Bitte kommentiere doch nicht, wenn du keine Ahnung hast. Solche Hunde sind die absolute Ausnahme - und wenn die Hunde so ängstlich sind, sind das 100% die Besitzer schuld da sie den Hund nicht korrekt sozialisiert haben.
Ich bin Hundetrainerin, ich glaube, dass ich schon so ein bisschen Ahnung habe. Und ja klar, nicht jeder Hund ist so. Und ich sehe eben auch die Hunde vermehrt, die irgendein Problem haben. Dennoch kann man das nicht mit "ist die Ausnahme" abtun. Einfach, weil Menschen das hier lesen, sich denken könnten, dass ihr Hund damit ja sicher nicht gemeint ist, schließlich ist das so selten, und dann ignorieren, dass der Hund vielleicht dennoch gestresst ist. Ich finde, man darf nicht so tun, als gäbe es das Problem nicht. Das gibt es. Zu oft.
Und nein, es sind nicht immer zu hundert Prozent die Besitzer Schuld. Mal abgesehen davon, dass Hunde, egal in welchem Alter sie zum Besitzer kommen, schon vorherige Erfahrungen gemacht haben, hat immer auch die Genetik Einfluss auf Verhalten. Ein Hund, der grundsätzlicher schlecht mit Stress umgehen kann, was Teils genetisch ist, wird auch bei Geräuschen eher Probleme haben, weil er den dadurch ausgelösten, vielleicht eher milden Stress, nicht richtig verarbeiten kann und so mehr davon beeinflusst wird. Und klar, Sozialisierung ist wichtig, und Geräuschempfindlichkeiten entstehen oft dann, wenn der Hund eben nicht auf Geräusche habituiert wurde. Aber nur weil es oft menschliche Fehler sind, die dazu führen, heißt das doch noch lange nicht, dass man diese Hunde als "die Ausnahme" abtun kann. Ist ja nicht deren Schuld. Es ist doch gerade erstmal egal, wie diese Empfindlichkeit entstanden ist. Wenn sie da ist, dann ist sie da, und dann muss ich daran arbeiten.
Quelle? Du scheinst wirklich nicht sehr Informiert zu sein. Hunde haben "selektives hören" die können die Geräuschkulisse um sich rum ganz ausblenden.
Selektives Hören haben wir auch. Und dennoch sind wir geräuschempfindlich, zumindest einige von uns. Selektiv bedeutet ja eher, dass man wichtig von unwichtig trennen kann, ganz automatisch, und deshalb unwichtig "runterdreht" oder gar nicht bewusst wahrnimmt. Aber wenn eben viele "wichtige" Geräusche auf einen einprasseln, oder das selektieren nicht ganz so super funktioniert, und mann dann noch bedenkt, dass Hunde nicht nur besser hören können, als wir, sondern auch mehr hören, als wir, dann kann das trotzdem zu Stress und einer sensorischen "Überladung" kommen.
Nach deiner Theorie dürften diese Hunde dann garnicht raus weil sie alles stresst. Das sind Hunde und keine Puppen! Du vermenschlichst gerade extrem. Einen Hund in Watte zu packen bringt nichts, absolut garnichts. Den muss man, wie bereits geschrieben, korrekt sozialisieren. Die meisten Hunde wollen von sich aus die Welt sehen.
Ein Hund, der gestresst ist, sobald er draußen ist, wie die Welt nicht von sich aus sehen. Der will doch nichts sehen, vor dem er Angst hat. Und diesen Hund würde ich auch nicht einfach so mit rausnehmen. Wenn man Hunde mit den Reizen überflutet, vor denen sie Angst haben, dann macht man es im Idealfall nicht besser, im weniger idealen Fall oft aber schlimmer. Sie verbinden was schlechtes mit dem Reiz. Der Reiz erscheint. Sie bekommen Angst. Der Reiz hatte also eine negative Konsequenz: Angst. Auch wenn für uns nichts schlimmes passiert ist, reicht diese Angst aus, um die bereits herrschende Angst zu festigen. Und wenn es dann immer stärker wird, und der Hund das Gefühl hat, null Kontrolle zu haben, weil er ja nicht wieder rein darf, dann wird es schlimmer. Weil Kontrollverlust das Gegenteil von Selbstbewusstsein vermittelt. Das hat nichts mit in Watte packen zu tun. Das macht man in der menschlichen Verhaltenstherapie genauso wenig, wie mit Hunden. Das ist keine Vermenschlichung. Hunde und Menschen haben eben beide ähnliche Teile des "Säugetier-Gehirns". Und dieses Gehirn befähigt uns, Angst zu haben. Das funktioniert bei Hunden nicht viel anders als bei Menschen, und vielen, vielen anderen Säugetieren eben auch. Man macht das ganz langsam, schrittweise, so dass der Hund lernt, dass er sich in der Anwesenheit des Reizes, am Anfang ganz abgeschwächt, auch gut und in Kontrolle fühlen kann. Überflutet man den Hund, dann kann es schnell mal zu Shutdown kommen.
Und ja, die Sozialisation ist wichtig, aber wenn ich Hunde sehe, bei denen die Phase schon vorbei ist, dann kann ich noch so sehr drauf beharren, dass es ein menschlicher Fehler oder Unwissen war. Dem Hund geht es dadurch nicht besser. Ich muss mit dem Arbeiten, was ich im Moment habe. Wenn ich da einen fünfjährigen Hund habe, der Angst vor allem und jedem habe, dann ja, kann ich ihn resozialisieren. Aber auch ganz langsam und behutsam. Das, was manche als Watte empfinden würden. Aber ich kann nicht ankommen und sagen "tja, Sozialisierung verpatzt, deswegen kann ich die Geräuschempfindlichkeit leider nicht ernst nehmen".
Meinen Kommentar hast du wohl nichtmal richtig gelesen. Ich schrieb nur etwas von Restaurants, nie was von Shisha Bars.
Ja, aber der Fragesteller hatte diese erwähnt, also habe ich das noch angehängt. War nicht gegen dich gerichtet, das war eher eine Information an den Fragesteller, der ja sicher auch mitliest. Ich habe jetzt nicht die Notwendigkeit gesehen, da eine zweite Nachricht draus zu machen. Sorry.