Kann es sein, dass es die sexuelle Selbstfindungsphase bei Jungs gar nicht gibt?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ich dich richtig verstehe, Normaldigga, bist du davon überzeugt, dass du ja schon seit dem 5. Lebensjahr alles weißt. Komplett aufgeklärt brauchst du deshalb auch keine sexuelle Selbstfindungsphase.

Ist es aber möglich, dass diese Selbstfindungsphase weit mehr ist, als du schon mit 5 Jahren gewusst hast oder jetzt weißt?

Ich meine, dass die „sexuelle Selbstfindungsphase“ nur Teil eines lebenslangen Selbstfindungsprozesses ist.

Und der sexuelle Selbstfindungsprozess ist sicher noch nicht abgeschlossen, wenn wir gut informiert sind und erfolgreich masturbieren.

Die sexuelle Selbstfindungsphase schließt in meinem Verständnis auch das „Finden“ des anderen Menschen mit ein. Und das bedeutet weit mehr, als darüber Bescheid zu wissen, welche „Sexualtechniken“ im Bett praktiziert werden können.

Weißt du wirklich, wie ein Mädchen die Begegnung mit einem Jungen erlebt?

Weißt du wirklich, was zwei Menschen erfahren, wenn sie die "ganze Liebe" erleben?

„Sich-Selbst-Finden“ heißt auch sich in einem anderen Menschen erleben und den anderen in sich erleben.

Nun, dieser Gedanke kommt dir vielleicht unsinnig vor.

Aber du hast ja noch viel Zeit für deinen Selbstfindungsprozess, in dem du ganz "Unnormales" erleben wirst!

Ich wünsche dir eine liebevolle Begegnung, in der dir bewusst wird, dass du ganz am Anfang dieser Entwicklung stehst!

Viel Glück! 

Pescatori  12.08.2019, 11:01

Freue mich sehr, dass meine Antwort hilfreich war. Ich hatte befürchtet, dass dir meine Überlegungen seltsam oder sehr altmodisch erscheinen würden.

Glückliche "Neuigkeiten" wünsche ich dir!

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Keine Ahnung wie das bei euch ist, aber ich fand schon mit 5-6 Jahren meine Schwimmlehrerin geil. Hätte sie gerne durchgeknallt. Selbstfindung gab es bei mir nicht, ich wusste eigentlich auch schon von Anfang an, was ich will.

Diese Selbstfindungsphase muss nicht mit irggendwelchen Problemen verbunden sein obwohl sie trotzdem vorhanden ist.

Wenn jemandem wie dir vieles längst klar ist, bedeutet es nicht das du vor dem ersten Mal kein Respekt gehabt hast, und dies ist ein wesentlicher Teil einer Selbstfindungsphase.

Die Flut an Informationen und Möglichkeiten kann heutzutage jedoch unnötig stark verunsichern.

Da wird von Fetischen geredet und Pornos lassen das eigene Geschlecht verkrüpelt aussehen.

Die Sexualität scheint einem industriellen Komplex anzugehören und intimste Gefühle werden an die Öffentlichkeit gezerrt als würde die Gesellschaft darauf ein Recht haben.

Selbstfindung ist bei Weitem nicht nur sexuell, aber ich verstehe was du meinst.

Die Vergiftung des Menschen über die Nahrung hat auch hormonähnliche Wirkungen.

Phtalate aus Weichmachern in Plastikflaschhen und Duftstoffen, Alluminium aus Deodoranten, Roundup im Gemüse und so weiter können unser Verhalten auch verändern.

Parasiten sind nicht nur im Darn sondern auch in den Muskeln und auch dem Gehirn... ...und können unser Verhalten verändern.

Mir scheint das ihr mehr naturbelassene Nahrung zu euch nehmt als Andere.

Und wenn ihr große Ohren habt, ist eure Körperenergie sowieso sehr groß.

Die sexuelle Selbstfindung hat es jedoch immer schon gegeben wobei es jedoch früher sicherlich intim geblieben ist.

Die Entwicklung in deinem Umfeld scheint ja angenehm klar abgelaufen zu sein.

Das freut mich für euch.

Ich wünsche euch einen angenehmen Sonntag.

Normaldigga 
Fragesteller
 11.08.2019, 00:30

Hey, ich bin erst 16, hab kleine Ohren, hatte noch nie Sex, aber bin 100%ig hetero.

Und ich fresse den gleichen industriellen Chemie-Scheis wie jeder andere.

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Das Frage ich mich auch. Ich wusste schon immer dass ich hetero bin und fand schon in der Grundschule meine Grundschullehrerin anziehend, daran das ich hetero bin, hat sich auch nichts geändert.

Diese "Phase" zieht sich durch das ganze Leben. Die eigene Sexualität ist in keinster Weise in Stein gemeißelt und kann sich im Laufe des Lebens mehrfach verändern.

In der Pubertät, wenn die Hormone verrückt spielen, kann es bei einigen dazu kommen dass sie in Bezug auf ihre eigene Sexualität verwirrt sind, weil sie Emotionen zu unpassenden Reizen verspüren.

Aber das ist individuell, bei einigen ist das extremer, bei anderen schwächer.

pendejo  10.08.2019, 23:39

"Die eigene Sexualität ist in keinster Weise in Stein gemeißelt und kann sich im Laufe des Lebens mehrfach verändern."

Hast Du das gelesen bzw. im Studium gelernt, oder ist das Deine eigene Erfahrung?

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Andrastor  10.08.2019, 23:48
@pendejo

Im Selbststudium gelernt. Wissenschaftler haben herausgefunden dass jeder Mensch von Natur aus bisexuell ist, also genetisch bedingt die Grundlagen für jede Form der sexuellen Orientierung hat. Die eigentliche Sexualität ist eine Präferenz die sich im Laufe des Lebens entwickelt und sich auch verändern kann, wie u.a. Berichte von Menschen deren Sexualität sich verändert hat, beweisen.

Was jedoch nicht bedeutet das man die Sexualität eines Menschen manipulieren könnte. Wir wissen noch viel zu wenig von den komplexen Mechanismen die bei der Bildung der Sexualität zusammenwirken, als das wir sie bewusst beeinflussen könnten.

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pendejo  11.08.2019, 00:19
@Andrastor

Danke für Deine ausführliche Antwort.

"Wissenschaftler haben herausgefunden..."

Herausgefunden (= bewiesen), oder eine These aufgestellt?
Ich geben zu, ich habe mich nie ausführlich mit der Thematik befasst. Diese Theorie passt zwar wunderbar in den kunterbunten Regenbogen-Zeitgeist, aber das erscheint mir genauso unglaubwürdig wie die Gender-Ideologie, nach der Geschlechterunterschiede ja gar nicht existieren, sondern anerzogen seien.

Wenn jeder bisexuell angelegt wäre und die sexuelle Ausrichtung lediglich eine "Präferenz" sei, die frei gewählt werden könnte oder von zufälligen Faktoren abhängen würde, gäbe es m. E. eine wesentlich höhere Quote an Homosexuellen. Es ist aber davon auszugehen, daß dieser Umstand durch die Evolution (ohne dies böse zu meinen) "aussortiert" worden wäre, denn Homosexuelle vermehren sich ja bekanntlich eher selten.

Wenn Menschen, deren Sexualität sich verändert hat, berichten, daß das bei ihnen so war (was ich nicht bezweifle), so ist das noch kein Beweis, daß das auf jeden zutreffen kann. Im Gegenteil, der geringe Anteil derer, die "gewechselt" haben, deutet eher darauf hin, daß das ein Sonderfall ist.

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Andrastor  11.08.2019, 00:26
@pendejo
Herausgefunden = bewiesen

In Experimenten und anderen Untersuchungen hat sich die Vermutung gefestigt und Beweise zeigten dass es so ist. Ironischer Weise wollten einige der Wissenschaftler mit ihren Untersuchungen zeigen dass Homosexualität angeboren wäre, so wie es häufig von Homosexuellen behauptet wird. Tatsächlich fanden sie dann aber heraus dass jeder Mensch bisexuell veranlagt ist, also genetisch die Option offen steht.

Dass wir weitaus weniger Homosexuelle haben, haben wir vor allem den abrahamitischen Religionen und ihren Kulturen zu verdanken, die seit jeher Homosexualität verteufelten.

In den antiken Kulturen der Römer und Griechen zum Beispiel waren Homosexualitöt und Bisexualität völlig normal und es gehörte teilweise zum guten Ton auch mal mit einer Person desselben Geschlechts. zu schlafen.

Wissenschaftler vermuten dass die frühen Gesellschaftsformen unserer Vorfahren (wir reden hier von Jungsteinzeit u.ä.) ähnlich aufgebaut waren wie die der Bonobos, welche unsere nächsten Verwandten sind und jede soziale Interaktion mit Sex beginnen oder beenden.

Man vermutet dass auch wir in polygamen Gesellschaften gelebt haben, in denen alle miteinander Sex hatten, wann immer sie Lust dazu hatten und die ganze Gruppe sich um den Nachwuchs gekümmert hat.

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