„Zuflucht“ in Bekenntnis zu den drei Juwelen (Buddhismus)?

1 Antwort

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern

Im Normalfall beeinflussen die drei Geistesgifte (Aggression, Anhaftung, Unwissen) unser Leben und wir finden keinen Weg hinaus. Wir sind also quasi einem "Regen" von Einflüssen ausgesetzt, die Leiden verursachen.

Wenn wir dieser Symbolik folgen, ist der Buddhismus wie eine Art "Regenschirm" unter dem wir Zuflucht suchen und der uns dabei hilft, diesem Regen zu widerstehen - denn wir haben den Lehrer, seine Lehre und die Gemeinschaft, die uns unterstützen.

Außerdem drückt der Begriff "Zuflucht" unser Vertrauen aus (den Glauben an die Richtigkeit der Lehre), zeigt also den religiösen Aspekt des Buddhismus. Man "flieht" ja nur dorthin, wo man sicher ist. Es ist eben mehr als nur eine philosophische Idee

Es geht dabei aber nicht um "Weltflucht", also allen Anstrengungen des täglichen Lebens zu entgehen, indem wir uns von der Welt isolieren. Das ist ein Aspekt der teilweise missverstanden wird.

Mit der Zufluchtnahme nimmt man die fünf Grundgelübde (Panchasila) auf sich und bemüht sich, sein Leben nach der Lehre des Buddha und unter Einhaltung dieser Gelübde zu führen - um das Leiden für sich und andere Wesen zu verringern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist