Worin unterscheidet sich BSW von der Linken, abgesehen von der Flüchtlingsthematik?

1 Antwort

Hauptsächlich dadurch, dass das BSW sich gegen die sogenannte Wokeness stellt und sich für eine offenere Debattenkultur einsetzt. Die Linke scheint eher mit dem Mainstream ein wenig kuscheln zu wollen und zensiert sogar Reden auf ihrem eigenen Parteitag. Ansonsten möchte das BSW mehr gemäßigte Leute ansprechen, um langfristig zur Volkspartei werden zu können.


vanOoijen  28.01.2024, 23:15

Ach übrigens. Ich war mit Mitte 20 in der SPD und lange Jahre inkl. Juso-Vorstand. Ich habe innerhalb der SPD gegen die Schröder-Agenda gekämpft und bin desillusioniert ausgetreten.

In der Linken wurde ich nie wirklich heimisch und habe gefremdelt.

Und in drei Jahren werde ich 50 und möchte in meiner verbleibenden Lebenszeit noch Ergebnisse sehen.

Das sozialistische Wolkenkuckusheim und die Weltrettung überlasse ich der jungen Generation.

Daher ist BSW für mich mit meiner politischen Biographie genau die richtige Mischung zwischen Vision und Pragmatismus.

Denn seit ich denken kann lief die Politik für mich und meine Familie nie mehr optimal. Meine Eltern waren zufrieden mit Brandt und Schmidt. Und seit Helmut Kohl waren wir unzufrieden.

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SymphonyXFan666  28.01.2024, 23:30
@vanOoijen

Klingt sehr vernünftig👍 Ich bin zwar eher ein etwas dogmatischer Träumer, aber weiß halt auch, dass das aktuell zu nicht viel führen kann. Ich mag schon sehr die Idee, dass wieder eine sozialdemokratische Volkspartei entstehen könnte. Reformen können ja auch viel bewirken. Ich denke, dass man einen Systemwechsel nur langsam angehen kann, wäre also sowieso erst einmal für sozialdemokratische Politik.

Dann hoffen wir mal, dass das BSW nicht so enden wird wie die SPD unter Schröder

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vanOoijen  30.01.2024, 15:48
@SymphonyXFan666

Das letzte könnte zwar bei der Mischung passieren, aber das glaube ich im Bezug auf die Sozialpolitik bei den Personen Wagenknecht und Lafontaine nicht.

Ich habe immer viel von Oskar Lafontaine gehalten, den ich mir 1998 viel lieber als Kanzler gewünscht hätte als Schröder.

Letztlich bin ich mit ein bisschen Verspätung den selben Weg durch die Parteien gegangen wie Lafontaine.

Seine WASG wäre mir heute sogar lieber als BSW, aber die hatte ihre Zeit und die Fusion mit der PDS zur Linken fand ich damals gut.

Das Land und die Themen haben sich verändert und ich auch ein bisschen. Seit 2015 bin ich auch z.B. Migrationskritisch geworden.

Was geblieben ist ist der absolute Wille zu sozialer Gerechtigkeit. Und damit meine ich bestimmt nicht 562€ Bürgergeld.

Zudem war ich sowohl als SPD-Mitglied, wie auch als Mitglied der Linken immer ein Stimmen-Splitter bei der Bundestagswahl.

Erstimme immer SPD, Zweitstimme Linke - in Zukunft BSW.

Der Wunsch ist immer der gleiche: Ein soziales Korrektiv für die seit Schröder zu unsoziale SPD.

Im Herzen bin ich immer Sozialdemokrat geblieben. Nur eben mit dem Wunsch nach echter Sozialdemokratie wie vor der Agenda-Politik von Schröder.

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