Würdet ihr euer Cafe wo ihr Stammkunde seid trotzdem noch besuchen wenn jemand aus euerer Familie dort gearbeitet hat und wegen unfähigkeit gekündigt wurde?

So was ist mal vor Jahren indirekt passiert, da bin ich dann immer noch hin. War kein Café, aber eine Metzgerei und meine Verwandte (angeheiratet) wurde dort gekündigt, weil sie sich mit dem Chef überworfen hatte und ihm gegenüber sowie einigen Kunden mehrfach und trotz Abmahnungen frech und patzig gewesen sei. Das war, obwohl ich mit ihr gut klar gekommen bin, auch bekannt von ihr und sie hatte einen Hang dazu. Ich bin mit dem Metzgermeister immer noch gut bekannt (per Du) und bin da jahrelang noch gern als immer freundlich behandelter hingegangen - bis ich 2019 dann die Gegend verlassen habe. Ich wüsste nicht, warum mir das Fehlverhalten dieser Verwandten hätte peinlich sein sollen :-)

Wenn meine Verwandtschaft da aber rausgemobbt oder einfach so gekündigt geworden wäre, wäre ich demonstrativ eben nicht mehr hingegangen. Es gab mal eine Firma, die meinen Bruder im Zuge von "Sanierungsmaßnahmen" gekündigt hat und wo ein Familienmitglied aus der Lohnabteilung, deren Sohn über die in dieser Firma bekannte Vetterleswirtschaft komischerweise verschont geblieben war, angeblich "mit blutendem Herzen" (aber grinst man doof, wenn man so was gefühlt habe und prahlt an Familienfesten groß damit rum? Aha...) die Kündigung unterschrieben hat - die waren bis dahin Kunde bei meinem Arbeitgeber und wurden von mir betreut, was danach halt nicht mehr der Fall gewesen ist. Ich habe nie mehr auch nur einen Finger für die Firma und auch dieses Familienmitglied krumm gemacht, irgendwann habe ich das auch mal hammerharterweise betont. Mein Bruder wusste als Arbeitsloser nichts mit sich anzufangen, fiel ihn ein Loch, fand "falsche Freunde" und geriet in Drogenkreise, aus denen er nur mit Glück wieder raus kam ... alles wegen Vetterleswirtschaft. Nee, danke, so was unterstütze ich dann bei aller Liebe auch nicht mehr.

Ich hab ja eine gewisse Nähe zur Gastronomie und kenne auch die dortigen Nöte. Wenn man die aktuelle Personalsituation in der Gastronomie betrachtet, in der jede Arbeitskraft mehr als gebraucht wird, dann war die Kündigung vermutlich nicht nur verständlich, sondern auch der einzige Ausweg, für den Betreiber.

Von daher, entscheide ich mich hier ganz klar für mein Lieblingscafé und gegen falsche Familienloyalität.

Wenn's denn wirklich dieser Grund war und zutrifft logisch. Kellnern kann nicht jeder.

Kann das Cafe ja nichts für, wenn mein/e Verwandte/r unfähig ist.

Ja ist doch nicht mein problem. Warum soll ich dann auf mein lieblingscafe verzichten