Dann gibt es neben der Sprache auch noch Weiteres. Zum Beispiel solltest Du keinem Muslim die linke Hand reichen oder etwas in Deiner linken Hand reichen, etwa Geld oder irgendeinen Gegenstand. Oder mit der linken hand etwas zu essen zu Dir nehmen. Denn dass die linke Hand als die schmutzige Hand gilt, hat einen klaren Bezug zum Alltags"geschäft". Die Hand bei der Begrüßung zur Brust zu führen, ist eine sehr poetische Geste, die Du Dir sicherlich schnell abgucken und selber praktizieren wirst. Die Schuhe ziehst Du aus, bevor Du bei einem Araber ins Zimmer, die Wohnung oder das Haus gehst. Wenn Du eine Frau bist, dann sei darauf gefasst, dass Du eventuell nicht mit Handschlag begrüßt wist, dass man Dich nicht einlädt bei den Männern zu sitzen, sondern Dich in einen anderen Raum führt, wo nur Frauen und Kinder sind. Nicht alle Muslime und Araber praktizieren die Geschlechtertrennung so streng, ich habe es aber bei einer Saudi-Familie einmal erfahren. Also: Im Zweifelsfall sei nicht Du diejenige, die dem Mann die Hand gibt. Es könnte sein, dass er nicht sofort erkennt, dass Du eine Frau bist, und das könnte ihn und Dich in eine peinliche Situation bringen. Die Sitten und Sprache sind aber recht verschieden in den arabischen Ländern. In Marokko ist vieles im gegenseitigen Umgang viel lockerer. Und die Sprache ist dort recht anders. Hm, noch mehr fällt mir da ein... vor Älteren raucht man nicht und man trinkt vor ihnen auch keinen Alkohol. Man wohnt nicht unverheiratet zusammen. Man nimmt auch nicht unverheiratet ein gemeinsames Zimmer im Hotel - darüberhinaus bekommt man es wohl auch gar nicht.

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Italienisch hat mit dem Passato Remoto einen ungewöhnlichen Tempus, aber was soll's?! Die italienische Orthographie ist eine der leichtesten der Welt, die französische eine der schwersten der Welt. Ich würde daher sagen, Italienisch ist leichter als Französisch. Ind er Grammatik nehmen die sich eigentlich nichts. Spanisch kann ich nicht, also keine Ahnung.

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Sehr weit in Ostafrika verbreitet ist das Swahili als Verkehrssprache. In Westafrika das Hausa. Darum sind dies die am häufigsten in europäischen Universitäten studierten afrikanischen Sprachen. Arabisch könnte man auch dazu zählen, da es eine afroasiatische Sprache ist.

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Auf der ganzen Welt gibt es etwa 2-3 tausend Sprachen. Natürlich fallen viele davon auf Afrika. In Afrika gibt es das Gebiet mit der zweitgrößten Sprachendichte der Welt (die größte Sprachendichte findet man in Papua-Neuguinea): in Zentralnigeria. Auf relativ kleinem Raum treffen dort etwa 400 Sprachen aufeinander. Grund: Wahrscheinlich die früheren Sklavenfängerzüge sowohl von Süden als auch von Norden her. In Zentralnigeria lieferte das Jos-Plateau eine natürliche Zufluchtstätte. Mehrere große Sprachengruppen finden sich in Afrika: Afro-Asiatisch (worunter z.B. auch Arabisch fällt), Niger-Kongo (worunter die Bantusprachen fallen), Nilo-Saharanisch und tatsächlich als Weltausnahme die recht kleine, aber bemerkenswerte Gruppe der Khoisan-Sprachen im südlichen Afrika. Bemerkenswert sind sie wegen der Klicklaute, die es nirgend sonst auf der Welt gibt (außer - man weiß nicht warum - bei den Hadza in Ostafrika, sehr weit entfernt von den Khoisansprachen). Einige der Nachbarsprachen haben das Phänomen der Klicklaute aufgenommen, ohne dabei zu Khoisansprachen zu werden. Zulu und Xhosa beispielsweise (diese sind Bantusprachen). All diese Sprachen und Sprachgruppen haben ihre eigenen Merkmale, so stechen etwa die Nilo-Saharanischen Sprachen z.B. durch sehr komplexe Plurale hervor. Unter den Niger-Kongo-Sprachen fallen die Bantusprachen auf, die sich geographisch auf ein sehr großes Gebiet - von Zentralafrika bis Ostafrika bis an die Südspitze Afrikas - erstrecken. Sie sind so stark miteinander verwandt wie bei uns die germanischen Sprachen (Niger-Kongo ist im Verhältnis vergleichbar mit der großen Gruppe der Indogermansichen Sprachen). In Afrika gibt es viele Tonsprachen, manche Tonsysteme sind mehr, andere weniger komplex. Viele Bantusprachen sind Tonsprachen. Ein anderes Merkmal bei Bantusprachen ist eine Grammatikstruktur, die dem Lateinischen recht ähnlich ist. In afrikansichen Sprachen findet man viele Überraschungen für den bisher nur an europäischen Sprachen geschulten Geist. Daher kann es oft recht lange dauern, bis man als Europäer solch eine ganz anders organisierte Grammatik und so ganz anders im Mund fabrizierte Laute beherrscht. Kurz: Afrikanische Sprachen sind der Hammer :)

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Warum sprechen wir verschiedene Sprachen, warum kleiden wir uns verschieden, warum haben wir nicht alle dieselben Sitten und Gebräuche, kurz: Warum unterscheiden wir uns voneinander? Könnten wir nicht alle wie die Ameisen sein?

Ok, auch bei Ameisen gibt es Unterschiede zwischen ARbeiterinnen und Königinnen etc., aber bei Tieren ist innerhalb einer Art alles Verhalten recht gleich. - Nein, stimmt nicht wirklich, bei Affen und Elefanten und Delphinen und bei Krähen z.B. sind individuelle Merkmale zu beobachten. Und kulturelle Merkmale, die innerhalb einer Gruppe weitervermittelt werden.

Der Mensch ist nicht das einzige Lebewesen, das sich als Individuum durchs Leben schlägt und Kulturträger ist, also auf doppelte Weise den Unterschied feiert. Das hat sicherlich evolutionäre Vorteile, denn die Umwelt ist auch nicht immer gleich und Gene bzw. Bevölkerungen haben größere Überlebenschancen, wenn die Individuen unterschiedliche Merkmale ausbilden, die in dieser oder jener Umweltsituation eine besonders gelungene Anpassung bedeuten. Mutation ist eine dritte Art neue Wege zur Anpassung zu eröffnen. Aber eben nicht die einzige.

Unterschiedliche Sprachen bedeuten jetzt allerdings nicht unbedingt einen Evolutionsvorteil. Beim Menschen ist halt manches anders, gerade zu übertrieben ist seine Individualität. Naja, in der Natur gibts noch manches andere Übertriebene. Die Natur schlägt über die Stränge, das gehört zum Prinzip dazu.

Seien wir dankbar :) - Und vielen Dank für Deine Frage, ich finde das eine ausgesprochen gute Frage, über die ich gern mal nachgedacht habe! (Egal was die gutefrage-Polizei dazu sagt, die schlägt halt auch manchmal über die Stränge, wie es halt Menschenart ist ;) )

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Auf Hausa heißt Löwe: Zaki (mit weichem z wie in Englisch und Betonung auf erster Silbe)

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Ich frage mich, ob all die, die hier geantwortet haben, das sei hochgradig unhöflich, eigentlich schonmal selbst in solch einer Situation waren - als "Täter". Das passiert nämlich sehr schnell. Vielleicht wissen die andern nicht, wie schlecht Du ihre Sprache sprichst, vielelicht denken sie tatsächlich, dass Du mehr verstehst als es der Fall ist. Vielleicht würde es ihnen umgekehrt nichts ausmachen, wenn zwei miteinander in einer fremden Sprache reden. Es gibt Menschen, die sind das tatsächlich gewohnt und stören sich nicht dran, weil sie wissen, dass es nicht im Geringsten gegen sie geht. Nun gut, das braucht schon eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Ich finde es trotz meiner Gegenrede sehr normal, dass es Dich stört. Ich würde an Deiner Stelle jene Sprache weiter lernen und bis dahin bitten, in Deiner Gegenwart doch lieber Deutsch zu sprechen, Du kämst Dir sonst so ausgeschlossen vor. Das müsste jeder verstehen können. Es mag dann noch eine Weile dauern, bis sie es verinnerlicht haben. Böse Absicht ist das deshalb aber nicht. Erinnere sie einfach mehrmals freundlich. Bis Dir der Kragen platzt, dann gibts halt ein Donnerwetter und spätestens dann verstehen sie es - hoffentlich.

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"betrunken" war ja schon vergeben ;) Da macht manches Wort im Handumdrehen eine Blitzkarriere und wird allgemein anerkannt, muss dann in den Duden rein, zum Beispiel "Handy". Umgekehrt funktioniert es nicht - der Duden schreibt einen Wettbewerb für die Erfindung eines Wortes aus, ein hübsches Wort wird gefunden, "sitt" eben. Interessiert aber das deutsche Volk nicht, wird darum auch nicht in den Duden aufgenommen. Das sagt uns, dass Sprache was Lebendiges ist und kein Produkt, für das man extensions hinzuerfinden kann. D.h. man kann, aber ob die Erfindung Resonanz bringt oder wie im Nichts verhallt (stell dich in die Mitte einer leeren großen Halle und rufe "sitt"), das hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Ein weiterer Beweis dafür, dass Sprache höchst lebendig ist: Sie weist eben überhaupt keine Lücken auf, sondern passt sich jeder Situation an, ist mal riesengroß, mal klitzeklein. Du kannst in jeder Muttersprache alles aus anderen Sprachen ausdrücken. Kann sein, dass Du mal alles mit einem Wort ausdrücken kannst, ein anderes Mal einen Roman schreiben musst. Aber Du wirst restlos alles mit Sprache umschreiben und umsprechen können.

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Es gibt kaum ein Volk, bei dem die Dialekte sich so sehr unterscheiden. Im großen sowjetischen Reich sprach man im fernen Kasachstan weitestgehend genauso Russisch wie in Moskau.

Die Hausa leben in Nordnigeria, Niger und in vielen Städten Westafrikas. Es gibt dialektale Unterschiede, aber die sind selbst für einen Ausländer wie mich, der nur einen der Dialekte gelernt hat, immer gut zu verstehen. Ein Hausa, der Bayrisch lernen würde, würde einen Ostfriesen dagegen keineswegs verstehen können.

Man darf die Dialektfrage nicht verwechseln mit der Nationalfrage. Ja, in Nigeria zum Beispiel leben unglaublich viele Völker und jedes spricht seine eigene Sprache. Doch das sind keine Dialekte, sondern eigenständige Sprachen aus verschiedenen Sprachfamilien! Nigeria hat die größte Sprachendichte nach Papua-Neuguinea (ca. 800 Sprachen!).

Im Grunde ist es oft unklar, wie man eine Sprache von der anderen unterscheiden soll, denn viele Sprachen sind miteinander verwandt. Deutsch und Holländisch zum Beispiel. Man sagt grob, es sind zwei verschiedene Sprachen, wenn der eine den andern nicht mehr verstehen kann.

Also sind Ostfriesisches Platt und Bayrisch zwei verschiedene Sprachen. Allerdings - wenn man von Nord nach Süd geht, dann ändern sich die Dialekte peu à peu, es ergibt ein Dialekt-Kontinuum und die direkt aneinandergrenzenden Dialekte sind einander verständlich. So ergibt sich ein Konglomerat von Dialekten, die insgesamt eine Sprache ergeben.

Wenn man von Deutschland nach Holland zu Fuß geht und in jedem Dorf sich das Platt anhört, merkt man, wie es in der Grenzgegend ein eben solches Kontinuum gibt. Demnach gehört Holländisch zum Konglomerat dazu... die Sprachgrenze legt in Europa eigentlich hauptsächlich die Staatsgrenze fest.

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