Bevor ich deine Frage beantworte, möchte ich dir den biografischen Roman "Der Tod ist mein Beruf", vom französischen Schriftsteller Robert Merle empfehlen. Protagonist und Ich-Erzähler ist der spätere Lagerkommandant von Auschwitz. Es beginnt mit seiner Jugend und endet mit seiner Verurteilung zum Tode. Es zeigt sehr gut, wie ein tierlebender Familienmensch gleichzeitig ein menschenhassender Soldat sein kann.
Aber um deine Frage zu beantworten:
Viele nationalsozialistischen Führungspersonen waren keine kaltblütigen Killer. Diese fand man eher in den niedrigeren Rängen der SS, SA und Wehrmacht. Eher waren sie fanatisch überzeugt, Deutschland wieder aufzubauen, zu einer Weltmacht zu machen. Deutschland hatte den ersten Weltkrieg verloren und bekam von den Entente-Mächten (Frankreich, GB, USA) die alleinige Kriegsschuld zugesprochen (Blödsinn). Die Deutschen wollten diese Tatsache nicht wahrhaben, weil man ihnen erzählt hatte, die Deutschen würden gewinnen. Man schob die Schuld auf interne Saboteure, die Deutschland die Niederlage gebracht hätten (Stichwort Dolchstoß-Legende).
Hitler war ein einfacher Soldat im ersten Weltkrieg, der sich von Seiten der Welt ungerecht behandelt fühlte und Deutschland zur Weltmacht aufbauen wollte. Sein Fanatismus entstand vor, während und nach dem Krieg.
Göring war ein Fliegerass im ersten Weltkrieg gewesen, verabscheute die Weimarer Republik und schloss sich der NSDAP an, um Deutschland ebenfalls wieder zur "großen Weltmacht" aufzubauen. Es gibt viele Aufzeichnungen von Göring, wie er mit Tieren und Kindern spielt (gleiches bei Hitler).
Goebbels wollte im ersten Weltkrieg kämpfen, doch wurde wegen seines Klumpfußes nicht an die Front zugelassen. Nach einem Studium der Germanistik mit Doktortitel bekam er keinen Job und gab den jüdischen Verlegern die Schuld. Ihn drängte es nach medialer Macht und Einfluss. Es war ein Narzisst durch und durch, betrug seine Frau war steht auf noch mehr Macht und Einfluss aus.
Die meisten Köpfe des nationalsozialistischen Mörderapparates waren fanatische Ideologen und Nationalisten, die, von der Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg, sich gedemütigt fühlten, Rache am Westen und den Juden und allen Untermenschen nehmen wollten, um Deutschland wieder zur großen Weltmacht aufzubauen. Sie waren überzeugt, das "Gute" für ihr Land zu tun und wenn dies millionenweiser Völkermord sei. Auf der anderen Seite hatten sie Geliebte, Frau, Kinder, waren liebende Familienmenschen und Tierliebhaber (Hitler war strenger Vegetarier und man erarbeitete sogar optimal tierfreundliche Mittel zur Transportation jener Tiere).