Jedes Wort mit dem Zweck der Verallgemeinerung von ganzen ethnischen Gruppen oder der gezielten Absicht zur abwertenden Stigmatisierung sind zu vermeiden.
Der Grund warum es so gut funktioniert und so schnell im Denken der Mehrheit angenommen werden kann, ist die natürliche Veranlagung der Menschen zur "negativen Integration". D. h. man definiert seine eigene Gruppenzugehörigkeit, indem man gezielt andere ausgrenzt. Davon abgesehen ist jede Form von Verallgemeinerung sehr bequem und reduziert einen hoch-komplexen Sachverhalten auf möglichst simple Ansichten.
Dafür gab es historisch bereits viele Beispiele.
Die antiken Griechen nannten alle Völker außerhalb ihrer Zivilisation zusammenfassend "Barbaren" mit einer bekannt negativen Konnotation. Später kopierten das die Römer und nannten alle Völker jenseits des Rheins, außerhalb ihres Einflussgebiets zusammenfassend "Germanen".
Gerade in Mitteleuropa entstanden sehr viele unterschiedliche Völker und Kulturen auf engem Raum, sodass der psychologische Effekt der "negativen Integration" noch stärker zum Tragen kam und spätestens nach der franz. Revolution mit Entstehen der Nationalismus-Ideologie an großer Bedeutung gewann.
Die systematische Ausgrenzung und Benachteiligung einer ethnischen Gruppe, bzw. der dunkelhäutigen aus Afrika welche selbst aus unterschiedlichen Ethnien abstammten, auf globaler Ebene durch die Verbreitung europäischer Kultur und Standards durch Kolonialismus und späterer Globalisierung ist allerdings beispiellos.
Es diente stärker als jemals zuvor der bewussten Dehumanisierung. Außerdem können sich dunkelhäutige Menschen nicht einfach "inkognito" in einer hellhäutigen Mehrheitsgesellschaft integrieren.
Sinti und Roma, Kurden, oder zeitweise auch Juden wurden beim Aufkommen des Nationalismus tendenziell abgelehnt, weil sie staatenlose Völker waren, die häufig Parallelgesellschaften gebildet haben. Sie hätten aber eher die Chance gehabt, sich in der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft zu integrieren und nicht aufzufallen, was dunkelhäutige nicht können.
Im Rahmen pädagogischer Bildungsmaßnahmen an Schulen wird es aber kein Problem sein, dass N-Wort auch auszusprechen, sofern sich dadurch niemand angegriffen fühlt. Das gilt bspw. auch für das Darstellen von verfassungsfeindlichen Symbolen, wenn es der Aufklärung und Bildung dient und solange man es kontextuell einordnet und kommentieren kann.