Würdest Du Dich ehrenamtlich engagieren?

25 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Hallo Christina168!

Ja, auf jeden Fall!

Allerdings muss ich fairerweise angeben, dass ich mich bereits ehrenamtlich engagiere. Zusätzlich bin ich auch innerhalb der Nachbarschaftshilfe, Nachbarschaftswache und der Bürgerwehr aktiv ehrenamtlich tätig.

Ich führe unterschiedliche Ehrenämter aus. Zumeist "soziale" Ehrenämter.
Manche sind "bezahlt", andere eben nicht.

Manches ist sinnvoll, anderes bietet mir einen gewissen Gegenwert. Nicht immer muss Geld ein entsprechender Gegenwert sein. Es können sich auch Beziehungen, Kontakte, Vorteile etc. ergeben und als sehr wertvoll herausstellen.

Insofern habe ich nicht nur beruflich mit bestimmten Menschen zu tun, sondern zusätzlich auch privat und hobbymäßig. Da ich eh ein einsamer Single bin, kann ich meine Freizeit zumindest sinnvoll nutzen.

Ich habe mit Obdachlosen, Kranken (psychisch & physisch), Behinderten, Kindern, Schülern, Süchtigen/Abhängigen, Straftätern, Armen und anderen Rechteträgern zu tun.

Durch meine ehemalige Schule (FOS/BOS, SMV, Schüler-, Schul- und Klassensprecher) habe ich weiterhin administrative Aufgaben und Ehrenämter. Durch die Musikschule auch noch. Dann noch Lernkreise etc.

Ich finde es eben wichtig, dass man "kostenlos" hilft oder Menschen "Hilfe zur Selbsthilfe" anbietet. Natürlich muss alles Grenzen haben, da man seine kostbare Zeit opfert und viele Dinge ab Schwellwert x finanziell, zeittechnisch etc. nicht mehr tragbar sind. Aber, es ist ja nicht jeden Tag. Manche Events sind auch nur 1x pro Monat oder halbjährlich, jährlich. Andere Dinge nach Abruf individuell.

Und als Techniknerd bin ich mit diversen Leuten der FAU & OHM-FH unterwegs und helfe Dritten bzgl. Reparatur von Elektrogeräten, Installationen, PC-Zusammenbau usw. kostenlos!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ehrenamt ... puh, das ist immer so eine Sache und ich halte mich da bewusst ziemlich zurück, weil ich schon Erfahrungen gemacht habe, die nicht gerade schön waren. Nur eines vorneweg -------> es kommt immer auf die Leute an, mit denen man als Ehrenamtlicher zu tun hat... das alles kann super laufen oder miserabel, es hängt von den Leuten ab.

Ehrenamt ist schön und gut, aber man muss es dann auch von Herzen machen. Mein Satz ist immer: Wer im Ehrenamtsbereich immer in vorderster Front agiert und auf jedem Foto zu sehen ist, der macht das in der Regel mehr um "gesehen" und als "mildtätiger Mensch" bezeichnet zu werden, als dass es von ganzem Herzen dabei ist. Ein echter Ehrenamtler, der den ganzen Klüngel aus Überzeugung und Idealismus macht, der hat es nicht nötig, drüber zu sprechen und sich zu loben.

Leider zieht es bisweilen auch begnadete Selbstdarsteller ein, Beispiele dafür sind Flüchtlingsarbeit, kirchliche Projekte oder aber Blaulichtorganisationen wie Freiwillige Feuerwehren und Rotes Kreuz. In der Flüchtlingsarbeit, die ich ab Ende 2015 für rund ein Jahr beruflich bedingt begleitet habe, traf ich in wenigen Monaten so viele ekelhafte Leute, dass es für zehn Jahre wieder reicht ------> am Schlimmsten waren die, die permanent behaupteten, vollehrenamtlich zu wirken und auf jedem Pressefoto zu sehen sein mussten. Als ich dann eines Tages inoffizielle Listen zu Gesicht bekam, bestätigte sich meine Vorahnung: Alle diese "Pressefoto-Grinser" bekamen fürstliche "Aufwandsentschädigungen" und verdienten schein-ehrenamtlich mehr als jemand, der in der Altenpflege oder einer Gärtnerei aushilft.

Es gibt genügend Wichtigtuer-Poser-Klemmis in diesen Bereichen, das kleinkarierte Image mit Satzung, starren Terminen usw. haftet den Vereinen ebenso an - und das Image von alten Opas mit beigen Westen und Schiebermützen, die zwar immer "die Jungen" wollen, aber "die Jungen" spätestens ausbremsen, wenn sie eigene Ideen haben, die den "Alten" nicht passen, weil es Arbeit wäre oder was verändert werden müsse, ist oft die Wahrheit.

Im Grunde muss man leider auch damit rechnen, dass sich immer irgendwelche Rentner einmischen, die sich zwar ständig beklagen, dass "die Jungen" nicht kommen, die aber "die Jungen" dann torpedieren und beschimpfen, weil sie andere Dinge vielleicht anders machen als man es selber vor 50 Jahren gemacht hat. Ehrenamt ist gerade auf dem Land eine Sache für Selbstdarsteller - oder man ist zu unbedarft wie ich es war und rutscht rein/lässt sich überrumpeln. Ich war damals 19, da wusste ich nicht, was da alles kommt.

Im Nachhinein war's aber meist ganz okay, wenn man die kath. Kirche und weite Teile des Gemeinderats ausklammert - vor allem das Altenwerk war immer wieder nett.

Bin seit meinem 19. Lebensjahr ehrenamtlich "tätig" gewesen im Sinne gewählter Ämter - bisher unter anderem Jugendhaus (so fing das an - da war ich 16, aber das war noch kein Ehrenamt im klassischen Sinn, ich war halt Teil des Leitungsteams), Gemeinderat, Heimat- und Kulturverein, katholische Kirchengemeinde, Kolping (da habe ich Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle unterstützt) und Altenwerk.

Das Altenwerk war im Nachgang das Schönste, weil die alten Leute sich so gefreut haben und immer dankbar waren. Auch in einem Treff für psychisch kranke Menschen und deren Angehörige war ich engagiert, seit ich mein Sozialprojekt der Realschule dort absolviert hatte - da entstand sogar eine gute Freundschaft, die erst mit dem Unfalltod des Mannes endete.

Derzeit mache ich ehrenamtlich nichts Großes, ich bin aber noch reines (förderndes) Mitglied in verschiedenen Vereinen und in einer Partei. Ich bin lediglich Beisitzer in einem Verein, da macht man nicht besonders viel, und Projektsänger eines Männerchors, aber auch das ist kein "Amt", mehr ein Hobby. In der Verkehrswacht bin ich auch noch ein bisschen tätig, aber im Hintergrund - ich mache das nicht für die Öffentlichkeit oder das Ansehen, sondern aus Hobby und weil ich die aufklärende Arbeit der Verkehrswacht wichtig finde.. wir hätten so was damals nötig gehabt, es gab aber diese Hilfe nicht. Demnächst habe ich mir z.B. auf der Arbeit einen Tag freigenommen, um bei einem Präventionstag der Verkehrswacht für junge Autofahrer mitzuhelfen und eine Station zu leiten. Da geht es darum, dass z.B. Disco-Unfälle vermieden werden sollen, das machen wir einmal pro Jahr so wenn es in den Frühling geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja würde ich.

Hab es in der Vergangenheit auch schon auf unterschiedliche Art und Weise gemacht.

Bei mir ist es allerdings so, das ich nicht regelmäßig irgentwas machen kann.
( z.B. jeden Mittwoch von 18:00- 21:00 oder was auch immer, weil ich sehr unterschiedliche und unregelmäßige Arbeitszeiten habe.)

Welche Art: Unterschiedlich, aber ich bevorzuge eher Menschen zu helfen, denen es nicht gut geht. ( Obdachlose, Alleinerziehende, Kinder )

Ich tue das seit Jahrzehnten.

Angefangen von einer selbstorganisierten Jugendgruppe, über Chorgesang, im Kirchenasyl, in der Freiwilligen Feuerwehr, als Chorleiter, als Vereinskassier und -vorstand.

Ein Leben nur für mich allein wäre nichts für mich gewesen. Momentan ist es nicht mehr so arg viel, aber in ein paar Jahren als Rentner habe ich wieder mehr Zeit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich

In den jeweiligen Schulbüchereien meiner Söhne hatte ich mich ehrenamtlich engagiert. Diese schlossen aber während der Coronazeit und danach habe ich diese Ämter nicht wieder aufgenommen, da die Schulzeit der Jungs da bereits zuende ging. Teils wurde man auch etwas ausgenutzt, weshalb ich mich mit diesem Engagement nie sooo wohlgefühlt habe.

Ich hatte mir mal überlegt, bei der Tafel zu helfen, habe dann aber festgestellt, dass mir dazu dann derzeit doch die Zeit fehlt und es auch für mich ein ziemlicher Act ist, zur nächsten Filiale der Tafeln zu kommen.