Woyzeck- Materialist?

1 Antwort

Erstmal zur Epoche Vormärz: Büchner hat mit "Woyzeck" ein revolutionäres Stück hervorgebacht. Wir haben hier erstmals einen Protagonisten aus der unteren Gesellschaftsschicht, der mit der Obrigkeit zu kämpfen hat. Ebenso die Form, des offenen, sozialen Dramas mit seiner gesellschaftskritischen Botschaft ist etwas ganz Neues und setzt sich ganz klar von der Epoche der Romantik und des Biedermeier ab. Bedenkt man Büchners Schrift "der hessische Landbote", in der er offen die Missstände der Gesellschaft kritisiert, wird es deutlich, das Büchner mit seinem Werk eindeutig dem jungen Deutschland, dem Vormärz zuzuordnen ist. Woyzeck ein Materialist? Ich würde sagen, dass er von seinem gesellschaftlichen Umfeld zum Materialisten gedrängt wird, was zum Beispiel im Gespräch mit dem Hauptmann deutlich wird : "Hätte ich eine Hut und eine Uhr und eine Anglaise und könnt vornehm reden, ich würd wohl tugendhaft sein." Er scheint also davon überzeugt zu sein, dass sein Wille nicht frei, sondern von äußeren Umständen beeinflusst ist. Meiner Meinung nach, zeigt sich an manchen Stellen aber auch eine andere EInstellung des Woyzeck, es wird eine philosophische Ader deutlich. (Gedanken über die Schwämme) Woyzeck wird also in seiner Individuation gehindert, durch die äußeren Umstände, was ihn stückweit zum Materialisten macht.

Dir viel Glück beim Abi, ich schreibe auch am 17. Deutsch LK ;)

CansuB 
Fragesteller
 14.04.2012, 13:55

Hey, vielen Dank erstmal für die hilfreiche Antwort! hatte mittlerweile herausgefunden, warum Woyzeck Materialist ist. Wie du schon sagtest, er hängt mehr an Materiellem (Ruhm+ Geld) --> sein Körper regiert den Geist (beim Hauptmann ist es umgekehrt Geist regiert d. Körper)

Könntest Du mir vllt. sagen, was du so alles für Deutsch gelernt hast? Ich hab das Gefühl, es ist viel zu wenig, was ich gemacht habe!

Dir wünsche ich auf jeden Fall auch viel Erfolgim Abi!

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Terogilos  15.04.2012, 00:17
@CansuB

Danke ;) Ja, ich fand es für Deutsch irgendwie auch nicht ganz so einfach was zu lernen. Ich hatte mir zwei Abiturtrainer gekauft, in denen der ganze Stoff nochmal wiederholt wurde und hab die durchgearbeitet. Außerdem hab ich die ganzen Epochen nochmal wiederholt und mir dazu einen Zeitstrahl aufgemalt, um mal die Zusammenhänge und Überschneidungen einzelner Epochen im Überblick zu sehen. Dann hab ich mir noch eine Tabelle gemacht, Oberste Zeile die Werke (Iphigenie, Prinz von Homburg, Woyzeck, Buddenbrooks, Leutnant Gustl, Tauben im Gras) erste Spalte folgende Punkte: Erscheinungsjahr und Epoche, Leitmotive, Inhalt, Protagonisten und Problematik, welche Rolle spielt der Tod?, welche Rolle spielt Liebe?, welche Rolle spielt Macht? Was ist die Macht der Mächtigen, welcher Druck liegt auf den Bedrängten. Diese Tabelle hat mir sehr dabei geholfen, den Stoff wieder präsent zu haben und die Zusammenhänge zwischen den Werken zu erkennen. Dann hab ich noch die Vorgehensweisen für Szenen und Sachtextanalysen wiederholt und bin dabei diese auswendig zu lernen, dieses punktweise Bearbeiten von Analysen hat mir in Klausuren immer sehr gut geholfen :) Ich merke gerade, dass ich doch relativ viel gemacht habe :D

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CansuB 
Fragesteller
 15.04.2012, 20:12
@Terogilos

wow, hört sich auf jeden Fall gut an! bin mir sicher, dass du die gut schreiben wirst! danke dir nochmals :) ich denk, ich werd auch nur noch meine Karteikarten paar mal durchlesen und das war's dann auch. Dienstag brauch ich einen freien Kopf, bin schon total aufgeregt!

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Terogilos  15.04.2012, 23:12
@CansuB

Ja, ich werde auch langsam nervös...Hoffentlich kommen gute Aufgaben dran, eins weiß ich, wenn eine Lyrikanalyse dabei ist, fliegt die sofort raus^^

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