Handlungsunfähigkeit nach Tritt in die Hoden?
Eine Frage an alle Hodenbesitzer da draußen.
Ich bin zwar selber ein Mann aber ich hab noch nie sonderlich gewalttätige Auseinandersetzungen erlebt.
Jedoch würde es mich sehr interessieren inwiefern man handlungsunfähig nach einem Tritt in besagte Region ist.
Kann man sich noch wehren gegen potentielle andere Schläge und Tritte oder wars das danach?
6 Antworten
Die Antwort ist: Das hängt davon ab.
Im Grunde wie bei einem sauberen Lebertreffer.
Zu allererst muss das Gegenüber Erstmal wirklich treffen. Klingt trivial ist es aber gar nicht so. leicht daneben und die Kraft geht vor allem in Oberschenkel in dem man echt viel nehmen kann.
Und dann hängt es natürlich auch davon ab wie doll man trifft. Ist da etwas Wumms hinter fatal aber so was halbherziges hat am ende nicht die Wirkung die viele denken.
Trifft jemand sauber mit etwas wums kriegt man dass aber wie beim Lebertreffer auch nicht mehr weg geatmet.
Es ist aber Quatsch zu glauben "dann trete ich ihm halt in die Eier und fertig" wie man von einigen Mädels gerne mal hört.
Das ganze ist aus meiner Sicht ein wenig eine Mythe, die Frauen gerne oft anführen, nach dem Motto "Ich tret dir einfach in die Eier, da kannst du mir nix".
Ich selbst habe mal beim Training so einen harten Tritt (ausversehen) in die Hoden bekommen, dass ich schließlich ins Krankenhaus musste und nicht mehr laufen konnte, Diagnose Hodenprellung. Aber in dem exakten Moment wo es passiert ist habe ich weiter gemacht. Mit Unterstützung von Adrenalin kann man das ganze ganz gut wegatmen, oder bemerkt es für eine oder anderthalb Minuten gar nicht. Das ganze ist ähnlich wie ein Treffer zum Solar Plexus oder der Leber, manchmal steckt man es gut weg, manchmal kann es richtig weh tun. Ich würde aus eigener Erfahrung eher immernoch zum Körper gehen, da sind die Chancen besser. Im absoluten Notfall bei der Selbstverteidigung auf der Straße, besonders für Frauen, aber am besten auf die Augen gehen und die mit den Daumen schön ausdrücken.
Gewalttätige Auseinandersetzungen habe ich bisher auch keine, dennoch gab es den ein oder anderen Treffer in die Hoden.
Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes sagen: Wenn die Hoden genau getroffen werden und hinter dem Schlag oder Tritt ordentlich Schwung steckt, geht man zu Boden, krümmt sich dort zusammen und ist Handlungsunfähig. Allerdings hat man noch 2-3 Sekunden Zeit, bevor einen der Schmerz nach dem Treffer überwältigt.
Die wenigsten Treffer haben aber diese Wirkung. Nicht das die anderen Treffer nicht schmerzhaft wären, sie machen aber nicht Handlungsunfähig.
Bei einem halb-Treffer kannst Du noch stehen, aber hast echte Schmerzen und wirst kaum weiter kämpfen können. Bei einem Volltreffer war es das....Du spielst Schweizertaschenmesser ohne Zubehör, klappt zusammen und bist froh wenn der Schmerz irgendwann nach lässt.
Ein leichter Schlag in die Hoden tut schon spürbar weh, aber man kann sich immer noch wehren.
Wenn der Treffer gezielt und härter ist, kann man nicht mehr viel ausrichten. Da ist der Körper und der Geist damit beschäftigt, die Schmerzen zu bewältigen. Das "bindet" alle Ressourcen. Man verkrampft extrem, bekommt kaum noch Luft, der Schmerz breitet sich von den Hoden über den Unterbauch bis in die Nieren hoch aus. Da verliert alles andere an Bedeutung.
Wie kommen diese 2-3 Sekunden zustande bevor man das merkt?