Zu klassischem Konzert gehen?
In ein paar Monaten ist Daniil Trifonov in Köln mit Orchester. Die Stücke kenn ich bisher nicht und bin nur darauf aufmerksam geworden, weil ich die Transcendental Etüden von Liszt von ihm absolut "geil" gespielt fand (das ist pures Adrenalin haha). Ich wüsste halt nicht, ob meine Eltern (bin 18) mitkommen könnten (oder jemand anderes), weil sonst wär das vielleicht bisschen seltsam. Weiß halt nicht, ob sich das insgesamt "lohnt"
Wie sieht denn das Konzertprogramm insgesamt aus; welche Stücke werden alle gespielt an dem Abend?
George Gershwin
Cuban Overture
Klavierkonzert F-Dur
Sergej Rachmaninow
Sinfonische Tänze op. 45
Also das steht auf der Webseite
2 Antworten
Also Trifonov schaue ich mir an, wenn er bei uns spielt. Mit Superlativen soll man immer vorsichtig sein, aber würde ich gezwungen werden, den „besten“ Pianisten zur Zeit zu benennen, dann würde ich ihn wählen.
Mit 18 kannst Du doch leicht alleine ins Konzert gehen, ich habe das schon mit 16 regelmäßig genacht.
»… ob sich das insgesamt lohnt?« ?!?! Nun, ich würde sagen: Wenn Daniil Trifonov nach Köln kommt und die die Chance hast, das Konzert zu besuchen, ohne dass es Dich in den finanziellen Ruin treibt, ‒ dann wirst Du da hingehen! (Eigentlich egal, ob Deine Eltern da mitkommen oder nicht. Es spricht mal so gar nichts dagegen, im Ernstfall auch alleine hinzugehen, ‒ weil nämlich DU es willst und Lust drauf hast.) Und durch Liszts Études d’exécution transcendante bist Du bestens vorbereitet. Kein Wunder, dass sie Dich elektrisiert haben, sind sie doch nun wirklich wahrhaft schwindelerregend in ihrem Anspruch!
Tolles Programm! Gershwin und Rachmaninoff ‒ also jazzy Sound und Spätromantik, eine sehr ungewöhnliche, sehr kreative Kombination! Natürlich klingt das Gershwin-Konzert anders als die von Liszt (und als von Rachmaninoff). Es ist aber auf seine Weise nicht weniger schwer zu spielen, obgleich es auf den ersten Blick rein akustisch nicht in jedem Moment ganz so gewaltig daherkommt wie die üblichen Konzertbrocken des 19. Jahrhunderts. Die Karte kannst Du Dir wirklich gönnen. Schon weil das Gershwin-Konzert am Ende doch deutlich seltener aufgeführt wird und man es also gar nicht so oft zu hören bekommt im Konzertsaal.
Aber die wirkliche Rarität des Abends wird natürlich die Cuban Ouverture ganz am Anfang sein. Die steht wirklich nur alle Jubeljahre einmal auf dem Programm; da kann es sein, dass Du die nächsten zehn oder auch fünfzehn Jahre keine weitere Gelegenheit haben wirst, sie live zu erleben! ‒ Also, ganz klar: Ticket besorgen und hingehen! Versprochen? ;-)
Viel Spaß! Achim