Meine Mutter hat kürzlich ein Schreiben vom Bundesamt für Statistik zur Vorbereitung des Zensus 2022 bekommen, welches ich in der Art und Weise der Aufmachung als Frechheit bezeichne.
Wie selbstverständlich geht man dort davon aus, dass auch ältere Menschen alle über Internet und die notwendigen Kenntnisse darüber verfügen.
Man soll sich unter einer Webadresse einloggen und dann den Fragebogen ausfüllen.
Was aber, wenn man kein Internet hat oder sich damit nicht auskennt?
Mit keinem Satz wird erklärt, was dann zu tun ist oder ob man sich das Formular auch in Papierform schicken lassen kann.
Stattdessen wird einem eine (relativ knappe) Frist bis zum 30.09.2021 gesetzt und in einem Beiblatt auch gleich darauf hingewiesen, dass verweigerte, verspätete oder falsche Angaben zu einer Geldstrafe führen können.
Abgesehen davon war meine Mutter auch beim Zensus 2011 schon dabei und ich dachte, man wird da nur durch Zufall ausgewählt.
Ist es also "Zufall", dass sie jetzt schon wieder dabei ist und was soll sie nun machen, wenn sie sich damit nicht auskennt?
Und bitte keine Antworten wie "Dann mach halt du das für sie".
Darum geht´s nicht, sondern ums Prinzip, denn nicht alle Leute haben jemanden, der ihnen dabei helfen kann.