Ich traue mich fast nie auf Menschen zuzugehen (egal aus welchem Grund) und sie anzusprechen, obwohl da eigentlich fast nichts dran. Es fühlt sich irgendwie so an, als hätte ich, warum auch immer, Angst mich vor den Menschen zu blamieren, obwohl die meisten Konversationen, die ich mit fremden Menschen führe, eigentlich komplett normal verlaufen. Mit meinen Freunden oder Bekannten kann ich z.B. ganz normal kommunizieren als wäre nichts, aber wenn ich dann mit einem fremden Menschen reden muss, dann geht mir die Pumpe richtig hoch und teilweise verlerne ich auch das Sprechen.
Das geht so weit, das ich mich nicht mal traue seit Wochen telefonisch bei einer Praxis anzurufen um mir einen einfachen Termin zu nehmen, obwohl das eigentlich so einfach und das Prozedere auch immer der Selbe ist. Oder ich hab z.B. damals auch einen einfachen Anruf bei meinem Anbieter wochenlang aufgeschoben und letztendlich die Kündigung sogar per Brief verschickt, nur um nicht mit dieser Person reden zu müssen.
Vom Studium will ich erst gar nicht anfangen, ich komme eigentlich mit den meisten Leuten zurecht und hab auch einige Freunde dort gewonnen, aber wenn ich z.B. mit einem Prof. reden muss, dann lass ich das lieber und mache etwas falsch. Mir ist aufgefallen, das ich bei normalen alltäglichen Konversationen auch schon meinen Struggle habe, aber dennoch relativ gut abschneide. Sobald etwas aber fachspezifisch wird, ich angst davor habe mich vor den Menschen zu blamieren. Hab irgendwie das Gefühl das andere Menschen eine Erwartungshaltung von mir hätten und ich dem nicht gerecht käme, daher kommen vermutlich auch die Ängste, denn ich halte viel davon, wie ich bei anderen Menschen ankomme. Selbst bei kleinlichen Situationen, wie jemanden auf der Straße zu helfen oder einfache Konversationen, die ich mit anderen, fremden Menschen führe. Die bleiben mir einfach noch Wochenlang im Gedächtnis.
Liegt das alles vllt. daran, das ich dumm bin oder so? Ich meine ich war schon immer so "komisch" auch in meiner Kindheit (bin mittlerweile 21), ich hab zwar meine festen Freunde, mit denen ich auch relativ regelmäßig etwas unternehme und jederzeit unternehmen kann, aber trotzdem die größte Zeit meiner Freizeit lieber alleine und zuhause verbringe und auch zuhause mit niemanden chatte oder mich unterhalte, sondern einfach alleine Lebe. Lerne, Zocke, Koche, Unterhalte und so weiter. Das heißt ich hab zwar unter Garantie nicht das beste soziale Leben, aber ich hab ein Sozialleben.
Und ich mach mir Gedanken darüber, viele Gedanken wie unter anderem jetzt auch. Vor allem weil ich mich gerade im Studium befinde und diese Probleme auch dort erlebe, fast wöchentlich und mich Frage wie es in Zukunft aussehen wird, wenn ich mal eine Arbeit suchen muss. Telefonisch für jede Bewerbung einen Anruf tätigen muss, mich in einer Firma vorstellen muss vor mehreren Leuten, Smalltalk führen muss, das würde ich vermutlich gar nicht packen, wenn ich schon in solchen kleinlichen Situationen wie oben beschrieben nicht den Mut zusammenbekomme.