Hallo,
einen Aspekt, der in den anderen Beiträgen fehlt, möchte ich noch ergänzen: Für Nietzsche ist "Gott" wesentlich auch eine (projizierte) Autorität, die von den Menschen Moral einfordert und zwar in der Form von Unterwerfung und Demütigung gegenüber dieser moralischen Autorität.
Diese Moral würde den Menschen bewusst klein halten, entmündigen und in seiner Entfaltung wesentlich behindern. Dieser mit "Gott" verbundenen, na sagen wir Duckmäuser-Moral widerspricht er vehement und plädiert für ein geradezu ungezügeltes Ausleben der eignenen Potenziale, der ungebremsten Ausübung von Macht, er nennt es den "Übermenschen" - wer das realisiert, "tötet Gott".
Dahinter steht also nicht sie Frage, ob Gott existiert, sondern ob dieses
"Gott" genannte Moral-Prinzip noch Gültigkeit beanspruchen kann. Dem widerspricht Nietzsche entschieden und bringt es sprachlich (recht genial) auf die Spitze: "Gott ist tot", oder wie er es noch genauer formuliert hat: "Wir haben ihn getötet."
Gute kurze Infos auch hier:
http://www.focus.de/wissen/mensch/philosophie/philosophie/friedrich-nietzsche_aid_6042.html