Handelt es sich um sexuelle Belästigung, wenn die belästigte Person die Grenzüberschreitung nicht als störend empfand, oder sogar als positiv?

Sexuelles Verhalten (wie z.B. an den Hintern fassen o.Ä.). ist nicht grundsätzlich problematisch, sondern es hängt halt von der Empfängerperson ab. Wenn die das gut findet, ist es keine sexuelle Belästigung.

Das Problem ist, wenn man so ein Verhalten zeigt, ohne irgedwelche Anhaltspunkte zu haben, dass der anderen Person das gefallen könnte (bspw. wenn man einfach grundsätzlich glaubt, dass Frauen das wollen. Hochproblematische Überzeugung). Die Wahrscheinlichkeit ist dann hoch, dass es dann tatsächlich eine Grenzüberschreitung und sexuelle Belästigung ist.

Leute wollen halt selbst bestimmen, wen sie in ihre Grenzen reinlassen und wen nicht. Und wenn Du einfach die Grenzen überschreitest, ohne Anhaltspunkte zu haben, dass es der anderen Person gefallen könnte, dann begibst Du Dich auf dünnes Eis. Das wird potenziell als Belästigung wahrgenommen.

Deswegen ist es schon eine ganz gute Daumenregel z.B. zu sagen: Leute an den Hintern zu fassen ist sexuelle Belästigung. Die Regel ist wie so vieles im Leben nicht absolut. In einer Beziehung kann das z.B. ok sein, oder auch wenn sie mit Dir flirtet, dich anfasst, dich lange umarmt (also deutliche Signale gibt).

Es kommt generell drauf an, wie die komplette Situation ausschaut. Hat die Person keinerlei Anzeichen vorher gegeben, das sie angefasst werden möchte zum Beispiel und die andere Person tut es trotzdem, ist es sexuelle Belästigung. Egal ob die Frau oder der Mann es toll findet oder nicht. Denn so jemand würde das auch bei Frauen oder Männer machen, die darauf negativ reagieren könnten. Da hatte die Person echt nur großes Glück gehabt, das die Person offensichtlich auf ihn oder sie stand. Aber allgemein gesehen, ist es nicht in Ordnung einfach jemanden zu berühren oder eine Grenze einfach so zu überschreiten

Wenn die sexuelle Belästigung als Straftat zu werten wäre, dann bleibt es auch eine Straftat, auch wenn ich sie nicht als solche werte oder empfinde. Es ist dann schließlich gleichgültig, ob ich diese zur Anzeige bringe oder nicht.

Wenn ich beklaut werde, dann bleibt auch das eine Straftat, egal ob ich froh bin, den beklauten Artikel los zu sein und auch egal ob ich solche Straftat anzeige oder nicht. Selbst wenn ich mich darüber freue, endlich den gestohlenen Artikel los zu sein, trotzdem bleibt die Sache an sich eine Straftat.

Im Grunde erstmal nicht, da man es selbst nicht so empfunden hat, jedoch ist es eine problematische Situation, wenn die aktive Person es tut, ohne, dass es erkennbar erwünscht ist, denn dann läuft diese Gefahr, dass es eben nicht erwünscht ist.

Das Problem liegt allerdings dann bei der Person selbst. Was belästigend ist und was nicht, entscheidet die passive Person.

Das ist die Krux an dem Begriff-
Belästigung ist nur, was belästigt, und das erfordert jemanden der sich belästigt fühlt.

Im Endeffekt ist jede Form von Flirt schon eine Belästigung, wenn dieser so ausgelegt werden soll, was Männer effektiv kastriert.

Und dann geht das Gejammer los "Oh wo sind nur die mutigen Männer hin..."
Die gibt es auch heute noch. Aber Mut ist nicht das selbe wie Dummheit, und wer wirft sich schon freiwillig anderen auf Gedeih und Verderb aus?

Also wird das ganze gehemmter, methodischer, und effektiv unorganischer.