dann besser zu Hause, und Hotelzimmer werden mit getrennten Betten gebucht. Und Händchenhalten auf einem Spaziergang durch Dubai-Deira sollte man auch besser lassen.
Ansonsten sieht man uns auch gar nicht an, dass wir lesbisch sind.
Mit einer Körpergröße von 1,60 m wäre ich ein leichtes Ziel für einen Angreifer. Ich habe Angst vor sexuellen Übergriffen, besonders nachts, wenn ich alleine draußen bin. Deshalb treffe ich Vorsichtsmaßnahmen.
Abends gehe ich zu meinen Meet-Ups (lesbisch, deutschche Sprache) sowie zu meinen monatlichen Treffen der National Organization for Women (das Äquivalent des Deutschen Frauenrings). Bevor ich das Gebäude verlasse, ziehe ich meine Absätze aus (die ich fast immer trage) und ziehe die Ballerinas an, die ich immer in meiner Handtasche habe. An meinem Schlüsselbund habe ich auch mein Pfefferspray, das ich bereit halte. Als regelmäßige Raucherin bin ich beim Verlassen eines Gebäudes immer bereit für eine Zigarette, aber in solchen Situationen warte ich, bis ich in meinem Auto sitze, und stelle sicher, dass meine Türen verschlossen, meine Fenster geschlossen sind und dass ich Ich bin alleine im Auto, bevor ich meine Zigarette anzünde. Sobald ich zu Hause angekommen bin, treffe ich die gleichen Vorsichtsmaßnahmen, bis ich sicher drinnen bin. Ihre Erfahrung mit Ihrem Dienstwagen, beschmiert mit „Verpiss dich, lesbische Bullen Schl*mpe“ ist der Beweis dafür, dass es da draußen wütende Männer gibt, die sich über unsere Erkenntnis (nicht unsere Entscheidung) ärgern.
arabische Länder? Dieses Problem werden wir nie haben. Wir werden niemals ein arabisches oder muslimisches Land besuchen. Einer meiner Lieblingsfilme, „Nicht ohne meine Tochter“ mit Sally Field, hat mir alles erzählt, was ich wissen muss über muslimische und arabische Männer. Aber ich sehne mich danach, eines Tages nach Deutschland zurückzukehren. Genauso gerne würde ich Bulgarien eines Tages noch einmal besuchen, was mir sehr gut gefallen hat, als ich mit einem Mann verheiratet war und dort war.
Die Sexualität der Frau (und auch beim Mann) macht bei einer Vergewaltigung keinen Unterschied!
Eine Vergewaltigung IST eine Vergewaltigung.
Woher deine Angst kommst, ist hier nicht ersichtlich. Niemand läuft mit einem Zettel auf der Stirn, auf der die Sexualität vermerkt ist, durch die Gegend.
Ein Mann vergewaltigt nicht, weil eine Frau lesbisch ist und die nicht in sein Weltbild passt. Es geht um Macht.
Ich bin eine Femme-Lesbe, das heißt, ich gehe als heterosexuelle Frau durch
Einem homosexuellem Mensch ist die Sexualität nicht auf die Stirn geschrieben. Man sieht einem homosexuellem Mensch auch nicht per se an, dass er/sie homosexuell ist.
Ich habe halblange lackierte Nägel, ich mache meinen Schmink und meinen Friseur, ich trage Kleider und Absätze.
So wie unzählig viele andere Frauen auch. Dieses Styling hat doch mit deiner Sexualität nix zu tun.
Ich empfehle dir eine Therapie.
Ich bin eine Femme-Lesbe, das heißt, ich gehe als heterosexuelle Frau durch. Ich habe halblange lackierte Nägel, ich mache meinen Schmink und meinen Friseur, ich trage Kleider und Absätze. Aber die Angst vor sexueller Gewalt beschäftigt mich immer noch. Ich möchte nie wieder einen Mann in mir haben.