Wozu haben sich Menschen Sagen erfunden/erzählt?

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Sagen halten Ereignisse in Erinnerung und bilden einen Teil des kulturellen Gedächtnisses. Etwas, das als bedeutsam gilt, wird überliefert. Sagen haben eine psychologische und eine soziale Funktion.

Sagen berichten von außergewöhnlichen, jedoch als zumindest im Kern als wahr geglaubten Ereignissen, wobei die mündliche Verbreitung durch schriftliche Fixierung begleitet werden kann.

Auch wenn in Sagen etwas ausgeschmückt wird, sie von einer Sichtweise geprägt sind und keineswegs eine auch nur einigermaßen genaue und zuverlässige Überlieferung darstellen, sind Sagen keine bloßen Erfindungen.

Sagen haben ein Ziel der Orientierung in der Welt, bringen Ängste vor bedrohlichen Mächten zum Ausdruck und befriedigen Bedürfnisse nach Sicherheit und Halt im Leben. Sagen formen die Zugehörigkeit zu einer Gruppe und können Normen vermitteln (Menschen- und Weltbild, hochgehaltene Werte, Ziele und Verhaltensweisen).

Göttersagen enthalten die Mythologie einer Glaubensgemeinschaft.

Heldensagen stammen meistens aus einer vorgeschichtlichen Zeit, in der sich ein Volk im Kampf gegen seine Feinde als Volk konstituiert oder besonders bedeutende Ereignisse erlebt hat. Für die germanischen Stämme war dies vor allem die Zeit der Völkerwanderung. In schriftloser Zeit hatten Sagen die Funktion der Geschichtsüberlieferung.

Volkssagen berichten von wunderbaren und merkwürdigen Ereignissen und erklären die Ursache für etwas in einer Gegend (Erscheinungen der Natur oder Übererste menschlicher Tätigkeit, die sichtbar sind).

eine Übersichtszusammenfassung enthält:
Norbert Voorwinden, Sage. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft : Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Band 3: P - Z. Gemeinsam mit Georg Braungart, Harald Fricke, Klaus Grubmüller, Friedrich Vollhardt und Klaus Weimer herausgegeben von Jan-Dirk Müller. Berlin ; New York : de Gruyter, 2003, S. 347 - 350

ich nehme an, die wurden nicht erfunden, die sind entstanden

Also erstmal gehört das Reflexivpronomen hier nicht rein:

Man kann etwas erfinden, oder man kann sich als Persönlichkeit neu erfinden.

Sagen sind nicht erfunden, sondern wie das Wort schon ausdrückt, weitergesagte Geschichten, deren Ursprung in Zeiten zurück reicht, wo es das geschriebene Wort noch nich gab oder nur von Schreibern beherrscht wurde.

Der Ursprung von Sagas sind wahre Ereignisse, die nicht mehr belegbar sind oder / und im Laufe der Zeit phantastisch überhöht wurden. Manchmal haben sich mehrere Ereignisse aus grauer Vorzeit durchs Weitersagen vermischt. Die Archäologie versucht einigem auf die Spur zu kommen - auch Märchen haben oft einen historischen Kern.

Also erfunden wurden sie nicht!

Mythen sind die wohl früheste Antwort auf das menschliche Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit. Sie entsprechen der urprünglichen Struktur menschlichen denkens. Der Mensch erfindet gerne Figuren die er für Dinge die geschehen verantwortlich machen kann, dies gilt für gute wie auch schlechte. Der Mensch sucht nach Antworten auf verschiedene Fragen wie z.B. die Enstehung der Welt oder andere Dinge und Mythen waren die erste Erklärung dafür.

Quelle: http://fos-help.blogspot.de/2012/09/mythen-der-menschheit.html

Damit Ihnen wichige "events" und Situationen im Gedächtnis bleiben konnten und blumig ausgeschmückt, Anlass dafür boten, weiter erzählt zu werden. Frühe Kulturen hatten eher eine Sprach- und keine Schriftkultur wie heute. Viele Mythen und Sagen haben auch erheblich tiefer gehende und liegende Inhalte und transportieren bisweilen Motive, die bis heute nicht komplett entschlüsselt sind.

Dazu gibt es ein seltenes Buch von englischen Sprach Ethnologen die sich ausschließlich damit befassen, "Die Mühlen des Hamlet"

Ebenso wir vermutet das auch astrologisches Wissen und Mythos einen viel tiefer reichenden Inhalt und Wahrheitsschtz verbirgt, aber vordgründig leicht zu erzählen und zu entsprechenden Deutungen ermutigt, ..