Was bedeutet "Utilitarismus das größte Glück für die größtmögliche Anzahl"?

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Der Utilitarismus ist ein philosophischer Ansatz, der etwas als moralisch versteht, das der größten Anzahl von Personen das größte Gesamtglück ermöglicht. Das bedeutet, dass wir, im Sinne des Utilitarismus, die Handlung wählen, die für die meisten Menschen das Glück erhöhen und von den Handlungen absehen, die in mehr Menschen Leid erzeugen als dass sie Glück erzeugen.

Man kann sich das vorstellen wie eine Pro- und Kontraliste, auf der wir die Wirkung unserer möglichen Handlungen danach bewerten, wie vielen Menschen dadurch Glück oder Leid hinzugefügt wird und entscheiden uns dann für den Fall, der den meisten Menschen das größte Glück erzeugen.

Unterscheiden kann man dabei in den quantitativen und qualitativen Utilitarismus. Diese unterscheiden sich in der Art des Ergebnisses. Als Beispiel kommt hier ganz klassisch das Dilemma der Trolley-Cases. Wenn ich mich entscheiden muss, ob ich die Weiche eines Zuges umstellen soll, damit ein Zug, der sich nicht mehr stoppen lässt, statt fünf Menschen, die an die Gleise gekettet sind nur einen Menschen tötet. Würde der Utilitarist im allgemeinen erstmal entscheiden, dass wir die Weiche umstellen, da das Leid geringer ist, wenn nur ein Mensch sterben muss. Dadurch bleibt das Gesamtglück größer. (5>1). Nehmen wir jetzt aber an, dass es sich um ein Kind aber um fünf alte kranke Menschen handelt, sieht es etwas anders aus. Der quanitative Utilitarist würde immernoch die Weiche umstellen (gleiche Begründung wie oben), während ein qualitativer Utilitarist die Weiche vermutlich nicht umstellen würde, weil das Leid des Kindes größer wäre, weil es noch ein ganzes Leben vor sich hat, als das Leid der fünf alten kranken Menschen, die vielleicht eh bald sterben würden.