Zu oft krank?
Hallo, ich befinde mich im dritten Ausbildungsjahr, und in der Vergangenheit habe ich mich mehrmals krankgemeldet, weil es mir psychisch nicht gut geht. Obwohl ich morgen zur Arbeit gehen möchte, spielt mein Kopf nicht mit – ich versuche es zwar, aber es gelingt mir einfach nicht. Meine Kollegen am Arbeitsplatz sprechen oft darüber, dass ich mich häufig krankmelde, und ich befürchte, sie könnten denken, dass ich lüge. Dabei können sie sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie schwer es für mich ist, mit diesen psychischen Problemen umzugehen. Bisher habe ich ihnen jedoch noch nichts darüber erzählt, dass es sich um psychische Probleme handelt.
Heute wollte ich zur Arbeit gehen, aber mein Kopf und mein Körper lassen es einfach nicht zu. Jetzt mache ich mir erneut Sorgen, was meine Kollegen wohl über mich denken werden. Jedes Mal, wenn ich daran denke, finde ich keine Ruhe.
Könnt ihr mir vielleicht Ratschläge geben oder mir helfen? Werde ich auch gefeuert?
danke!!
4 Antworten
Falls es sich um einen vorgeschobenen Grund handelt: Es ist wichtig die Ausbildung irgendwie fertig zu machen, insbesondere, wenn man sich bereits im 3. Lehrjahr befindet!
Falls es ein reales Problem ist: Häufige Krankheit berechtigt alleine nicht zur Kündigung. Es kann aber ein Problem werden, wenn man auffällig häufig nur 1 Tag krank ist, man häufig nur an Montagen und Freitagen krank ist oder aber die Prognose gestellt werden kann, dass die (wiederkehrende) Krankheit sich in absehbarer nicht bessern wird. Da reden wir dann aber von Ausfallzeiten jenseits von ca. 5-6 Wochen im Jahr.
Das deine Kollegen darüber lästern kann und muss dir egal sein. Du hast derzeit nur 2 Hauptinteressen: Ausbildung fertig bekommen irgendwie und hinterher ein vernünftiges Ausbildungszeugnis bekommen. Ob die Kollegen/Chefs dich für einen Simulanten etc. halten ist vollkommen egal.
Fang keinesfalls an über dein konkretes Krankheitsbild mit diesen Menschen zu sprechen. Es geht niemanden was an! Selbst wenn Sie nachfragen, lass dich da nicht unter Druck setzen. Mach der anderen Seite klar, dass man ihr verhalten als verwerflich ansehen kann:
"Ich weiß, dass man hier glaubt, dass ich dauernd blau mache. Ich höre und sehe ja, wie hier damit umgegangen wird und das ist enttäuschend. Welchen Grund gibt es zu glauben, dass ich blau mache und nicht wirklich krank bin? Weil andere seltener krank sind als ich? ich weise nur mal am Rande darauf hin, dass manche Menschen mit ihrer scheiß Gesundheit im vergleich zu anderen ein scheiß Pech haben können! Dieses Misstrauen, dass mir hier unverhohlen entgegengebracht wird, wird auf jedenfall nichts zu der Verbesserung meiner aktuellen gesundheitlichen Situation beitragen. Ich weiß es ist ärgerlich für alle Beteiligten aber ich habe da keinen Handlungsspielraum."
Guten Morgen
Haben sie sich schon Professionelle Hilfe geholt? Da eine Krankschreibung und gewisse Offenheit zu den Vorgesetzten schon ein Teil der Probleme abdeckt. Es ist nicht erkennbar für die Meisten das jemand Psychische Probleme hat. Deine Kollegen geht dies Definitiv nichts an aber eine gewisse Transparenz muss man zeugen entweder Offenheit je nach dem Wie sie die Kollegen einschätzen wie sie Reagieren würden? Dennoch ist es sicherlich ein Vorteil In Behandlung zu gehen und den Chef zu Informieren der natürlich auch nichts erzählen darf.
Ich hoffe ihnen geht es schnell besser
Klar hat das ganze 2 Seiten. Auf der einen Seite ist es dein eigenes mentales Wohlergehen um das es hier geht. Auf der anderen Seite sind die Kollegen die nicht wissen was los ist und die du mehr oder weniger im Stich lässt auf der Arbeit. Das bei deinen Kollegen ein gewisses Misstrauen entsteht und der Eindruck das du keine Lust hast kann man ihnen also absolut nicht verdenken!
Bist du denn schon in Therapie? Wenn nicht wäre es natürlich ratsam das in Erwägung zu ziehen! Rede auch mit deinem Chef darüber, ein vertrauliches 4 Augen Gespräch wäre da auch nicht schlecht, damit du ihm deine Situation schildern kannst und er im Bilde darüber ist was eigentlich los ist. Natürlich sollte das unter euch bleiben und er sollte den Kollegen nicht allzu viel preisgeben denn es geht sie wirklich nichts an!
Etwas Klarheit zu deiner Situation gegenüber deinem Chef ist aber wichtig. Ansonsten entsteht bei ihm ebenfalls der Eindruck das du lediglich ein Drückeberger bist. Er muss wissen wie lange er mit dir nicht rechnen kann, wegen der Therapie. Klärt das also zusammen ab und alles andere kommt dann.
Ich wünsche dir in dem Sinne alles gute.
Disclaimer: Falls irgendwas in meinem Kommentar falsch ist bitte korrigieren. Ich spreche hauptsächlich aus Erfahrung / was meine Berufsschule mir erzählt hat.
Wenn deine Probezeit vorbei ist, solltest du eigentlich nicht direkt gekündigt werden können (vorausgesetzt du bringst deinem Betrieb immer eine AUB). Sie könnten sich höchstens bei der Krankenkasse melden und einen Nachweis fordern dass du wirklich krank bist.
Aber du solltest aufpassen, bei zuviel Abwesenheiten kannst du von der Prüfung ausgeschlossen werden. Aber da kenne ich mich nicht genau aus und du solltest dich erkundigen.