Naja es gibt hier diverse Dinge die beleuchtet werden können, aber ich denke es geht sich klar um die Rollen die jeder Mensch in einem bestimmten Umfeld annimmt.
Wir haben natürlich verschiedene Personenkreise in denen wir interagieren und mit anderen Menschen kommunizieren und dadurch nehmen wir in jedem Kreise eine andere Rolle an.
Wir haben natürlich den Kreis der Familie. Hier nimmt man eine oder mehrere dieser Rollen ein:
- Elternteil
- (Geschwister-)Kind
- Onkel oder Tante
- Großelternteil
- Cousin oder Cousine
- etc.
Nehmen wir dann zum Beispiel den Kreis der Arbeit hinzu kann abhängig davon was wir machen (noch Schule oder Arbeitsplatz) eine andere Rolle bei rumkommen. Gehen wir von dem Arbeitsplatz aus wo ein Einkommen bei rumkommt geht man von zwei Obergruppen aus:
- Arbeitnehmer
- Arbeitgeber
Natürlich kann man noch Kollegen und Kunden hier mit einbeziehen, wie auch andere Rollen, aber das ist gerade nicht richtig.
Nehmen wir die Schule so haben wir als Obergruppen:
- Lehrer
- Schüler
Auch hier gibt es diverse andere Rollen aber belassen wir es hierbei.
Dann haben wir natürlich noch unseren Freundeskreis. Hier nehmen wir abhängig davon mit wem wir interagieren eine andere Rolle ein:
- Der Kummerkasten
- Der Spaßvogel
- Der Ernsthafte
- Der Verpeilte
- der immer den neusten Klatsch und Tratsch hat
- Der Freundliche
- der Fiese
- etc.
Beleuchten wir nun all diese Gruppen (sowie jede andere Gruppe die hier mit hinzukommen kann) und die darin befindlichen Rollen wird deutlich dass man diverse Rollen einnimmt. Und mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit ändern wir unser Verhalten anhand unser bestimmten Gruppe. Genau das ist denke ich auch das was die Frage klarstellen will.
Spielen wir eigentlich alle nur Theater (Philosophie)?
Man könnte sagen ja, denn der Mensch passt sich an die Gegebenheiten der Natur oder auch Kultur an.
Da ich Philosophie als Leistungskurs hatte haben wir natürlich auch Arnold Gehlen durchgenommen mit seiner These, dass die Kultur entstanden ist als Kompensation der mangelnden Natur des Menschen. Ich weiß nicht ob dir das so was sagt, aber ich würde es hier gerne anführen, weil es einfach enorm gut passt.
Arnold Gehlen sagt in seiner Theorie aus, dass Menschen „Mängelwesen“ sind, weil wir unspezialisiert sind. Tiere haben im Vergleich zu uns Instinkte und Anpassungen an die Natur, die es ihnen ermöglichen in der freien Natur zu überleben.
Betrachten wir hierzu den Menschen ist der Mensch nicht überlebensfähig, da er keine so gut ausgeprägten Instinkte wie ein Tier besitzt was ihm das überleben und der freien Natur beinahe unmöglich macht. Der Mensch ist also mittellos. Daher sagt Gehlen, dass wir Kultur brauchen um als Mängelwesen in der Natur überleben zu können.
Was bedeutet das nun? Was sagt eigentlich hier Kultur aus? Mit Kultur meint Gehlen die Gesellschaft und alles was damit nach sich kommt. Mit der Gesellschaft können wir unsere Instinktlosigkeit ausgleichen und sind eher überlebensfähig. Mit den Gesetzen und Regeln können wir unsere Machtlosigkeit ausbügeln und unser Umfeld steuern und somit Geborgenheit und Schutz erhalten.
Doch warum führe ich das nun an? Nun weil Kultur aufzeigt wie der Mensch sich verstellt - alles sein kann - um eben diesen Schutz und dieses Gefühl der Kontrolle beizubehalten. Ohne Kultur sind wir unspezialisiert und mit Kultur können wir uns anpassen (wie Tiere durch ihre Instinkte an die Natur). Wir passen uns also durch Kultur an unser Umfeld an und somit an unsere Mitmenschen. Da der Mensch aber keine Spezialisierung wie ein Tier vorzuliegen haben scheint gelingt es ihm in jeder Gruppe eine neue Rolle annehmen zu können. Dadurch können wir uns in jeder Gruppe neu anpassen und ein anderes Verhalten an den Tag legen, was aufzeigt dass der Mensch eine Art „Theater“ spielt.
Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber ich hoffe ich konnte dies dennoch gut veranschaulichen.