An die Eltern: Ab welchem Alter Kind Sex erlauben?

11 Antworten

Hallo Mensch!

Ich habe keine Kinder, da dies ohne Freundin/Frau schlecht umsetzbar ist, aber auch bei dieser Thematik würde ich nicht nach der Massenmeinung, den Medien, nach irgendwelchen Pseudo-Pädagogen oder einer Zahl (Alter) gehen, sondern dies individuell nach der Person und Reife entscheiden. Aufklärung und Verständnis, ZUsammenhalt, Rückendeckung, Support sind wichtig. Ab Punkt/Alter x wird man eh nichts mehr sagen/machen können. Wichtig wäre mir, ordentlich verständnisvoll aufzuklären und stets zu vermitteln, dass ich immer da bin, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Ich würde auch kein Drama machen oder wie die Masse stets suggerieren, dass Sex immer böse und schlecht ist.

Hier und da schreitet die Entwicklung schneller voran. In manchen Köpfen herrscht leider das naive Weltbild, dass alle Menschen bis 18 "unschuldig" sind und alle Dinge, die zum Menschsein gehören, falsch und schlecht sind. Was damals mit vielleicht 18, 19 und 20 geschehen ist, geschieht heute viel früher und in den nächsten Dekaden noch eher.

Insofern denke ich, dass die Aufklärung immer ein guter Weg ist.

Ich bin schon offen und würde Freiheiten gewähren. Allerdings würde ich knallharte Bedingungen stellen und extreme Freiheiten mit Selbstständigkeit und Verantwortung verknüpfen. Freiheiten unbegrenzt, aber dann eben auch Regeln und insbesondere dann, wenn man Mistbock baut, dazu stehen und alle Konsequenzen eiskalt ertragen. Da wäre ich konsequent!

Ich selbst war ja auch einmal ein Kind und Teenager. Als Kind habe ich auch Doktorspiele gespielt bzw. daran teilgenommen und meinen Körper in allen Altersstufen normal erkundet. Mit 12, 13 usw. hatte ich schon diverse Erfahrungen (kein Sex) gesammelt. Das war weder schlecht noch böse, sondern gut und schön. Meine ersten Freundinnen waren auch sehr jung. Manche Eltern hatten sich schon so etwas gedacht und vorab die Pille verschreiben lassen. Andere Eltern durften gar nichts davon wissen. Dennoch bin ich damit intelligent umgegangen und wusste zwecks Verhütung, Krankheiten etc. Bescheid. So auch meine Freundinnen.

Insofern würde ich meine Erfahrungen, Aufklärung, Offenheit, die Biologie und das Menschsein zusammenfassend in die Entscheidungsfindung mit einfließen lassen. Wenn mein Kind oder meine Kinder "bereit" dafür wären bzw. reif genug sind, spricht nichts dagegen. Ich weiß ja selbst, das man neugierig ist, man als Mensch Wünsche und Sehnsüchte hat. Hier und da kann es dann passieren, oder auch nicht. Auch bei meiner Verwandtschaft bekomme ich stets mit, dass die Eltern ab dem Alter 12, 13 usw. schon vorsichtig sind bzw. noch einmal ein Gespräch zwecks Verhütung, Krankheiten, Periode, erster Freund etc. suchen.

Und, Eltern sind eigentlich nicht dumm -auch wenn die stets so tun bzw. sich so verhalten und alles dramatisieren-. Wenn ein Mädel oder Junge dann 14, 15, 16 ist, dann können sich wohl alle Eltern denken, dass, wenn ein Freund/eine Freundin vorhanen ist, die nicht Mikado spielen^^

Warum? Sex ist nicht schlimm, auch wenn das stets so vermittelt wird und man jungen Leuten dies und jenes stets bevormunden abspricht. Ich selbst war ein Kind & Teen, sodass ich genau um meine Gefühle, Neugier, Sehnsüchte usw. weiß. Warum sollte es anderen Menschen anders gehen? Wissenschaftlich ist es biologisch und menschlich normal. Warum dann stets ein Drama daraus machen?

Auch hier finde ich Aufklärung und Unterstützung wichtiger!

Verhindern würde ich gar nichts, da man dies nicht verhindern kann. Ich selbst war auch einmal ein Kind und ein Teenager. Hier und da wurde mir auch verboten, bei meiner Freundin zu schlafen. Dennoch haben wir dies dann heimlich getan und auch miteinander geschlafen. Und? Ist die Welt untergegangen? Das war eben wunderschön und wir haben uns eben intimer verbunden gefühlt. Es hat alles verstärkt und unser Band ebenso gestärkt. Und das ist schlimm, schlecht? Insofern denke ich, dass auch Kinder oder Teenager in der Zukunft nicht dumm sein werden (wobei ich mir bei der Masse und Prognose nicht so sicher bin) und diverse Dinge trotzdem heimlich machen. Insofern ist ein Verbot sinnfrei und ohnehin nicht zielführend. Andere Eltern meiner anderen Freundin hatten dies erkannt und mir das Übernachten bei meiner Freundin erlaubt. So hatten die eine gewisse Kontrolle und konnten mich besser kennenlernen.

Fazit:
In Schubladen stecken ist nie gut. Genauso ist Diskriminierung schlecht. IN allen BEreichen kann man nie nach dem Alter gehen, da jeder Mensch innerhalb jeder Altersklasse anders ist. Insofern würde ich auch Entscheidungen bzgl. dieser Thematik vom Einzelfall abhängig machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Inkognito-Nutzer   20.03.2024, 21:21

Danke! Juristisch gesehen müssen die Eltern es zumindest zu verhindern versuchen, wenn das Kind unter 14 ist.

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Libertinaerer  21.03.2024, 07:41
@Inkognito-Fragesteller
Juristisch gesehen müssen die Eltern es zumindest zu verhindern versuchen, wenn das Kind unter 14 ist.

Nein, vor 14 dürfen sie es verbieten oder fördern. Ist IHRE Entscheidung (§ 180 StGB).

Ab 14 ist es dann mit dem Verbieten vorbei.

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Inkognito-Nutzer   22.03.2024, 11:33
@Libertinaerer

Unter 14 gilt es bei der Förderung strafbarer Handlungen als gröbliche Verletzung Erziehungspflicht, siehe z.B. Fischer. Fördern die Eltern den Sex ihrer 13-jährigen Tochter mit enem 15-Jährigen, machen sie sich wegen § 180 StGB und Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern strafbar.

Auch ab 14 kann eine gröbliche Verletzung der Erziehungspflicht vorliegen, Beispiele finden sich wieder z.B. bei Fischer.

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Libertinaerer  22.03.2024, 13:26
@Inkognito-Fragesteller

Selbstverständlich. Bei z.B. 15(!)-Jährigen.

Bei U14 sieht das hingegen anders aus. Dort gilt: "Einvernehmliche Kontakte, kein großer Altersunterschied, keine Gewaltanwendung, keine Erpressungen, keine Abhängigkeitsbeziehung, ist kein Delikt." (Röhl)

PS: Du kannst davon ausgehen, dass die Antworten hier generell anders ausgefallen wären, wenn Du gefragt hättest: "Ab welchem Alter würdet ihr eurem Kind illegalen Sex erlauben?"

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Libertinaerer  22.03.2024, 14:06
@Inkognito-Fragesteller

Gibt es da etwas nicht zu verstehen? Deine Frage KANN sich nur an die Eltern von U14-Kinder richten!

Vor 14 sind Kinder nicht sexualmündig und es die Entscheidung ihrer Eltern.

Ab 14 sind die nunmehr jugendlichen Kinder sexualmündig, und entscheiden selbst - ggf. auch gegen den ausdrücklichen Willen der Eltern.

Dir hat bei deiner Frage doch wohl nicht vorgeschwebt, Sex z.B. erst ab 16 zu "erlauben"?

DAS kannst Du vergessen: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/urteil-zum-kindeswohl-15-jaehrige-darf-liebesbeziehung-mit-30-jahre-aelterem-mann-fuehren-a-1119197.html

Letztlich wurde den Eltern das Sorgerecht komplett entzogen, die Tochter kehrte nie wieder zu den Eltern zurück. Der staatlich bestelltte Vormund hat dann mit 17 sogar erlaubt, dass sie und ihr Freund zusammenziehen.

Warum ist die Rechtslage so? Kann man in der Begründung des Gerichts nachlesen: "Natur und Recht fordern die Ablösung von den Eltern".

"Im Bereich des persönlichen Umgangs ist für den Heranwachsenden nicht nur der soziale Kontakt zu anderen im Allgemeinen und das Bedürfnis nach Kontakt mit Personen des anderen Geschlechts im Besonderen, sondern auch die Auswahl der Kontakte nach subjektiven Präferenzen unabdingbare Voraussetzung des Reifeprozesses. So wenig von einem Erwachsenen die Begründung erwartet wird, weshalb er jemanden mag oder liebt, so wenig kann der Heranwachsende zur positiven Rechtfertigung seines Umgangs verpflichtet sein. Erziehung zur Mündigkeit erfordert in diesem Bereich einen Rückzug elterlichen Bestimmungsrechts zugunsten bloßer elterlicher Kontrolle kindlicher Selbstbestimmung."

Und bezogen auf die konkrete "14 & 46"-Beziehung (bzw. mittlerweile 15 & 47):

"Die Beziehung zu [dem 32 Jahre älteren Freund] mag unerwünscht und sozial geächtet sein; sie ist aber grundsätzlich nicht (straf-)rechtlich sanktioniert, also nicht schlechthin „verboten“. Es gibt jenseits des sich sehr dynamisch unter tätiger Mithilfe aller Beteiligten entwickelt habenden und konsequent betriebenen Adoleszenzkonfliktes und dessen Folgen aus dieser Paarbeziehung selbst keine ersichtlichen Gefahrenquellen für die Jugendliche (Verführung zu Alkohol und/oder Drogen; Abdriften in ein [religiöses] Sektierertum o.ä.), die eine nachhaltige Trennung erforderlich erscheinen ließe."

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Inkognito-Nutzer   22.03.2024, 14:11
@Libertinaerer

Wir haben vor längerer Zeit schonmal ausführlich darüber diskutiert. Größtenteils waren wir uns einig, aber nicht komplett. Ich will nur eine Wiederholung vermeiden^^

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Libertinaerer  22.03.2024, 14:15
@Inkognito-Fragesteller

Du schreibst hier anonym, und es ist mir nicht bekannt, dass sich an der Rechtslage etwas ändern soll.

Aktuell ist sie jedenfalls so, wie oben vom Gericht erläutert.

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Ab 14 darf man es nicht mehr verbieten und vor 14 darf man es nicht erlauben.

Natürlich kannman aber mit demKind reden wenn es 14 ist und man der meinung ist es wäre noch zu früh. Ein liebevolles Elternhaus sorgt in der Regel dafür dass Kinder sich ihre Liebe nicht woanders suchen müssen.

Libertinaerer  31.03.2024, 07:08
Ab 14 darf man es nicht mehr verbieten

Korrekt.

vor 14 darf man es nicht erlauben.

Falsch.

D.h., grundsätzlich darf man Sex vor 16 nicht "fördern" (Beteiligte ausgenommem), aber es gibt ausdrücklich einen Elternvorbehalt (§ 180 StGB).

"Dem Gesetzgeber ist es nicht ein Anliegen, Sex unter einem bestimmten Alter zu verbieten, sondern sicherzustellen, dass besonders junge Leute davor geschützt sind, von älteren Personen sexuell ausgenutzt zu werden." (DSA Bettina Weidinger, Sozialarbeiterin, Sexualpädagogin und Sexualtherapeutin - Pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik)

Ein liebevolles Elternhaus sorgt in der Regel dafür dass Kinder sich ihre Liebe nicht woanders suchen müssen.

Ein "liebevolles Eltenhaus" ist natürlich immens wichtig, aber Sexualität folgt etwas anderen Maßstäben: "Eine der großen Lügen, die wir Kindern erzählen, ist, dass Sex für Liebe steht. Menschen nutzen Sex, um alle möglichen Gefühle und Motive auszudrücken, etwa Abenteuerlust oder Fürsorge, aber auch Wut oder Verachtung." (Dr. David Schnarch, Sexualtherapeut)

Und das macht sich schon vor der Geschlechtsreife bemerkbar (Neugier, Abenteuerlust), erst recht aber nach der Geschlechtsreife: "Zwischen zehn und dreizehn Jahren verwandelt sich diese erste Neugierde in die Sehnsucht, selbst Geborgenheit und auch [erwachsene] Sexualität mit jemand anderem zu erleben." (Weidinger)

Diese Sehnsucht können die Eltern natürlich nicht erfüllen.

Aber, und damit wären wir wieder am Anfang, sie sollten es nicht unterdrücken, bzw. ab 14 dürfen sie es dann eben auch nicht mehr unterdrücken.

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Das Sexleben meines Kindes geht mich nix an.

Ich stehe zur Verfügung bei Fragen zu Verhütung und so, aber ansonsten müssen meine Kinder das selber entscheiden, wennsie bereit sind.

Ich habe durch unsere Kinder gemerkt das Sex kein Alter hat. Frühe Aufklärung und ständige Gespräche sind wichtig um ihnen bei den richtigen Entscheidungen zu helfen. Den Rest lernen sie durch eigene Erfahrungen

Ab welchem Alter Kind Sex erlauben?

Da gab es nie Verbote. Schon mein Vater war der Meinung, dass wenn Kinder etwas aus ihrer Natur heraus tun wollen, sich die Natur wohl etwas dabei gedacht hat.

Ich bin einfach unbeschwert aufgewachsen, habe Kindheit und Jugend genossen, und das wurde dann entsprechend so auch an die nächste Generation weitergegeben ...

Alles andere ist sowieso hochgradig sinnfrei, denn:

Die Frage richtet sich an alle Eltern.

"Kinder greifen auf sexuelle Bilder, Ideen und Erfahrungen zu in einer Weise, die ihre Eltern nicht mögen seit Anbeginn der Zeit. Die meisten Eltern machten es so, als sie noch Kinder waren. Und die meisten von ihnen - wie die meisten Kinder - entwickelten sich großartig." (Dr. Marty Klein, Sexualtherapeut)

Ab welchem Alter würdet ihr eurem Kind Sex erlauben und warum?

"Sexuelle Handlungen von Kindern werden in der Regel unter dem Blickwinkel, der Erfahrung und der Lebensweise des Erwachsenen betrachtet, verstanden und interpretiert. Sexualität wird dabei oft reduziert auf Fortpflanzung und den Genitalbereich. Die kindliche Sexualität ist dagegen weniger zielgerichtet und stärker durch Spontaneität und Ausprobieren gekennzeichnet.

Grundsätzlich hat Sexualität in allen Altersgruppen mit dem Suchen und Erleben körperlichen Genusses zu tun. (...) Wenn Kinder ihrer Neugierde, ihrem Lustprinzip und ihrem Bedürfnis nach körperlicher Nähe folgen, gehört das zu den normalen kindlichen Betätigungen. (...) Neugierde, erste Erfahrungen mit der Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit - meist durch Ausprobieren mit dem gleichen Geschlecht - helfen, ein positives Verhältnis zum Körper zu entwickeln." (Dipl. Soz. Päd. Dorothea Hüsson, Kinder- und Jugendlichentherapeutin bei Wildwasser)

Entsprechend hatten rund 80% in ihrer Kindheit sexuelle Kontakte in verschiedensten Formen und Intensitäten, rund 10% hatten auch Geschlechtsverkehr.

"Zwischen zehn und dreizehn Jahren verwandelt sich diese erste Neugierde in die Sehnsucht, selbst Geborgenheit und auch [erwachsene] Sexualität mit jemand anderem zu erleben. (...) Auch wenn Jugendliche manchmal spürbar zwischen Erwachsensein und Kindsein hin und her pendeln, sind sie in ihrer Sexualität und in ihren Bedürfnissen nach Beziehung als Erwachsene zu sehen. Das Aufkeimen erwachsener sexueller Gefühle im Alter von etwa 12 Jahren macht einen Teil in ihrem Erleben bereits erwachsen. (...) Dem Gesetzgeber ist es nicht ein Anliegen, Sex unter einem bestimmten Alter zu verbieten, sondern sicherzustellen, dass besonders junge Leute davor geschützt sind, von älteren Personen sexuell ausgenutzt zu werden." (DSA Bettina Weidinger, Sozialarbeiterin, Sexualpädagogin und Sexualtherapeutin - Pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik)

Fazit:

Und wie würdet ihr verhindetrn wollen, dass das Kind bereits vorher Sex hat?

Überhaupt nicht. Dazu besteht kein Anlass.

Sie wurden aufgeklärt, es wurden Regeln mit auf den Weg gegeben ("Niemand darf etwas machen, was der andere nicht möchte!") und bei mutmaßlichem Bedarf hatte man Zugriff auf Verhütungsmittel.

Getreu dem Motto: "Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)