Seit ihrer frühen Kindheit ist unsere Userin Lavendelmond sehr tierlieb gewesen. Und diese enge Beziehung zu Tieren beeinflusste auch ihre Berufswahl, denn derzeit befindet sich die in der Schweiz lebende Spanierin im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Tiermedizinischen Praxisassistentin. Was sie dabei täglich erlebt, wie es ist, so eng mit Tieren zusammenzuarbeiten, und ob sie damit in jungen Jahren schon ihren Traumjob gefunden hat, darüber stand sie im Blickwechsel, dem Ask Me Anything-Format von gutefrage, Rede und Antwort. Am Mittwoch, den 18. Dezember, beantwortete sie Deine Fragen zur ihrem Berufserfahrungen.
Mit dem gutefrage-Blickwechsel wollen wir die Möglichkeit für Begegnungen mit interessanten Menschen schaffen. Über den direkten Austausch soll so mehr Verständnis für die Sichtweisen des Anderen erreicht werden.
Denn hinter jeder Antwort auf gutefrage steckt ein Mensch mit einer spannenden Geschichte. Diesen Menschen kannst Du beim gutefrage-Blickwechsel begegnen und dabei versuchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denn genau das meint die doppelte Bedeutung des Wortes "Blickwechsel":
Der Blickwechsel findet am Mittwoch, den 18. Dezember von 17:30 bis 19:30 Uhr statt. Unsere Nutzerin Lavendelmond beantwortete zwei Stunden lang Fragen zu den Erlebnissen und Erfahrungen, die sie im Rahmen ihrer Ausbildung zur Tiermedizinischen Praxisassistentin, die sie in der Schweiz absolviert, bisher machen konnte. Sowohl Fragen zum Berufsbild und den Voraussetzungen, die man dafür mitbringen sollte, als auch Fragen zu den Interaktion mit den Tieren, die Lavendelmond täglich erlebt, sind erlaubt.
Hallo, mein Name ist Sofía. Ich bin noch 17 und in der TPA Ausbildung. Doch was ist überhaupt eine TPA und was macht man da genau? Ich erkläre es euch gerne, aber erstmal was zu mir:
Schon seit ich denken kann liebe ich Tiere über alles, vor allem Hunde und Katzen. Meine Familie hatte schon mal einen Hund, nur leider mussten wir ihn in unserem Heimatland zurücklassen als wir in die Schweiz gezogen sind. Das hat alle natürlich sehr traurig gemacht, denn Haustiere sind für uns vollwertige Familienmitglieder. In unserer Wohnung sind Haustiere leider verboten, sonst hätten wir unseren Hund natürlich mitgenommen
Als wir in die Schweiz zogen, da war ich noch 7, meldeten mich meine Eltern in eine Tiergruppe in einer Freizeitanlage mit Tieren an. Diese findet jeweils am Samstagvormittag statt und da mistet man Ställe aus, füttert die Tiere, trainiert und reitet sie. Es gibt Hasen, Ponys, Esel, Ziegen, diverse Vögel und Hühner. Und dazu noch die Hunde der Mitarbeiter, die wir auch pflegen dürfen.
Ihr fragt euch bestimmt, ob ich immer noch dorthin gehe? Natürlich kann ich nicht so oft wie früher, aber trotzdem gehe ich aushelfen, wenn ich Zeit finde.
Irgendwann beendete ich die Sekundarstufe und tatsächlich wusste ich schon lange, was ich später werden will - und zwar etwas mit Tieren. Ich wollte TPA werden und wenn ich keine Lehrstelle gefunden hätte, wäre ich Tierpflegerin geworden. Meine Lehrer wollten mir irgendwas von einem Plan C einreden, doch ich wollte nur eins von diesen Berufen und sonst nichts. Außerdem wusste ich, dass ich es irgendwann schaffen würde. Nur leider fand ich nichts für direkt nach der Sekundarstufe, weshalb ich das 10. Schuljahr machen musste.
Nie habe ich Schule wirklich gemocht und deshalb fand ich nach kurzem Suchen tatsächlich ein einjähriges Tierpflegerpraktikum, das ich mit der Schule verbinden konnte.
Es gefiel mir sehr und ich lernte auch viel hilfreiches, doch das zeigte mir, dass ich lieber TPA werden wollte. Also suchte ich ohne Ende nach einer Lehrstelle, schickte viele Schreiben pro Tag. Langsam fanden die aus meiner Klasse eine Lehrstelle und da wurde ich verzweifelt und schrieb sogar Tierarztpraxen an die nirgendwo Stelle ausgeschrieben hatten. Nach all meinen Bemühungen fand ich endlich eine Lehrstelle. Ich war so erleichtert, das könnt Ihr mir glauben.
Also fing ich im August 2023 die Lehre als Tiermedizinische Praxisassistentin an. Jetzt bin ich mitten in der dreijährigen Ausbildung. Sie gefällt mir sehr trotz der langen Arbeitszeiten und dem komplizierten Stoff zum Lernen.
Nicht nur der Beruf, sondern auch die Praxis und das Team muss passen, denn ohne eins von diesen könnte es zur Hölle werden und es gibt tatsächlich viele aus meiner Schule, die die Lehre wegen einem von diesen Ursachen abgebrochen haben, obwohl der Beruf doch sehr passend war.
Ich werde die Lehre abschließen, so schwer es auch sein mag, denn mit dem Tierarzt zu arbeiten war schon immer mein Traum. Und noch mehr, so vielen Tieren wie möglich helfen zu können.
Als TPA ist man für vieles zuständig. Man hilft in den Sprechstunden mit, betreut stationäre Tiere vor, während, nach einem Eingriff und auch sonst aus anderen Gründen. Man muss das Telefon abnehmen und sonstige Anrufe erledigen. Man macht Untersuchungen im Labor, schreibt Termine ein, beratet Kunden und noch vieles mehr.
Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht was ich in der Zukunft machen will, denn TPA allein will ich nicht. Vielleicht eine Kombination aus Tiere heilen und pflegen. Wer weiß, vielleicht sogar Tieren auf der Straße helfen...
So, das wars von meiner Seite. Ich freue mich auf eure interessanten Fragen und noch mehr, euch mit meinen Antworten helfen zu können!
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