Zwangserkrankung und alleine?
Ich habe starke Zwangsgedanken und Ängste und mir wird immer zu verstehen gegeben, wie sehr ich nerve und falsch bin. Es tut mir einfach so weh zu sehen, dass alle mich ignorieren. Ich fühle, dass ich unerwünscht bin und nicht den Vorstellungen gewisser Personen entspreche, aber ich hab mir das nicht ausgesucht :( Ich habe einen einzigen und besten Freund gefunden, aber ich habe Angst ihn wieder anzuschreiben, dass es mir nicht gut geht....zu groß ist die Angst, dass er vlt irgendwann durch meiner Negativität die Freundschaft kündigt..ich will ihn einfach nicht verlieren, aber ich möchte so gern ihm erzählen was los ist. Aber ich will nicht andere Personen zur Last fallen. Ich werde mit Medikamenten vollgepumpt und mir wird erzählt wie schlecht meine Zukunft wird von sog. "professioneller Hilfe". Oft denke ich mir, dass man mit Leuten, die nicht Fachtrottel sind besser reden kann. Heute komm ich nicht aus meinem Zimmer, weil ich eine Blockade habe, wenn mein Vater da ist. Ich liege im Bett, obwohl ich nicht schlafen kann und meine Mutter hat auch besseres zu tun, anstatt bei mir im Zimmer zu reden. Heute hatte ich noch einen Albtraum, musste danach mich und mein ganzes Zimmer desinfizieren und mein Leben fühlt sich so sinnlos an
2 Antworten
Zunächst einmal: Du bist nicht allein. Ich habe auch Zwangsgedanken bzw eine Zwangsstörung. Ich stoße auch auf viel Ablehnung, da meine Zwänge Andere auf eine Geduldsprobe stellen. Wenn du Angst hast, dass du Andere in deinem Umfeld mit deiner Diagnose belasten könntest, frag sie doch einfach mal, ob sie sich in der Lage fühlen, dir zuzuhören. Manchmal hat man eben noch andere Sorgen und das solltest du akzeptieren. Deine Freunde sind zwar ideale Ansprechpersonen, aber niemals einen Psychologen-Ersatz. Ihre Aufgabe ist es nicht, dich zu therapieren. Dass du Therapeuten als "Fachtrottel" bezeichnest, finde ich allerdings echt respektlos von dir. Klar, es gibt auch schwarze Schafe, aber das Ziel eines Therapeuten ist eig immer, dem Patienten zur Besserung zu verhelfen. Und der Beruf ist unheimlich belastend, vergiss das nicht. Wenn du mit deinem jetzigen Psychotherapeuten unzufrieden bist, wechsle ihn.
Das was du beschreibst ist natürlich nicht schön und kann einen verletzen.
Ich kann dich total verstehen, dass du Angst hast deinen besten Freund anzuschreiben, weil du ihm nicht mit Negativität vergraulen willst.
Du sagst, du möchtest anderen Personen nicht zur Last fällen. Welche Personen außer deinen besten Freund, würden denn in Frage kommen, dich an zu vertrauen?
Ich würde dir Raten, deine Sorge deinem Freund zu schildern - auch wenn es schwer ist. Vll. kann sie er sie dir nehmen. Er ist wohl auch nicht ohne Grund dein bester Freund.
Bei welchen professionellen Leuten bist du denn? Psychotherapeut? Psychiater?
Wenn du das gefühl hast, du kannst mit deinem Therapeut oder Psychiater nicht reden, würde ich es erstmal ansprechen und sollte es danach nicht besser werden, würde ich ernsthaft in Betracht ziehen, zu wechseln - sonst hat die Therapie keinen Sinn. Ich find's nicht gut, dass dir von so einer Person sogar gesagt wird, dass du keine Zukunft hättest... Sie sollen dich ja nicht runterziehen sondern dir helfen!
Hast du denn deine Mutter auf dich aufmerksam gemachst? Dass du gerade ihre Hilfe brauchst?