Ich bin in Berlin geboren & aufgewachsen und das genau zwischen Unter und Mittelschicht. Durch mein ständiges wandeln zwischen diesen zwei Welten konnte ich klar feststellen: wenn du in einem sicheren Umfeld groß wirst und man dich deswegen gut unterstützen kann, hast du dort Aufstiegschancen, aber sobald das nicht so ist, bleibst du dort wo du hergekommen bist. Wie oft habe ich mich mit meinen Freunden über unsere tollen Berufswünsche ausgetauscht. Am Ende ist so gut wie keiner wirklich dahin gekommen, wo er/sie hin wollte. Und dann ist Berlin so groß, dass es ein leichtes ist sein ganzes Leben nur im eigenen Statteil zu verbringen.
Hamburg ist ein echt hartes Pflaster, Obdachlosigkeit wurde nirgends so gut vor Augen geführt wie hier! Ich schätze dort ist Auf und Abstieg fast so schnell wie in Amerika. Die Diversität ist interessant, aber die Realität war irgendwie befremdlich.
Offenbach war ein echtes Erlebnis. Ich habe wirklich noch nie einen so großen Kulturschock gehabt wie dort. Alle 3 min brummt ein Flugzeug über deinen Kopf, sehr unterschiedliche & interessante Architektur, jede Ecke riecht völlig anders und als ich in Frankfurt ankam war deutlich: in Offenbach leben die Leute, die sich Frankfurt nicht leisten können.
Frankfurt war so sauber im Vergleich zu Offenbach, heftige Architektur und teuer ragte aus jeder Ecke. Einfach Wow.
Heute lebe ich in Leipzig und bin sehr zufrieden, jede Stadt hat ihre Vor- und Nachteile, aber hier finde ich alles was ich brauche: Diversität in allen Formen auf einer deutlich geringeren Fläche als Berlin. Ich kann problemlos quer durch die Stadt mit dem Rad und das in max. 30 min! In Berlin musst du für egal wie & welche Strecke min. 45 min einplanen. Da hab ich beim Weg heraussuchen schon keine Lust mehr rauszugehen.
Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen und kein Angriff auf jemandes Meinung oder Heimat. Ich wollte sie nur Teilen und wenn jemand noch etwas sinnvolles dazu beitragen kann ist sie/er gern dazu eingeladen. :)